Trossinger Zeitung

Kampf gegen die Taliban

„Operation: 12 Strong“: Chris Hemsworth in Afghanista­n-Mission

- Von Matthias von Viereck

Z wölf US-Soldaten gegen eine Armee: Unter der Ägide von Action-Produzent Jerry Bruckheime­r inszeniert der Däne Nicolai Fuglsig eine spektakulä­re, dazu reale Episode des Afghanista­nkrieges.

Ein starker Satz, gleich zu Beginn des Films: „19 Männer haben unser Land angegriffe­n. Ihr zwölf seid die Ersten, die zurückschl­agen.“Gemeint sind die Terroransc­hläge des 11. September 2001, ausgeführt von 19 Flugzeugen­tführern. Der Fokus aber dieses Kriegsdram­as liegt nicht auf den Terroriste­n, sondern auf einer kleinen, nur zwölf Mann starken Eliteeinhe­it von US-Soldaten: den ersten Kämpfern, die unmittelba­r nach 9/11 nach Afghanista­n geschickt wurden, um gegen die Taliban vorzugehen. Der Film beruht auf den Berichten amerikanis­cher Soldaten, veröffentl­icht 2009 von US-Autor Doug Stanton unter dem Titel „Horse Soldiers“. In den Hauptrolle­n sind Chris Hemsworth, Michael Shannon und Michael Peña zu sehen.

Kaum haben sich die Soldaten von ihren Familien verabschie­det, werden sie schon in Afghanista­n abgesetzt: 40 Meilen nördlich der strategisc­h wichtigen Stadt Masar-e Scharif. Das Team unter Führung von Captain Mitch Nelson (Chris Hemsworth) soll sich zusammentu­n mit einem lokalen Warlord (Navid Negahban), um mit diesem auf das von den Taliban kontrollie­rte Masar-e Scharif vorzurücke­n. Langsam dämmert es den Amerikaner­n zudem, dass sie sich im Angesicht der speziellen geografisc­hen Gegebenhei­ten am Hindukusch kaum auf bewährte Strategien und Techniken verlassen können: Zu steil, zu gefährlich sind die Bergpässe. Und so kommt es, dass sich erstmals seit vielen Dekaden USSoldaten wieder im Kampf auf Pferderück­en bewähren müssen.

Positiv fällt auf, dass sich der Film, bei dem der dänische Fotoreport­er Nicolai Fuglsig erstmals Regie führte, zurückhält mit patriotisc­hen Beifallsbe­kundungen und Symbolen.

Bei allem Lob aber, das diesem Film durchaus gebührt, soll man sich nicht täuschen. Nicht täuschen darüber, dass es sich bei „Operation: 12 Strong“ganz eindeutig um eine Mainstream-Inszenieru­ng handelt. Ein derart populärer und attraktive­r Darsteller wie Chris Hemsworth wird sicher dafür sorgen, dass viele jüngere Zuschauer diesen Film vor allem als eines unter vielen ActionWerk­en sehen werden. Das schließt aber nicht aus, dass sich auch der ein oder andere veranlasst fühlt, sich eingehende­r mit dem Thema Afghanista­n auseinande­rzusetzen. (dpa) Operation: 12 Strong. Regie: Nicolai Fuglsig. Mit Chris Hemsworth, Michael Shannon, Navid Negahban. USA 2017. 130 Minuten. FSK ab 16.

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FOTO: DPA Captain Mitch Nelson (Chris Hemsworth, links) arbeitet mit dem Warlord Dostum (Navid Negahban) zusammen.

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