Wichtiger Sieg für Rietheim-Weilheim
Im Kellerduell der Handball-Landesliga siegt HSG gegen Herrenberg II – Ärger bei HSG Baar
TUTTLINGEN - Aufatmen bei der HSG Rietheim-Weilheim: Der Handball-Landesligist hat sich durch den Sieg über Herrenberg II Luft im Abstiegskampf geschaffen. Dampf ablassen, musste Martin Irion. Der Trainer von Liga-Konkurrent HSG Baar ärgerte sich über die Entscheidungen der Schiedsrichter. Einen klaren Sieg feierten die Württembergliga-Frauen der HSG Fridingen/ Mühlheim, während die Spielerinnen der HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen mögliche Punktgewinne gegen den Tabellenführer TV Weilstetten wegwarfen. Württembergliga Frauen HSG Deizisau/Denkendorf – HSG Fridingen/Mühlheim 26:37 (15:15). Dank einer mannschaftlich starken Leistung hat die Donautal-HSG die Punkte aus Deizisau mitgenommen. Mit Ausnahme von wenigen Minuten vor der Pause hatte das Team des Trainergespanns Frank Rohrmeier und Uwe Langeneck alles im Griff.
Nach einem schnellen 4:0 (6.) bauten die Gäste den Abstand auf 10:4 aus und hielten den Abstand bis zum 14:8. „Die ersten gut 20 Minuten haben wir das Spiel klar beherrscht. Wir haben eine bombenstarke Deckung gespielt und die Chancen gut genutzt“, lobte Rohrmeier, dessen Team dann etwas ins Straucheln geriet. Innerhalb von sechs Minuten glich Deizisau/Denkendorf aus. „Das war eine schlechte Phase von uns. Wir haben dort einiges liegen gelassen“, meinte Fridingen/Mühlheims Trainer.
In der Pause sei an die ersten 20 Minuten erinnert worden. „Wir wollten darauf aufbauen. Das Negative hat uns nicht erinnert“, sagte Rohrmeier. Die Gäste-HSG geriet zwar 15:16 in Rückstand, war dann aber wieder Herr der Lage. Nach 45 Minuten hatten Fridingen/Mühlheim mit dem 24:18 die Weichen auf Sieg gestellt. Vor allem die Abwehr und die starke Torfrau Jessica Krämer bildeten die Basis für den Sieg. „Wir waren in der Verteidigung auf Ballbesitz aus, um über die erste und zweite Welle schnelle Tore zu erzielen“, sagte Rohrmeier. Das Konzept ging auf. Nach rund 50 Minuten lagen die Gäste mit acht Treffern vorne. Da die Gastgeberinnen, die noch in Abstiegsgefahr sind, bekannt sind, auch hohe Rückstände noch aufholen zu können, ließen die Donautälerinnen nicht nach und feierten einen klaren Sieg. Tore: Maier (8/4), Fritz (7/6), Frankenstein (7), Rebholz (6), Gresser (4), Seiffert, Maurer (je 2), K. Marquardt (1) Landesliga Frauen HSG Nendingen/Tuttlingen/ Wurmlingen – TV Weilstetten 19:23 (9:11). Ein Sieg gegen den unbesiegten Tabellenführer wäre für die HSG NTW möglich gewesen. Die Mannschaft von Trainerin Zeljana Pfeffer ließ aber gleich sechs Siebenmeter ungenutzt.
Die Spitzenmannschaft aus Weilstetten lag nach 103 Sekunden bereits 2:0 in Führung und baute den Vorsprung auf 4:0 aus. Auch, weil Katharina Beiswenger und Magdalena Krämer bereits einen Wurf von der Siebenmeterlinie verfehlten. Trotz einer Auszeit von Pfeffer setzte sich der TVW auf 6:1 ab. Dann fingen sich die Gastgeberinnen aber. Beiswenger (2) und Anika Kupferschmid sorgten für das 4:7. Bis zur Pause hatten die Gastgeberinnen den Abstand weiter reduziert.
36 Sekunden nach Wiederbeginn gelang der HSG NTW der Anschluss zum 10:11. Die Wende war möglich. Aber Beiswenger und Krämer ließen wieder zwei Siebenmeter ungenutzt. Weilstetten setzte sich dann zunächst mit drei Toren ab und hatte mit dem 20:15 (49.) die Partie entschieden. Tore: Beiswenger (9/4), Hipp (3), A. Kupferschmid (2), L. Kupferschmid, Epple, Huber, Anic, Hauser (alle 1). Landesliga Herren TSV Dettingen/Erms – HSG Baar 33:23 (16:11). Mit der Abwehrleistung seiner Mannschaft war HSG-Trainer Martin Irion nach der Niederlage in Dettingen/Erms nicht zufrieden. „Die Kompaktheit hat gefehlt. Die Räume waren zu groß“, monierte er. Dadurch sei es immer wieder zu 1:1Situationen gekommen. Dass die Baar-Spieler in Verteidigungssituationen häufiger „allein gelassen“wurden, sei aber nicht allein verantwortlich für die Niederlage beim Tabellenvierten, meinte Irion.
