Windpark wird offiziell eingeweiht
Projektentwickler Juwi übergibt Anlagen auf dem Amtenhauser Berg Betreiber
IMMENDINGEN - Der Projektentwickler Juwi hat am Freitagnachmittag offiziell den Windpark Amtenhauser Berg an den Betreiber, den Stadtwerkeverbund „Kommunal Partner“, übergeben.
Ein großes Projekt finde mit der Übergabe seinen Abschluss, sagte Immendingens Bürgermeister Markus Hugger und ging bei seiner Einführung nochmals auf den Gegenwind ein, den die fünf Windkraftanlagen auf dem Amtenhauser Berg erfahren hatten. „Das Thema Windkraft polarisiert, aber das ist nicht hilfreich – der Klimawandel kommt.“Umso mehr freue er sich, dass der Windpark letztendlich unter Beteiligung der Bevölkerung in Betrieb genommen werden konnte.
Denn die fünf Anlagen sind bereits seit November in Betrieb. Viele Ängste wie etwa Schattenwurf oder laute Geräusche hätten sich mittlerweile zerschlagen, sagte Hugger. Die Akzeptanz der Anlagen könne jedoch noch gestärkt werden, wenn es Möglichkeiten gebe, die erzeugte Energie zu speichern und vor Ort zu verbrauchen. Da das Daimler-Prüfzentrum unter anderem an Wasserstoff-Antrieben forsche, könne sich Hugger vorstellen, ein Windrad zur Wasserstoffproduktion einzubinden, der dann vor Ort gleichzeitig erzeugt und verbraucht werden könne. „Das wäre eine Möglichkeit, eine Vorreiterrolle einzunehmen.“
Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, gab zu bedenken, dass die Windkraft im Südwesten seit den Änderungen in den Ausschreibungsregeln im Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017 einen schweren Dämpfer hätte hinnehmen müssen. „Um diese Fehlentwicklung zu stoppen müssen die Förderbedingungen die regionalen Besonderheiten des Landes aufgreifen“, sagte er – etwa Wälder, Berge oder auch der Artenschutz.
Dass Baden-Württemberg das Potenzial zum Windkraftland habe, betonte auch Michael Class, Vorstandsvorsitzender der Juwi. Grund dafür sei auch die fortgeschrittene Technik der Windkraftanlagen: „Vor mehr als 20 Jahren hätten wir für dieselbe Leistung noch 50 Windräder bauen müssen“, sagte er
Als Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Tübingen, die am Stadtwerkeverbund „Kommunal Partner“beteiligt sind, war auch Boris Palmer anwesend. Er führte letztendlich den Punkt an, warum die Windkraft nicht nur ökologische Vorteile für Immendingen birgt, sondern auch finanzielle: „Die Windkraft bringt auch Gewerbesteuer mit sich.“