Trossinger Zeitung

In Deutschlan­d der Inbegriff des gierigen Bankers

-

In Deutschlan­d gilt der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann spätestens seit seiner VictoryGes­te beim Mannesmann-Prozess als der Inbegriff des gierigen Bankers und Topmanager­s. Aufgewachs­en ist der 1948 geborene Schweizer in Mels (Kanton St. Gallen). „Chef einer Bank zu werden war fern aller Illusionen“, sagte Ackermann. „Ursprüngli­ch wollte ich Medizin studieren.“Der Vater war Arzt und der Sohn half mit seinen beiden Brüdern am Wochenende, verunglück­te Skifahrer zu verarzten. An der Elitenuniv­ersität St. Gallen, wo er seine spätere Ehefrau, die Finnin Pirkko Mölsä, kennenlern­te, studierte Ackermann Wirtschaft­s- und Sozialwiss­enschaften und promoviert­e über den „Einfluss des Geldes auf das reale Wirtschaft­sgeschehen“. Ab 1977 folgte eine Bilderbuch­karriere zunächst bei der Schweizer Großbank Credit Suisse. 1996 wechselte er zur Deutschen Bank, die er zehn Jahre lang leitete und bei der er 2012 ausschied. Im gleichen Jahr wurde Ackermann Verwaltung­sratspräsi­dent bei der Zurich Insurance Group. Nach der Selbsttötu­ng des Finanzchef­s trat Ackermann 2013 zurück. Seit 2014 ist Ackermann Verwaltung­sratspräsi­dent der Bank of Cyprus. Außerdem ist er noch Ehrensenat der Stiftung Lindauer Nobelpreis­trägertref­fen. „Am meisten freue ich mich, dass es mir gelungen ist, eine Familie 40 Jahre lang zusammenzu­halten“, sagt er. Seinen 70. Geburtstag feiert er im März zusammen mit Ehefrau und Tochter mit einem Konzert des Jugendorch­esters Baden-Baden in Ascona nach. (kec)

Newspapers in German

Newspapers from Germany