Verliert der SERC, ist die Saison vorbei
Eishockey: Wild Wings haben aus 3:4-Niederlage in Wolfsburg ihre Lehren gezogen
VS-SCHWENNINGEN - Das erste PrePlay-Off-Spiel haben die Schwenninger Wild Wings gegen die Grizzlys Wolfsburg nach Verlängerung verloren. Trotzdem sind die Schwarzwälder vor ihrem Heimspiel am heutigen Freitag (19.30 Uhr) weiter zuversichtlich. In der Helios Arena soll die Serie ausgeglichen werden.
„Das Spiel am Mittwoch war eine gute Erfahrung. Es war ein harter Kampf und wir haben insgesamt gut gespielt. Meine Mannschaft ist clever und hat ihre Lehren gezogen“, sagte Pat Cortina nach der 3:4-Niederlage. Dem SERC-Trainer war aufgefallen, dass „die Wolfsburger etwas zu leicht direkt vor unser Tor kamen. Das werden wir künftig zu verhindern wissen. Wir werden vor unserem eigenen Kasten aufräumen.“Die Wolfsburger Tore fielen alle aus kurzer Entfernung, teils war die Scheibe abgefälscht, teils flog der Puck per Nachschuss ins Gehäuse.
Die Wild Wings waren den Grizzlys aber bis auf den ersten Abschnitt ebenbürtig. „Vielleicht waren wir im ersten Drittel einen Tick zu nervös“, meinte Marc El-Sayed. Der 27-jährige Stürmer hatte in seinem 400. DELSpiel sein erstes Saisontor für die Wild Wings erzielt, indem er einen Schuss von Tobias Wörle zum 3:3 ablenkte (57.). „Es gibt im Eishockey mittlerweile viele solcher Tore. Das ist auch in den Play-Offs so und wird sogar trainiert.“Simon Danner war in der 16. Minute der etwas schmeichelhafte Schwenninger Ausgleich gelungen. Will Acton hatte nach Zuspiel des starken Andrée Hult den SERC nach 16 Sekunden im zweiten Drittel in Front gebracht.
Die Wolfsburger drehten aber das Spiel. Stephen Dixon markierte in der 72. Minute das Siegtor für die Grizzlys. Die Schiedsrichter schauten sich die Szene lange an, bevor sie den Treffer nach Videobeweis gaben. Es war zu klären, ob der Stock von Dixon eventuell zu hoch war. War er aber nicht, was sowohl Cortina als auch El-Sayed anerkannten. „Die Schiedsrichter haben sich extra viel Zeit genommen, um diese wichtige Situation zu entscheiden. Sie haben dies getan und daran gibt es nichts zu kritisieren“, sagte der Stürmer. Die Grizzlys Wolfsburg führen mit 1:0 in der Serie.
Die Schwenninger kamen am Donnerstagmorgen um 6.30 Uhr mit dem Bus an der Helios Arena an. Am Nachmittag gab es freiwilliges Training und Videostudium. „Ich fühle mich wie überfahren. Aber das ist normal nach so einem Spiel mit so einer langen Fahrt. Morgen bin ich wieder fit“, sagte Stürmer Uli Maurer, der alleine eine Runde im Schwenninger Moos joggte. „Die Niederlage müssen wir schnell vergessen. Der Freitag zählt, da wollen wir mit unseren Fans im Rücken ausgleichen“, erklärte Maurer. Zwei Wolfsburger Fans haben Karten gekauft Gestern kamen noch einmal 100 Stehplatztickets aus Wolfsburg zurück. „Ganze zwei Fans aus Wolfsburg wollten für das Spiel am Freitag Karten“, erzählte Wild-Wings-Pressesprecher Oliver Bauer. Am Mittwoch waren in Wolfsburg noch 150 Schwenninger unter den nur 2023 Zuschauern. Die Truppe von Grizzlys-Trainer Pavel Gross wird heute also praktisch keine Unterstützung von den Rängen erhalten. Erleichtert hatte der Wolfsburger Trainer nach den langen Minuten des Videobeweises die Faust gehoben: „Es war das erwartet enge Spiel. Kleinigkeiten haben entschieden. Wir sind auch bereit für Freitag in Schwenningen. Wir wissen, dass uns dort ein harter Kampf erwartet.“
El-Sayed setzt auch auf die Zuschauer und hebt zugleich mahnend den Finger: „Die Fans werden uns tragen. Trotzdem wird es wichtig sein, dass wir unsere Emotionen kontrollieren. Die Wolfsburger kennen solche Situationen, in denen das ganze Stadion gegen sie ist. Sie können damit umgehen. Wir dürfen ihnen nicht ins offene Messer laufen.“Grizzlys-Stürmer Sebastian Furchner meinte: „Ich mag es, wenn es heiß her geht. Wenn in Schwenningen alle gegen uns sind, etwas Schöneres gibt es doch gar nicht.“
Die Wolfsburger flogen bereits gestern von Hannover nach Stuttgart. Aller Voraussicht nach werden sie in derselben Aufstellung wie am Mittwoch antreten. Dies könnte auch bei Schwenningen der Fall sein. Allerdings ist Verteidiger Dominik Bittner nach einem Check angeschlagen, für ihn könnte Lennart Palausch ins Team rücken. Istvan Bartalis und Mirko Sacher sind verletzt, Kai Herpich weiterhin krank. Den Schwenninger Kasten wird auch heute Dustin Strahlmeier, der am Mittwoch an keinem Gegentor etwas machen konnte, hüten. Verlieren die Wild Wings heute, ist für sie die Saison beendet, Wolfsburg würde ins Play-off-Viertelfinale gegen den EHC Red Bull München einziehen.