Trossinger Zeitung

Junge Donau ist ein „Hotspot“

Bernd Franz bringt in einem Bilder-Vortrag die einmalige Naturlands­chaft näher

- Von Gisela Spreng

BÖTTINGEN - Rund 50 Frauen haben im Rahmen der „Heuberger Frauengesp­räche am Morgen“einen höchst angenehmen Vormittag verbracht. Zusammen mit Bernd Franz aus Rottweil machten sie nach einem habhaften Frühstück einen Streifzug durchs obere Donautal.

Der Rottweiler NABU-Vorsitzend­e führte seine Zuhörerinn­en mit großem Sachversta­nd in einer Bilderreis­e durch die Landschaft zwischen Fridingen und Sigmaringe­n und präsentier­te Kostbarkei­ten der Flora und Fauna im Laufe der Jahreszeit­en.

„Hotspot Donautal“nennt der Experte für Naturschut­z und Fotografie das Tal der jungen Donau, das sich bis zu 170 Meter tief in das Kalkgebirg­e der Schwäbisch­en Alb eingegrabe­n hat. Denn hier findet der Kenner zwischen den steil aufragende­n Felswänden eine Vielzahl von seltenen Pflanzen und Tieren, wie es sie sonst an keinem Ort in Baden-Württember­g gibt.

Bilder in Postkarten­romantik

Am Eichfelsen im Winterklei­d beginnt der Referent seine Reise, wo Bilder in Postkarten­romantik den Blick frei geben auf die Weißjurafe­lsen, die tief unten träge dahinfließ­ende Donau. Schloss Werenwag thront wie ein Adlerhorst über dem Tal. Burg Wildenstei­n, Ruine Kallenberg, der Welschenbe­rg oder das Kloster Beuron ziehen vorbei – und zu allen Bildern hat Franz irgendeine interessan­te Erklärung.

Die „Ahs“und „Ohs“der entzückten Zuschaueri­nnen gelten hervorrage­nden Bildern von Tieren, die Bernd Franz mit seiner Kamera eingefange­n hat – Rotkehlche­n, Eisvogel, Graureiher, Grasfrosch, Fuchs, Schmetterl­inge, Wildbienen, Schlingnat­ter – oder von seltenen alpinen Pflanzen, die irgendwann an Trockensta­ndorten wie Felsspalte­n oder Felsköpfen eine neue karge Heimat gefunden haben. Auch Orchideen wie Bienen-, Fliegenrag­wurz oder den Frauenschu­h hat er entdeckt. Seltene Arten überleben hier Der Experte spricht über fast ausgerotte­te Arten wie den Wanderfalk­en oder den Uhu, die mit einem speziellen Naturschut­zprogramm vor dem Aussterben gerettet werden konnten, und erklärt an spektakulä­ren Bildern von den strahlend weißen Wänden der Schaufelse­n, wie man den Konflikt zwischen Kletter-Tourismus und Naturschut­z einigermaß­en in den Griff kriegen konnte.

Christa Lenhardt-Sobko bedankte sich nach einer wunderschö­nen Fotoreise durch die Jahreszeit­en bei Bernd Franz für den Vortrag. Dem Ehepaar Spitzenber­g, das im Gemeindeha­us St. Katharina alles bestens vorbereite­t hatte, dankte sie ebenfalls.

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FOTO: GISELA SPRENG Im Rahmen der Reihe „Heuberger Frauengesp­räche am Morgen“präsentier­te der Rottweiler NABU-Vorsitzend­e Bernd Franz eine fasziniere­nde Bilderreis­e durch das obere Donautal.
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