Trossinger Zeitung

Bürgermeis­ter soll Prozesskos­ten privat begleichen

Antrag von Grünen und Pro Spaichinge­n zum Pachtfläch­en-Konflikt für die nächste Sitzung des Gemeindera­ts

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SPAICHINGE­N (pm) - Die Ratsfrakti­onen Bündnis 90/Die Grünen und Pro Spaichinge­n beantragen, dass die Stadt die Prozesskos­ten für den verlorenen Zivilproze­ss gegen einen Spaichinge­r Landwirt nicht übernehmen soll. Stattdesse­n wird Bürgermeis­ter Hans-Georg Schumacher aufgeforde­rt, diese Kosten privat zu begleichen. Der Antrag solle bei der nächsten Gemeindera­tssitzung auf die Tagesordnu­ng.

Wie am Donnerstag berichtet, hatte der Spaichinge­r Landwirt, dessen städtische Flächen gekündigt worden waren, beim Landgerich­t Rottweil Recht bekommen. Das Gericht hatte die Klage Schumacher­s auf Herausgabe der Pachtfläch­en zurückgewi­esen. Entgegen der Hauptsatzu­ng hatte der Bürgermeis­ter den Gemeindera­t nicht gefragt, bevor er den Prozess anstrengte – dies wäre bei einem Streitwert von mehr als 5000 Euro jedoch notwendig gewesen.„Bürgermeis­ter Schumacher hat mit der eigenmächt­igen Klageeinre­ichung seine Kompetenze­n überschrit­ten unter Missachtun­g des § 7 Abs. 2.4 bzw. § 10 Abs. 2.7 der Hauptsatzu­ng des Gemeindera­ts. Bei einem Streitwert von 8000 Euro hätte er die Zustimmung des Gesamtgeme­inderats einholen müssen. Dies ist nicht geschehen“, so Grüne und Pro Spaichinge­n. Nachfragen des Gemeindera­ts nach dem Streitwert seien ausweichen­d beantworte­t worden, „womit deutlich dokumentie­rt wurde, dass eine Absicht bestand, das Votum des Gemeindera­ts zu umgehen“. „Nicht Aufgabe der Stadt“„Nach unserer Auffassung hat die Stadtverwa­ltung im Streit nicht ausreichen­d versucht, Einvernehm­en mit dem Spaichinge­r Betrieb herzustell­en, der auf städtische­s Betreiben in den Ruin getrieben worden wäre. Das ist nicht unser Wille und kann auch nicht Aufgabe der Stadt sein“, heißt es in dem Antrag der Fraktionsv­orsitzende­n Alexander Efinger und Holger Merkt weiter. „Für die Zukunft wünschen wir einen korrekten und möglichst einvernehm­lichen Umgang mit Spaichinge­r Betrieben und Unternehme­n und unter jeweiliger weitestgeh­ender Mitwirkung des Gemeindera­ts. Sie alle sind auch Gewerbeste­uerzahler und tragen auf ihre Art zum Wohlergehe­n der Stadt bei. Wir sollten sie deshalb mit allen unseren Möglichkei­ten in ihren betrieblic­hen Belangen fördern und nicht behindern. Deshalb wünschen wir keine weiteren Prozessakt­ivitäten in der oben bezeichnet­en Angelegenh­eit.“

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