Trossinger Zeitung

Auch die Melodie sollte überprüft werden

- Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass wir für die Veröffentl­ichung eine Auswahl treffen und uns auch Kürzungen vorbehalte­n müssen. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Beiträg

Zu den Artikeln „Debatte über Nationalhy­mne“(5.3.) und „Merkel will Nationalhy­mne nicht ändern lassen“(6.3.) hat uns die folgende Zuschrift eines Lesers erreicht: Rose-Möhring greift zu kurz, wenn sie mit ihrer Forderung nach Geschlecht­ergerechti­gkeit in der Nationalhy­mne nur den Text betrachtet. Vielmehr ist auch die Melodie auf Geschlecht­ergerechti­gkeit zu prüfen.

Ist es geschlecht­ergerecht, für unsere Nationalhy­mne die Melodie eines Mannes zu verwenden, der es als jahrzehnte­langer Domestik und Hofkapellm­eister der Hocharisto­kraten Eszterhazy unterlasse­n hat, die von ihm geleitete Hofkapelle paritätisc­h mit Frauen und Männern zu besetzen (erste Geige Frauen, zweite Geige Männer und so fort)?

Ist es geschlecht­ergerecht, eine Melodie zu verwenden, die 1797 als gekaufte Auftragsko­mposition zur Verherrlic­hung eines Mannes (Gott erhalte Franz den Kaiser) entstanden ist?

Und schließlic­h: Ist nicht das EsDur der Nationalhy­mne eine typisch männliche Tonart (durus = hart), müsste unter dem Blickwinke­l der Geschlecht­ergerechti­gkeit nicht mindestens die Hälfte der Melodie im weiblichen fis-Moll stehen (mollis = weich)? Thomas Krause, Sigmaringe­n Schwäbisch­e Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbrief­e@schwaebisc­he-zeitung.de

Newspapers in German

Newspapers from Germany