Es geht los: VS packt das Citymanagement an
Stadt holt Profis der Imakomm Akademie an Bord – GVO, WTVS, Kommunalpolitiker, IHK, Händler diskutieren
VILLINGEN-SCHWENNINGEN (sbo) - Mit einem gezielten Citymanagement möchte Villingen-Schwenningen seine Innenstädte stärken. Dafür holte man nun einen Profi an Bord: die Imakomm Akademie, ein Institut für Marketing und Kommunalentwicklung aus Aalen. Am Dienstag fand ein erstes Treffen mit Entscheidungsträgern aus VS statt.
Vertreter des GVO, von Händlern, der IHK, den Fraktionen, der Dehoga, von Hoteliers, Haus und Grund, von der Stadtspitze und der Verwaltung kamen in der Neuen Tonhalle in Villingen zusammen. Sie alle sollen den Boden für ein schlagkräftiges Citymanagement bereiten.
Für Peter Markert, den geschäftsführenden Gesellschafter der Imakomm Akademie, ist klar: Ein CitymanagementKonzept von der Stange passt für Villingen-Schwenningen nicht. „Guckt bitte nicht nach Nagold, Reutlingen oder Karlsruhe, sondern lasst uns unser eigenes Ding machen.“Die Idee eines City-Managements für Villingen-Schwenningen steht bereits im Leitbild, das die Planer von Urbanista für das Oberzentrum entwickelt haben.
Die FDP-Fraktion plädierte im Juni für zwei zusätzliche Stellen bei der Stadtverwaltung, die die diesen Aufgabenbereich zugeteilt bekommen. Doch ob das City-Management auf diese Weise umgesetzt werden soll, steht noch in den Sternen. Die Diskussion am Dienstag sei sehr konstruktiv verlaufen, sagt er. Weiter ins Detail wollte der Profi nicht gehen, war mit der Stadtverwaltung doch Stillschweigen vereinbart worden. Der Auftakt „in geschlossener Runde“am Dienstag sollte, erklärte die Pressestelle der Stadtverwaltung, einer ergebnisoffenen Diskussion ohne konkretes Ergebnis dienen.
Gemeinsam wollte man Standortanalysen für die Innenstädte Villingen und Schwenningen erarbeiten. Die Basis für ein CitymanagementKonzept wird so also gelegt. Die intensive Ideensammlung vom Dienstag soll nur der Anfang gewesen sein, weitere Termine sind geplant. Dann soll auch der tatsächliche Bedarf erörtert werden: Braucht man einen City-Manager? Könnte dieser ehrenamtlich tätig sein oder müsste er festangestellt werden? Wäre sein Arbeitsplatz in einer eigenen Gesellschaft richtig aufgehoben oder eher bei der Stadtverwaltung oder dem Gewerbeverband? Und wer soll ihn eigentlich bezahlen? Wie auch immer – dass Villingen-Schwenningen einen City-Manager benötigt, steht für den Präsidenten und Geschäftsführer des Gewerbeverbands Oberzentrum (GVO) Gerhard Waldmann außer Frage. Zuletzt pochte er bei der Mitgliederversammlung im Dezember darauf, dass spätestens ein neuer Oberbürgermeister sich mit dem schon lange vom GVO geforderten City-Management näher zu befassen habe – schon damals erhoffte sich Waldmann von der Sitzung am Dienstag eine Initialzündung.
Und auch bei der IHK freut man sich über die nun gestarteten Bemühungen der Stadt. Für die Industrieund Handelskammer SchwarzwaldBaar-Heuberg saß der Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik, Philipp Hilsenbek, mit am Runden Tisch. „Die Wirtschaftskraft unserer Region ist keine Selbstverständlichkeit“, meint er. Die tägliche Arbeit von großen, mittleren und kleinen Unternehmen sichere „den Wohlstand und die Perspektive unserer Städte und Gemeinden“. Deren wirtschaftliches Umfeld gelte es zu stärken, die Attraktivität der Wirtschaftsstandorte auszubauen, das Potenzial der Städte und Gemeinden zu heben. Besondere Verantwortung Als Oberzentrum der Wirtschaftsregion Schwarzwald-Baar-Heuberg komme VS eine besondere Verantwortung zu. Der Aufbau eines Citymanagements könne dabei ebenso relevant sein wie die Konzeption städtischer Verkehrs- und Besucherströme oder die Gestaltung der Branchenzusammensetzung in einer Innenstadt. „Diesen Findungsprozess gilt es jetzt ergebnisoffen voranzutreiben, Potenziale zu definieren und beispielsweise auch mit der Region zu verknüpfen.“