Warmwasser für die Mitarbeiter
Der Erweiterungsbau des Tuttlinger Landratsamts bekommt seine Regenerierküche
TUTTLINGEN - Der Erweiterungsbau des Tuttlinger Landratsamts soll nach dem Willen des Kreistags eine Regenerier- und Aufwärmküche bekommen. Kostenpunkt: fast 200 000 Euro. Zudem soll es Warmwasser in den Toiletten geben. Dazu gab es aber keine einhellige Zustimmung des Gremiums.
„Wir wollen nicht hinter dem bisherigen System zurückfallen“, sagte Landrat Stefan Bär. Drei Varianten seien möglich gewesen: eine Caféteria, in der Snacks angeboten werden, frisches Kochen oder eine Regenerierküche, in der das Essen aus dem Klinikum Landkreis Tuttlingen aufgewärmt wird. Letzteres sei auch der Wunsch der Belegschaft gewesen: „Das ist für die Zukunft die richtige Lösung. Wir sollten nicht am falschen Ende sparen“, meinte Bär. Das sahen die Kreisräte auch so, mit Ausnahme von Leopold Grimm (FDP), der auch gegen die aktuelle Kostenberechnung mit einem Volumen von rund 32 Millionen Euro stimmte.
Eine Kooperation mit der Kantine der Kreissparkasse sei geprüft worden. „Es gäbe dort nur eingeschränkte Möglichkeiten“, betonte Bär. Die Kantine könnte nicht alle Mitarbeiter des Landratsamts aufnehmen, die dort essen wollen würden. Es gehe aber bei der neuen Regenerierküche auch darum, den Zuspruch zu steigern, damit diese wirtschaftlich betrieben werden könne. An die Pensionäre denken Aktuell gehen täglich im Schnitt 40 Essen über die Theke. „Ansonsten öffnen wir die Kantine für die Behörden und öffentliche Verwaltung in der Nähe“, sagte Bär – also etwa für die Mitarbeiter des Amtsgerichts. Die Öffentlichkeit soll aber keinen Zutritt zur Kantine haben. Dieter Müller (SPD) erinnerte in diesem Zusammenhang an die Pensionäre des Landratsamts, die vielleicht auch mal ganz froh seien, wenn sie nicht in der Küche stehen müssen.
Thomas Leibinger (FWV) fragte, ob nicht ein „Essenstaler“oder Bon möglich sei, mit dem die Mitarbeiter bei Gastronomen in der Stadt vergünstigt essen gehen könnten. Das ist aber laut Bär mit ziemlich viel Aufwand verbunden und zudem steuerlich als geldwerter Vorteil zu sehen.
In eine ganz andere Richtung ging Hermann Polzer (OGL). Er bemängelte, dass die Toiletten mit Warmwasser versorgt werden sollen. „Wir haben im Oktober 2015 unser integriertes Klimaschutzkonzept verabschiedet“, sagte er. Darin stehe, dass es zur Energieeinsparung im Landratsamt nur Kaltwasser geben soll. Auch wenn die Kosten nicht allzu hoch wären, sollte das Warmwasser deswegen trotzdem aus der Planung für den Erweiterungsbau herausgenommen werden. Das beantragte er dann auch. Kaltwasser in alter Planung drin Landrat Bär erinnerte daran, dass Kaltwasser in der ursprünglichen Planung vorgesehen war. Allerdings habe sich im Kreistag eine Mehrheit dafür ausgesprochen, doch auf Warmwasser zu setzen. Bei der Abstimmung zu Polzers Antrag stimmten schließlich 19 für Warmwasser, 13 dagegen. Ein Kreisrat enthielt sich der Stimme.
Die Frage nach der Anschaffung der mobilen Möbel wurde zurückgestellt. Dafür gibt es laut Bär noch genügend Zeit. Zudem wird auf Wunsch der FDP geprüft, ob die Ausschreibung dafür nicht direkt vom Landratsamt erfolgen könne. Gegen die Zurückstellung der Beschlussvorlage stimmten schließlich sechs Kreisräte, einer enthielt sich.