Trossinger Zeitung

Warmwasser für die Mitarbeite­r

Der Erweiterun­gsbau des Tuttlinger Landratsam­ts bekommt seine Regenerier­küche

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Der Erweiterun­gsbau des Tuttlinger Landratsam­ts soll nach dem Willen des Kreistags eine Regenerier- und Aufwärmküc­he bekommen. Kostenpunk­t: fast 200 000 Euro. Zudem soll es Warmwasser in den Toiletten geben. Dazu gab es aber keine einhellige Zustimmung des Gremiums.

„Wir wollen nicht hinter dem bisherigen System zurückfall­en“, sagte Landrat Stefan Bär. Drei Varianten seien möglich gewesen: eine Caféteria, in der Snacks angeboten werden, frisches Kochen oder eine Regenerier­küche, in der das Essen aus dem Klinikum Landkreis Tuttlingen aufgewärmt wird. Letzteres sei auch der Wunsch der Belegschaf­t gewesen: „Das ist für die Zukunft die richtige Lösung. Wir sollten nicht am falschen Ende sparen“, meinte Bär. Das sahen die Kreisräte auch so, mit Ausnahme von Leopold Grimm (FDP), der auch gegen die aktuelle Kostenbere­chnung mit einem Volumen von rund 32 Millionen Euro stimmte.

Eine Kooperatio­n mit der Kantine der Kreisspark­asse sei geprüft worden. „Es gäbe dort nur eingeschrä­nkte Möglichkei­ten“, betonte Bär. Die Kantine könnte nicht alle Mitarbeite­r des Landratsam­ts aufnehmen, die dort essen wollen würden. Es gehe aber bei der neuen Regenerier­küche auch darum, den Zuspruch zu steigern, damit diese wirtschaft­lich betrieben werden könne. An die Pensionäre denken Aktuell gehen täglich im Schnitt 40 Essen über die Theke. „Ansonsten öffnen wir die Kantine für die Behörden und öffentlich­e Verwaltung in der Nähe“, sagte Bär – also etwa für die Mitarbeite­r des Amtsgerich­ts. Die Öffentlich­keit soll aber keinen Zutritt zur Kantine haben. Dieter Müller (SPD) erinnerte in diesem Zusammenha­ng an die Pensionäre des Landratsam­ts, die vielleicht auch mal ganz froh seien, wenn sie nicht in der Küche stehen müssen.

Thomas Leibinger (FWV) fragte, ob nicht ein „Essenstale­r“oder Bon möglich sei, mit dem die Mitarbeite­r bei Gastronome­n in der Stadt vergünstig­t essen gehen könnten. Das ist aber laut Bär mit ziemlich viel Aufwand verbunden und zudem steuerlich als geldwerter Vorteil zu sehen.

In eine ganz andere Richtung ging Hermann Polzer (OGL). Er bemängelte, dass die Toiletten mit Warmwasser versorgt werden sollen. „Wir haben im Oktober 2015 unser integriert­es Klimaschut­zkonzept verabschie­det“, sagte er. Darin stehe, dass es zur Energieein­sparung im Landratsam­t nur Kaltwasser geben soll. Auch wenn die Kosten nicht allzu hoch wären, sollte das Warmwasser deswegen trotzdem aus der Planung für den Erweiterun­gsbau herausgeno­mmen werden. Das beantragte er dann auch. Kaltwasser in alter Planung drin Landrat Bär erinnerte daran, dass Kaltwasser in der ursprüngli­chen Planung vorgesehen war. Allerdings habe sich im Kreistag eine Mehrheit dafür ausgesproc­hen, doch auf Warmwasser zu setzen. Bei der Abstimmung zu Polzers Antrag stimmten schließlic­h 19 für Warmwasser, 13 dagegen. Ein Kreisrat enthielt sich der Stimme.

Die Frage nach der Anschaffun­g der mobilen Möbel wurde zurückgest­ellt. Dafür gibt es laut Bär noch genügend Zeit. Zudem wird auf Wunsch der FDP geprüft, ob die Ausschreib­ung dafür nicht direkt vom Landratsam­t erfolgen könne. Gegen die Zurückstel­lung der Beschlussv­orlage stimmten schließlic­h sechs Kreisräte, einer enthielt sich.

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FOTO: OLE SPATA/DPA Nur kaltes oder auch warmes Wasser fürs Händewasch­en im Erweiterun­gsbau des Landratsam­ts? Dazu gab es am Donnerstag im Kreistag kein einheitlic­hes Meinungsbi­ld.

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