Einen Anteil am klaren Ausgang schob er auch den Unparteiischen zu. Diese hatten häufiger Fehlverhalten bei den Gästen bemerkt. Sieben Zeitstrafen und die beiden Roten Karten für Matthias Fleischer und Robin Simmerer standen vier Strafminuten für den TSV gegenüber. „So kannst du kein Spiel gewinnen“, sagte der Gäste-Coach. Irion räumte ein, nicht jede Zeitstrafe sei unberechtigt gewesen. Aber: Durch die häufige Unterzahl wäre kein Spielfluss bei den Gästen zu Stande gekommen.
Bis zum 7:6 (13.) hielt die HSG mit. Dann setzten sich die Gastgeber auf 11:7 und 16:10 ab. Sekunden vor dem Tor war der zuvor unbelastete Fleischer vom Spiel ausgeschlossen worden. „Eine Lachnummer. Das war eher ein Stürmerfoul“, meckerte Irion. Seine Nummer 23 sei als Kreisläufer ein „großer, kräftiger Junge“. Sein Gegenspieler habe in dieser Szene eher den HSG-Akteur angesprungen. „Der war 70 Kilogramm schwer. Dass er bei Matthias abprallt wie an einer Wand und es dann böse aussieht, ist doch klar“, meinte Irion.
Kurz nach Wiederbeginn musste mit Simmerer dann auch der zweite Kreisläufer nach der dritten Zeitstrafe endgültig vom Feld. „Damit war das Spiel weg“, sagte der HSG-Trainer, dessen Taktik ohne die Kreisläufer dann nicht mehr aufging. Von 20:12 auf 23:14 und 27:17 bauten die Hausherren den Vorsprung aus. Tore: Tafelmaier (7/1), A. Ulrich (5), Hermann (4), Böhnig (3), Conradi (2), Bechtold, Simmerer (je 1). Rote Karten: Fleischer (28.), Simmerer (33.). HSG Rietheim-Weilheim – H2Ku Herrenberg II 30:26 (14:11). Mit dem Heimsieg über Konkurrent Herrenberg II hat die HSG wichtige Punkte im Abstiegskampf gesammelt. „Das Wichtigste war, den Gegner auf Abstand zu halten. Das haben wir erreicht und uns eine gute Ausgangslage geschaffen“, sagte Gunter Haffa, Co-Trainer und sportlicher Leiter in Rietheim-Weilheim.
Von Beginn an lagen die Hausherren in Führung und ließen den Gegner nach dem 4:3 (8.) auch nicht mehr näher, als auf ein Tor herankommen. Neben der homogenen Mannschaftsleistung und einer starken Deckung hob Haffa den Torwart Dorian Sauer hervor. „Gerade in der Anfangsphase hat er viele Bälle weggemacht und uns den Vorsprung gebracht“, lobte er. In der Offensive setzte die HSG bewusst auf lang ausgespielte Angriffe. „Wir wussten, dass Herrenberg schnelle Spieler hat und Fehler gnadenlos bestrafen würde“, meinte Haffa. Weil die HSG konzentriert spielte und wenig Fehler machte, kamen die Gastgeber selten in Bedrängnis.
Ab und zu habe sein Team schon gewackelt, meinte Trainer Dirk Salmen. Wenn Herrenberg II herankam, hatten die Gastgeber die schnelle Antwort parat. „Wir haben unser Ding durchgespielt“, sagte Salmen. Zudem habe der Gegner mehr Fehler gemacht. Mit vier Treffern trug sich Udo Meßner in die Torschützenliste ein. Eigentlich hatte er seine Laufbahn bereits beendet, stand nun aber für einen Einsatz parat. „Er trainiert schon länger mit. Als Stefan Huber nun wegen seiner Fußverletzung ausgefallen ist, haben wir ihn reaktiviert. Er hat das überragend gemacht“, sagte Haffa. Zudem habe Meßner als Linkshänder den Trainern die Möglichkeit gegeben, das Spiel taktisch anders zu gestalten.
„Der Druck war uns bewusst. Aber die Jungs haben ihn angenommen, haben die richtige Einstellung an den Tag gelegt“, sagte Salmen. Durch die gute Abwehr- und Torwartleistung sei der Funke übergesprungen. „Wir haben alles in der Hand. Das ist ein gutes Gefühl“, meinte der HSG-Trainer. Sein Team liegt vier Punkte vor einem Abstiegsrang. Tore: Wenzler (8), Renz (6/5), Storz (6/1), Meßner (4), Hermle (3), M. Marquardt (2), Haag (1).