Sportfreunde sagen Triathlon 2018 ab
Wegen der Diskussion um den Abstau der Donau fehlt die Planungssicherheit
TUTTLINGEN - Die Diskussion um das Absenken des Donauwehrs hat sein erstes prominentes Opfer gefunden: Die Tuttlinger Sportfreunde sagen ihren für den 1. Juli geplanten Triathlon ab. Der Grund: Der Verein bekommt laut seines Vorsitzenden Manfred Mußgnug vom Wasserwirtschaftsamt des Landkreises keinerlei Auskunft über den dann vorhandenen Zustand des Flusses, da es sich um ein schwebendes Verfahren handelt.
„Das ist schon frustrierend“, betont Mußgnug am Donnerstag im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Organisationsteam habe aber keine andere Möglichkeit gesehen, da die Veranstaltung ihm dann möglicherweise „um die Ohren geflogen“wäre. Schließlich stünden zeitnah Fälligkeitstermine für Abschlagszahlungen an. Und zudem: Ohne konkrete Planung ist es schwierig, Sponsoren anzusprechen: „Ich bin fürs Sponsoring zuständig und hatte das Thema in den vergangenen fünf Jahren bis Ende Februar immer in der Tasche“, sagt Mußgnug.
Den Vorsitzenden ärgere es schon, dass er vom Wasserwirtschaftsamt keinerlei verlässliche Auskunft bekommt. Zudem hat er das Gefühl, dass sich die Stadt Tuttlingen aufgrund ihrer Bewerbung für eine Landesgartenschau derzeit bedeckt hält und Dampf aus der Diskussion um das Absenken des Donauwehrs an der Groß Bruck lassen möchte. Wie viel Wasser kommt? Gerne hätten die TSF es gesehen, dass die Donau, sollte sie wirklich in den Sommermonaten um einen Meter abgesenkt werden, drei, vier Tage vor dem Wettbewerb aufgestaut wird. Nach den Wettbewerben könnte das Wehr sofort wieder abgesenkt werden. Sollte die Ein-Meter-Absenkung kommen, sei nicht gewährleistet, ob ohne einen zwischenzeitlichen Aufstau die Wassertiefe für die Wettbewerbe ausreichen würde: „Das hängt vom Wasserzulauf ab“, sagt Mußgnug – und den kann niemand vorhersehen. Sollte die Stadt gegen ein Absenken klagen, dann drohe zudem, dass das Wehr komplett abgesenkt bleibt.
Eine Rückkehr ins Freibad für dieses Jahr schließt Mußgnug aus. Zumal der Verein für das vergangene Jahr erst eine neue Strecke konzipiert hat. Die Rad- und Laufstrecke in der Nendinger Allee und das Ziel im Donaustadion hätten sich laut des TSF-Vorsitzenden bewährt.
Das Organisationsteam für den Triathlon mit seinen rund 20 Leuten sei laut Mußgnug über die Absage überrascht gewesen. Lediglich der stellvertretende Vorsitzende Claus Wiest und Thomas Schmidt seien im Vorfeld über das Gespräch zwischen Mußgnug und dem Leiter des Wasserwirtschaftsamts, Jürgen Hilscher, von Mitte Februar informiert gewesen. Es habe aber eine einstimmige Entscheidung für eine Absage des Triathlons 2018 gegeben: „Die Motivation, den Triathlon zu organisieren, war von Vereinsseite da“, betont Mußgnug. Vereinsoffener Wettbewerb So ganz ohne Triathlon wollen die TSF daher in diesem Jahr nicht auskommen. Dieser wird aber im Laufe des Jahres unter der Woche als vereinsoffener Wettbewerb mit einem Schwimmen im Freibad und einer kleinen Rad- und Laufstrecke konzipiert. Damit will der Verein laut Mußgnug vor allem die vielen Kinder und Jugendlichen der TriathlonAbteilung erreichen.
Und für 2019 will der Verein wieder einen großen Wettbewerb anbieten. Sollte die Donau als Gewässer ausfallen, dann geht es doch wieder ins Freibad. Die Radstrecke soll aber, so lautet die Idee der Sportfreunde, auf der Bundesstraße 523 in Richtung Seitingen-Oberflacht führen. Die Laufstrecke könnten die Teilnehmer im Umläufle absolvieren, das Ziel könnte wieder – wie früher – am TSFVereinsheim sein. Einen Beitrag zum Thema gibt es bei uns im Internet unter www.schwaebische.de/ triathlon