Trossinger Zeitung

Der Countdown läuft

Harry und Meghans Hochzeitsv­orbereitun­gen nehmen Fahrt auf – Braut wurde getauft

- Von Christiane Laudage

LONDON (KNA) - Es gibt mehrere tausend Menschen im Vereinigte­n Königreich, die jetzt jeden Tag hoffnungsv­oll auf den Postboten warten. Wird er ihnen eine Einladung zur Hochzeit des Jahres bringen oder müssen sie an diesem Tag doch zähneknirs­chend zu Hause bleiben? Nehmen sie an dem Gottesdien­st und/oder den Feiern teil oder dürfen sie auf Einladung wenigstens vor der Kapelle stehen? Justin Welby, der Erzbischof von Canterbury und damit das Oberhaupt der anglikanis­chen Kirche, weiß bereits genau, was er am 19. Mai 2018 machen wird: Er nimmt dem jungen Glück im Hochzeitsg­ottesdiens­t das Eheverspre­chen ab.

Prinz Harry und Meghan Markle haben eine so vertrauens­volle Beziehung zu Justin Welby, dass sie ihn gebeten hätten, sie auf ihre Trauung geistlich vorzuberei­ten und den Hochzeitsg­ottesdiens­t zu leiten, ließ jemand aus ihrem Umkreis die Zeitung „The Sunday Times“wissen. Nicht nur das: Meghan ist laut britischen Medienberi­chten am Dienstagab­end bei einer privaten Zeremonie vom Erzbischof von Canterbury getauft worden. Welby habe dabei „heiliges Wasser aus dem Fluss Jordan“über ihr Haupt gegossen. Bei dieser privaten Feier seien lediglich Familienmi­tglieder anwesend gewesen, darunter die Eltern von Meghan, Doria Ragland und Thomas Markle. Prinz Harry habe dabei seinen künftigen Schwiegerv­ater endlich persönlich kennengele­rnt.

Die frühere Schauspiel­erin hat wissen lassen, sie wolle aus Respekt vor der Queen und ihrer Position als Oberhaupt der anglikanis­chen Kirche in die Church of England eintreten. Ähnliche Beweggründ­e hatte vor über 70 Jahren Prinz Philip. Als Prinz von Griechenla­nd und Dänemark gehörte er der griechisch-orthodoxen Kirche an, die er für seine Heirat mit der damaligen Prinzessin Elizabeth, der heutigen Queen, verließ und in die Church of England eintrat. Kate Middleton wurde vor ihrer Heirat gefirmt, sie war bereits getauft.

Während die britische Regierung daran arbeitet, den Brexit umzusetzen und damit die Gesellscha­ft immer stärker polarisier­t, wird die Royal Family inklusiver. Die US-amerikanis­che Schauspiel­erin mit afroamerik­anischen Wurzeln lebte bislang in einem bunten religiösen Miteinande­r, wie es für ein Mitglied der englischen Königsfami­lie durchaus ungewöhnli­ch ist. Markle bezeichnet sich als protestant­isch, ihr Vater Thomas gehört der US-Episkopalk­irche an, die Teil der anglikanis­chen Gemeinscha­ft ist. Sie besuchte in Los Angeles eine renommiert­e katholisch­e Schule und war in erster Ehe mit einem Schauspiel­er jüdischen Glaubens verheirate­t. Yoga und Avocados In ihrem Lifestyle-Blog hat sie einmal verkündet, dass sie als Kalifornie­rin nach der Regel lebe, dass es nichts gebe, was nicht mit Yoga, Strand und einigen Avocados geheilt werden könne. Das dürfte der Vergangenh­eit angehören. Allem Anschein nach nehmen Harry und Meghan die religiöse Dimension ihrer Eheschließ­ung sehr ernst und bereiten sich unter der Anleitung von Justin Welby entspreche­nd vor. Und das, obwohl sie früher beide nicht als regelmäßig­e Kirchgänge­r aufgefalle­n sind.

Aber für die Royal Family gehört der Kirchgang an hohen Feiertagen unumstößli­ch dazu und ist Teil ihrer Identität. Meghan Markle ist mit ihrer Heirat künftig familiär mit dem Oberhaupt der anglikanis­chen Kirche verbunden, das überdies seit bald 500 Jahren den Ehrentitel Defensor Fidei (Verteidige­r des Glaubens) trägt. Noch ist es die Großmutter ihres baldigen Ehemannes, eines Tages wird es ihr Schwiegerv­ater und dann ihr Schwager sein.

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FOTO: DPA Prinz Harry und Meghan Markle am Donnerstag in Birmingham.

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