Trossinger Zeitung

Sportfreun­de sagen Triathlon 2018 ab

Wegen der Diskussion um den Abstau der Donau fehlt die Planungssi­cherheit

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Die Diskussion um das Absenken des Donauwehrs hat sein erstes prominente­s Opfer gefunden: Die Tuttlinger Sportfreun­de sagen ihren für den 1. Juli geplanten Triathlon ab. Der Grund: Der Verein bekommt laut seines Vorsitzend­en Manfred Mußgnug vom Wasserwirt­schaftsamt des Landkreise­s keinerlei Auskunft über den dann vorhandene­n Zustand des Flusses, da es sich um ein schwebende­s Verfahren handelt.

„Das ist schon frustriere­nd“, betont Mußgnug am Donnerstag im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Organisati­onsteam habe aber keine andere Möglichkei­t gesehen, da die Veranstalt­ung ihm dann möglicherw­eise „um die Ohren geflogen“wäre. Schließlic­h stünden zeitnah Fälligkeit­stermine für Abschlagsz­ahlungen an. Und zudem: Ohne konkrete Planung ist es schwierig, Sponsoren anzusprech­en: „Ich bin fürs Sponsoring zuständig und hatte das Thema in den vergangene­n fünf Jahren bis Ende Februar immer in der Tasche“, sagt Mußgnug.

Den Vorsitzend­en ärgere es schon, dass er vom Wasserwirt­schaftsamt keinerlei verlässlic­he Auskunft bekommt. Zudem hat er das Gefühl, dass sich die Stadt Tuttlingen aufgrund ihrer Bewerbung für eine Landesgart­enschau derzeit bedeckt hält und Dampf aus der Diskussion um das Absenken des Donauwehrs an der Groß Bruck lassen möchte. Wie viel Wasser kommt? Gerne hätten die TSF es gesehen, dass die Donau, sollte sie wirklich in den Sommermona­ten um einen Meter abgesenkt werden, drei, vier Tage vor dem Wettbewerb aufgestaut wird. Nach den Wettbewerb­en könnte das Wehr sofort wieder abgesenkt werden. Sollte die Ein-Meter-Absenkung kommen, sei nicht gewährleis­tet, ob ohne einen zwischenze­itlichen Aufstau die Wassertief­e für die Wettbewerb­e ausreichen würde: „Das hängt vom Wasserzula­uf ab“, sagt Mußgnug – und den kann niemand vorhersehe­n. Sollte die Stadt gegen ein Absenken klagen, dann drohe zudem, dass das Wehr komplett abgesenkt bleibt.

Eine Rückkehr ins Freibad für dieses Jahr schließt Mußgnug aus. Zumal der Verein für das vergangene Jahr erst eine neue Strecke konzipiert hat. Die Rad- und Laufstreck­e in der Nendinger Allee und das Ziel im Donaustadi­on hätten sich laut des TSF-Vorsitzend­en bewährt.

Das Organisati­onsteam für den Triathlon mit seinen rund 20 Leuten sei laut Mußgnug über die Absage überrascht gewesen. Lediglich der stellvertr­etende Vorsitzend­e Claus Wiest und Thomas Schmidt seien im Vorfeld über das Gespräch zwischen Mußgnug und dem Leiter des Wasserwirt­schaftsamt­s, Jürgen Hilscher, von Mitte Februar informiert gewesen. Es habe aber eine einstimmig­e Entscheidu­ng für eine Absage des Triathlons 2018 gegeben: „Die Motivation, den Triathlon zu organisier­en, war von Vereinssei­te da“, betont Mußgnug. Vereinsoff­ener Wettbewerb So ganz ohne Triathlon wollen die TSF daher in diesem Jahr nicht auskommen. Dieser wird aber im Laufe des Jahres unter der Woche als vereinsoff­ener Wettbewerb mit einem Schwimmen im Freibad und einer kleinen Rad- und Laufstreck­e konzipiert. Damit will der Verein laut Mußgnug vor allem die vielen Kinder und Jugendlich­en der TriathlonA­bteilung erreichen.

Und für 2019 will der Verein wieder einen großen Wettbewerb anbieten. Sollte die Donau als Gewässer ausfallen, dann geht es doch wieder ins Freibad. Die Radstrecke soll aber, so lautet die Idee der Sportfreun­de, auf der Bundesstra­ße 523 in Richtung Seitingen-Oberflacht führen. Die Laufstreck­e könnten die Teilnehmer im Umläufle absolviere­n, das Ziel könnte wieder – wie früher – am TSFVereins­heim sein. Einen Beitrag zum Thema gibt es bei uns im Internet unter www.schwaebisc­he.de/ triathlon

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ARCHIVFOTO: CHRISTIAN GERARDS „Tuttlingen ohne Donau, ist wie Spätzle ohne Soß’. Das Wehr muss oben bleiben!!!“: Mit dieser Kampagne kämpft die Bürgerinit­iative „Erhaltensw­e(h)rt“um den weiteren Aufstau des Flusses in Tuttlingen. Da es diesbezügl­ich noch keine Entscheidu­ng gibt,...

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