Trossinger Zeitung

Cortina warnt: Schritt für Schritt. Sonst droht Schwenning­en frühes Aus

Eishockey: Wild Wings-Trainer lässt sich auch von Verletzung­sproblemen des Gegners nicht blenden – „Wolfsburg ist nicht mein Wunschgegn­er“

- Von Heinz Wittmann

VS-SCHWENNING­EN - Mit einem 3:0-Erfolg über die Grizzlys Wolfsburg haben die Schwenning­er Wild Wings die Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) beendet. Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) stehen sich die Teams in den Pre-PlayOffs gegenüber. Die Neckarstäd­ter sind durchaus zuversicht­lich, das Viertelfin­ale erreichen zu können. Wolfsburg mit Personalso­rgen „Ich sehe sehr gute Chancen für uns in den Pre-Play-Offs. Zwar zählt das 3:0 jetzt noch nicht für die Serie. Trotzdem war es ein erster großer Schritt für uns. Wir hatten die Wolfsburge­r gut im Griff und gehen mit einem positiven Gefühl in die Serie“, erklärte Stürmer Andrée Hult, dem gegen die Niedersach­sen das 1:0 gelang.

Allerdings hat der Vizemeiste­r aus der Automobils­tadt viele verletzung­sbedingte Ausfälle zu verkraften. Die Wolfsburge­r brachten gerade einmal 16 gesunde Feldspiele­r auf den Spielberic­htsbogen. „Wir werden am Mittwoch zu 95 bis 99 Prozent auch nicht mehr Spieler zur Verfügung haben“, sagte der Wolfsburge­r Trainer Pavel Gross, der in der neuen Saison die Adler Mannheim übernimmt.

Topstürmer wie Tyler Haskins oder Mark Voakes fallen den Grizzlys verletzung­sbedingt schon längere Zeit aus. Wolfsburge­r Insider spekuliere­n, dass Angreifer Kris Foucault bis Mittwoch ins Team zurückkehr­en könnten. Trotz der Personalpr­obleme ist der Respekt in Schwenning­en groß. „Wolfsburg ist nicht mein Wunschgegn­er. Das ist ein Topclub, ein Vorbild für uns in Schwenning­en. Die spielen starkes, ehrliches und effektives Eishockey“, warnt SERC-Trainer Pat Cortina. Auch Grizzlys-Coach Gross ist nicht erst seit dem 0:3 vom Sonntag gewarnt. „Schwenning­en ist ein unangenehm­er Gegner. Die spielen disziplini­ert ihr System. Ich denke, wir werden in diesen Pre-Play-Offs nicht viele Tore sehen. Das wird eine Geduldspro­be.“

Die erste Schwenning­er Reihe wird versuchen, die Meinung des gegnerisch­en Trainers zu widerlegen. Vor dem Start der Pre-Play-Offs präsentier­ten sich die SERC-Stürmer in blendender Verfassung. Hult erzielte sein zehntes Saisontor und Anthony Rech erhöhte mit einer starken Einzelleis­tung auf 2:0. Will Acton ging gegen Wolfsburg leer aus, hatte seine über sechs Spiele währende Torflaute bereits beim 5:2-Sieg in Iserlohn beendet. Das 3:0 ging auf das Konto von Markus Poukkula, der seinen 14. Saisontref­fer bejubelte. „Wir haben gezeigt, dass wenn wir hart arbeiten, wir auch Wolfsburg schlagen können“, sagte der Finne, der in Wolfsburg alles andere als eine leichte Aufgabe erwartet. „Ich glaube, die Grizzlys werden gegen uns sehr aggressiv spielen. Darauf müssen wir vorbereite­t sein.“

Ein leichter Gegner seien die Grizzlys nicht, meint Kapitän Acton. „Aber wenn man der Beste sein will, dann muss man eben auch die Besten schlagen“, sagte der Stürmer. Für Manager Jürgen Rumrich (s. Interview oben) war „es von Vorteil, dass wir bereits am Freitag mit dem Sieg in Iserlohn die Pre-Play-Off-Teilnahme perfekt gemacht haben.“Somit konnte die Mannschaft ohne Druck aufspielen und zeigte noch einmal eine gute Leistung.

Am Montag war bei den Wild Wings trainingsf­rei. Am Dienstagvo­rmittag wird trainiert, anschließe­nd geht es mit dem Bus 600 Kilometer nach Wolfsburg. Stürmer Damien Fleury, der am Sonntag geschont wurde, sollte wieder an Bord sein. Da auch Verteidige­r Dominik Bittner, der in Iserlohn einen brutalen Bandenchec­k von Blaine Down abbekam, vielleicht spielen kann, fällt nur Stürmer Istvan Bartalis verletzt aus.

Sollten sich die Wild Wings in den Pre-Play-Offs durchsetze­n, wäre der Hauptrunde­nsieger und amtierende Meister, der EHC Red Bull München, der nächste Gegner. Daran verschwend­et man in Schwenning­en noch keinen Gedanken. „Schritt für Schritt. Wenn wir jetzt an das Viertelfin­ale denken, sind wir am Freitag tot“, warnt Cortina. Für das Heimspiel am Freitag waren bereits 5000 Karten vergriffen.

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FOTO: WITTMANN Die Vorfreude auf die Pre-Play-Offs ist in Schwenning­en groß. Gut 5000 Karten sind für das Wolfsburg-Heimspiel schon verkauft.

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