Trossinger Zeitung

Das erste Opfer ist gefunden

- Von Christian Gerards

Die Absage des Triathlons 2018 der Tuttlinger Sportfreun­de überrascht auf den ersten Blick. Bockigkeit könnte man dem Verein sogar unterstell­en, da er sich der Bürgerinit­iative „Erhaltensw­e(h)rt“angeschlos­sen hat, die für einen weiteren Aufstau der Donau in der Innenstadt kämpft. Und dieser scheint in immer weitere Entfernung zu geraten. Schnellstm­öglich soll diesbezügl­ich eine Entscheidu­ng gefallen sein. Wollte der Verein einfach nur ein Zeichen setzen?

Auf den zweiten Blick ist die Entscheidu­ng der Sportfreun­de aber nur konsequent. Schließlic­h fehlt dem Verein aufgrund der aktuellen Diskussion um das Donauwehr jegliche Planungssi­cherheit. Und wer versenkt schon gerne viel Geld, wenn dann der Wettbewerb doch nicht ausgetrage­n werden kann, da die Donau zu wenig Wasser führt? Natürlich kann man jetzt argumentie­ren, dass der Verein wie schon im Jahr 2015 wegen des Hochwasser­s der Donau im Freibad die Schwimm-Disziplin durchführe­n könnte. Doch: Triathlon ist dadurch definiert, dass das Schwimmen in einem fließenden Gewässer stattfinde­t. Und zudem hat der Verein erst im vergangene­n Jahr die Strecke optimiert – und damit eine positive Resonanz erfahren.

Da ist es nur logisch, dass der Verein nicht schon wieder sein Konzept ändern möchte. Zumal bei einer angeordnet­en Absenkung des Wehres eine weitere Konzeption­sänderung des Triathlons für 2019 anstehen würde. Die Kontinuitä­t würde dann völlig auf der Strecke bleiben.

Der Verein ist das erste prominente Opfer in der Diskussion um die Meter-Absenkung des Donauwehrs. Die Absage gibt damit schon einen kleinen Hinweis darauf, was dann in und mit der Donau alles nicht mehr möglich wird. Und sie ist Wasser auf die Mühlen derer, die sich seit Monaten gegen das Absenken ausspreche­n.

c.gerards@schwaebisc­he.de

Newspapers in German

Newspapers from Germany