Johannes Kessel beendet Karriere
TUTTLINGEN-NENDINGEN (maj) Johannes Kessel wird in der nächsten Saison nicht mehr für den ASV Nendingen auf die Matte gehen. Der Schwergewichtsringer (Freistil) hat seinen Rücktritt vom aktiven Sport erklärt. Dafür gab der 28Jährige private Gründe an.
„Durch meine Ausbildung habe ich wenig Zeit. Ich trainiere zwar für mich, kann aber kein Mattentraining mehr absolvieren“, sagt Kessel, der in seiner 20-jährigen Laufbahn nicht nur auf höchster nationaler Ebene (Bundesliga, Deutsche Ringer Liga) kämpfte, sondern auch international Erfolge feierte. Der Höhepunkt war der Gewinn der Militärweltmeisterschaft 2014. In den folgenden Jahren wurde er Dritter bei den World Games (2015) und Vize-Militärweltmeister (2016). In der DRL hatte Kessel vier Kämpfe bestritten und bei 8:5-Punkten zwei Siege errungen und zwei Niederlagen einstecken müssen.
In einem Beitrag bei Facebook bedankte sich Kessel bei der Bundeswehr, die ihn neun Jahre unterstützt habe, und beim Deutschen Ringer Bund (DRB). Zeitweise war Kessel Teil der deutschen Nationalmannschaft. Zu seiner Entscheidung, früh mit dem Ringen aufzuhören, habe aber auch der Verband seinen Teil beigetragen. „Der DRB hat mir stückchenweise die Motivation genommen“, sagt Kessel. Bei der Nominierung für wichtige Turniere habe der DRB schon früh „angefangen, auf andere zu setzen.“
Den Streit zwischen DRB und DRL benennt Kessel nicht direkt. Dennoch könne er nicht verstehen, warum man versucht, Sportlern Steine in den Weg zu legen. Dem Ringkampfsport will Kessel auch in Zukunft verbunden bleiben. „Ich versuche, mein Wissen weiterzugeben“, sagt er. Geplant ist, dass er in seinem Wohnort Graben-Neudorf die Jugendringer des KSC Olympia Graben-Neudorf trainieren wird.