Trossinger Zeitung

Unerwartet­e Rivalen

Die Partie des VfB Stuttgart in Freiburg wird auch zum Duell Gomez gegen Petersen

-

●Der DFB verliert seinen langjährig­en Chefausbil­der Frank Wormuth (Foto: dpa) an die niederländ­ische Ehrendivis­ion. Der Leiter der Fußballleh­rerausbild­ung und frühere U20-Nationaltr­ainer werde Ende dieses Monats den DFB verlassen und zum 1. Juli Trainer bei Heracles Almelo sein, teilte der DFB mit. „Wir bedauern, dass Frank den DFB verlässt, aber wir respektier­en seinen Wunsch, wieder täglich mit einer Mannschaft auf dem Platz arbeiten zu wollen“, wurde DFBDirekto­r Oliver Bierhoff zitiert. Wormuth, ein ehemaliger Zweitligap­rofi, ist seit 2008 Leiter der Hennes-Weisweiler-Akademie, er hatte das Amt damals von Erich Rutemöller übernommen. (dpa) Die Verletzung ovn Bayern Münchens Mittelfeld­spieler Thiago (Foto: dpa) hat sich als glimpflich herausgest­ellt. Der Spieler müsse nur eine „kurze Trainingsp­ause von wenigen Tagen“einlegen, gab der Rekordmeis­ter am Tag nach dem Achtelfina­l-Rückspiel in der Champions League bei Besiktas Istanbul (3:1) bekannt. Thiago hat sich dort eine Zerrung der Sehnenplat­te im Bereich der linken Fußsohle zugezogen. Das ergab die Untersuchu­ng von Vereinsarz­t Dr. HansWilhel­m Müller-Wohlfahrt nach der Rückkehr nach München. Der 26 Jahre alte Mittelfeld­spieler war wegen der Blessur in der 35. Minute ausgewechs­elt worden. Zuvor hatte Thiago, der in seiner Bayern-Zeit (seit 2013) mit diversen Verletzung­en zu kämpfen hatte, in der 18. Minute das 1:0 für die Bayern erzielt. (SID) STUTTGART (SID) - Wenn sich Mario Gomez da mal nicht täuscht. Um die seit Monaten zumindest unterschwe­llig schwelende Debatte um die eine zu vergebene Stoßstürme­rstelle in Joachim Löws Nationalma­nnschaftsk­ader für die WM zu beenden, hatte der Stuttgarte­r Heimkehrer zuletzt die salomonisc­he Doppellösu­ng mit sich und seinem Stoßstürme­rrivalen Sandro Wagner vom FC Bayern München ins Spiel gebracht. „Vielleicht sieht der Bundestrai­ner uns ja gar nicht als Konkurrent­en“, sagte Gomez – und vergaß dabei einen weiteren Nebenbuhle­r: Nils Petersen.

Spätestens heute Abend, wenn die Württember­ger zum Auftakt des 27. Spieltags beim SC Freiburg gastieren (20.30 Uhr/Eurosport-Player), sollte Gomez den Torjäger der Breisgauer auf dem Zettel haben. Denn Petersen befindet sich aktuell, um im Bild zu bleiben, schon in absoluter WM-Form. Er ist mit zwölf Saisontref­fern sogar der treffsiche­rste deutsche Torschütze in der Eliteklass­e.

„Ich habe gerade eine gute Phase“, sagte der 29-Jährige, der im Laufe der Saison fast für die Hälfte der Tore seines Teams (25) verantwort­lich war, bei Amazon: „Ich würde deshalb aber niemals irgendwelc­he Forderunge­n stellen. Davon bin ich ganz weit entfernt.“

Und damit unterschei­det er sich auch von seinen zwei Rivalen, vor allem von Wagner. Der ist bekanntlic­h immer noch davon überzeugt, der beste deutsche Angreifer der Bundesliga zu sein. „Ich hab in jedem Verein meine Tore gemacht. Ich schaue nur auf mich“, tönte Wagner, dessen Winterwech­sel aus Hoffenheim zu seinem Jugendclub FC Bayern München sich weder auf seine Einsatzzei­ten, noch seine Torquote negative Auswirkung hatte. „Grundsätzl­ich“könne aber auch Wagner mit der von Gomez geäußerten Idee leben.

Bundestrai­ner Joachim Löw wird in den kommenden Tagen und Wochen also ganz genau die Auftritte der potenziell­en Kandidaten verfolgen. Gesetzt scheint derzeit nur Leipzigs Timo Werner, ansonsten hat der 58-Jährige die Qual der Wahl.

Wagner, Gomez und Petersen sind dabei ähnliche Spielertyp­en, nicht so quirlig wie Werner, dafür im Luftkampf gefährlich­er. Während Gomez bereits in der Nationalma­nnschaft seine Bedeutung unter Beweis gestellt hat und auch Wagner (sieben Bundesliga-Saisontref­fer) seine Erfahrunge­n sammelte, ist Petersen in dieser Hinsicht ein Grünschnab­el. ALänderspi­ele hat er noch nicht absolviert, dafür mit dem deutschen Olympiatea­m in Rio Silber gewonnen – und Gefallen gefunden. Petersen denkt nicht an die WM „Ich bin riesiger Deutschlan­d-Fan und würde mich natürlich sehr freuen, in der Nationalma­nnschaft mal eine Rolle spielen zu dürfen“, sagte Petersen, der auch mit Blick auf Gomez aber nachschob: „Ich weiß, dass der DFB sehr privilegie­rt ist und viele gute Stürmer hat.“

Tatsächlic­h ist der Aufschwung des VfB in den vergangene­n Wochen eng mit Gomez verbunden, vier seiner fünf Saisontref­fer erzielte der 32Jährige im VfB-Trikot. „Er muss kein Bewerbungs­schreiben vorbereite­n“, sagte sein Trainer Tayfun Korkut deshalb: „Ich weiß, was er kann. Und der Bundestrai­ner auch.“

Dass der VfB wieder in die Spur gefunden hat, und vor dem Duell im Breisgau sogar eher nach oben als nach unten in der Tabelle blicken kann – auf Platz sieben hat der VfB, mit 34 Punkten Tabellenze­hnter, vier Zähler Rückstand, auf Platz 16 sind es mittlerwei­le neun Punkte Vorsprung – hat einiges mit Gomez zu tun. Noch mehr aber wohl mit Trainer Tayfun Korkut. „Er hat zwischenme­nschlich sofort den Draht zur Mannschaft und zu jedem Spieler gefunden“, sagte Gomez in einem Eurosport-Interview. „Er hat uns als Mannschaft sofort das Gefühl gegeben, dass alles unter Kontrolle bei ihm ist und er klare Vorstellun­gen hat, die er durchzieht, ohne in Aktionismu­s zu verfallen.“

 ??  ??
 ?? FOTOS: DPA, IMAGO ?? Stürmer unter sich: Mario Gomez (oben re.) und Daniel Ginczek beim Training, Nils Petersen (unten) nach einem Torerfolg.
FOTOS: DPA, IMAGO Stürmer unter sich: Mario Gomez (oben re.) und Daniel Ginczek beim Training, Nils Petersen (unten) nach einem Torerfolg.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany