„Man sieht jeden Tag, was man getan hat“
Betriebe erhoffen sich gute Bewertungen von der Brot- und Brötchenprüfung
TUTTLINGEN - Sieben Betriebe aus der Bäcker-Innung Tuttlingen-Rottweil haben sich für die Tuttlinger Brot- und Brötchenprüfung am morgigen Mittwoch angemeldet. „Den Betrieben soll die Möglichkeit gegeben werden, der Öffentlichkeit ihr Qualitätsbewusstsein und den Unterschied zwischen echtem Handwerk und der Industrie zu zeigen“, erklärt Marc Schneckenburger, Geschäftsführer der Meisterbäckerei Schneckenburger, den Anlass der Veranstaltung.
Wie schon in den vergangenen Jahren wird Brotprüfer Manfred Stiefel die eingereichten Backwaren unter die Lupe nehmen. Dabei bewertet er Geruch, Konsistenz, Geschmack, Akustik und Aussehen der Produkte. In der Regel reichen die Betriebe jeweils zehn Brote und Brötchen ein. Die Bäckerei Schneckenburger nimmt schon seit mehr als 30 Jahren an der Prüfung teil. Bewerten kann der Prüfer jedoch nur maximal 50 Brote und 40 Brötchen pro Tag. Goldene Medaillen für hundert Punkte Hundert Punkte kann der Prüfer einem Brot oder Brötchen maximal geben. Damit befindet er die Backware als „sehr gut“. Alle Punkte unter hundert zeichnen die Backwaren maximal mit „gut“aus. Hat ein Betrieb dreimal die volle Punktzahl erreicht, erhält er eine goldene Medaille.
Schneckenburger erhofft sich von der Prüfung aber nicht nur Lob, sondern auch Anregungen: „Wir wollen eventuelle Verbesserungsvorschläge nutzen“, sagt er. Deshalb plant er zusammen mit der Bäcker-Innung und der Kreishandwerkerschaft, die Prüfung in den kommenden Jahren auf eine „größere Bühne“zu heben.
Um im Wettbewerb mitzuhalten, setzt die Tuttlinger Bäckerei auf zwei grundlegende Aspekte: „Regionalität und Frische sind das, was wir den Billiganbietern voraus haben“, sagt Schneckenburger. So will die Bäckerei die Vorteile, die ein kleiner Betrieb einem großen gegenüber hat, „auf eine schlaue Art und Weise ausspielen“, so der Geschäftsführer.
Dafür setzt Schneckenburger auf Handarbeit. „Es gibt Dinge, die kann man nur damit gut machen“, sagt Schneckenburger. Trotzdem habe der Betrieb in Maschinen investiert, die den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern sollen: „Das Brot wird immer noch von Hand hergestellt. Die Wege zwischen den Arbeitsschritten werden aber auch bei uns durch Maschinen erleichtert“, erklärt Schneckenburger. Knochenarbeit und frühes Aufstehen Doch um hochwertige Waren zu ermöglichen, braucht es qualifizierte Mitarbeiter, wie der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Kurt Scherfer, betont: „Viele denken, der Beruf des Bäckers bedeutet nur Knochenarbeit und frühes Aufstehen. Dabei hat es auch sein Gutes, wenn man etwa in den Sommermonaten früh Feierabend macht und den Rest des Tages selbst gestalten kann.“
Doch nicht nur die Freizeit sei ein positiver Aspekt der Bäckereiarbeit. Man sieht nach jedem Tag, was man geleistet hat, erzählt Scherfer. „Glückliche Kunden und eine positive Rückmeldung geben den Beschäftigten ein gutes Gefühl und eine Menge Bestätigung.“ Die öffentliche Brot- und Brötchenprüfung findet am morgigen Mittwoch um 9 Uhr in der Volksbank Schwarzwald-Donau-Neckar in Tuttlingen statt. Zuschauer sind willkommen.