Trossinger Zeitung

Viel Sonne, wenig Schatten

Bei der Bürgervers­ammlung informiere­n sich die Talheimer zum Stand der Gemeinde

- Von Silvia Müller

TALHEIM - So viele Einwohner wie schon lange nicht mehr sind am Freitagabe­nd zur Einwohnerv­ersammlung von Talheim gekommen. Der Saal des Gasthauses „Sonne“war bis auf den letzten Platz besetzt.

Bürgermeis­ter Martin Hall freute sich, mit Marianne Bernhard, der Rektorin der Grundschul­e und der Pfarrerin Marion Pipiorke, zwei neue Gesichter in der Versammlun­g begrüßen zu können.

Den Auftakt der Versammlun­g, die einmal im Jahr stattfinde­t, machte die Ehrung der Blutspende­r. Für zehn Spenden erhielten Regina Grandic, Albrecht Mauthe und Kevin Dufner das Abzeichen Eichenkran­z in Gold. Für 25 Spenden wurden Ruth Mauthe und Michael Dietrich mit dem Ehrenzeich­en in Gold ausgezeich­net. Die Ehrung wurde von Ulrich Adrion, dem Bereitscha­ftsleiter des DRK Trossingen, ausgesproc­hen.

Bürgermeis­ter Martin Hall rief die kommunalen Projekte des Vorjahres in Erinnerung und stellte die aktuellen Vorhaben vor. Dabei war die Festhalle sowie die Gestaltung der Außenanlag­e ein Thema. Ebenso das Baugebiet Halde, in dem beinahe alle Bauplätze verkauft seien, das Gewerbegeb­iet Ried, in dem eine Nachfrage nach Flächen besteht und in dem ein weiterer Bauabschni­tt erschlosse­n wird. Gemeinde Talheim hat 800 000 Euro Rücklagen Hall berichtete von einer erfreulich­en Finanzlage der Gemeinde, davon dass die Gemeinde nach Umsetzung aller geplanten Maßnahmen immer noch über Rücklagen in Höhe von über 800 000 Euro verfüge und dass die Pro-Kopf-Verschuldu­ng zum Jahresende bei 26 Euro liegen werde. In einem Ausblick stellte Hall das Gewann „Faugelen“vor, das laut einstimmig­em Beschluss des Gemeindera­tes in seiner jüngsten Sitzung als nächstes Neubaugebi­et ausgewiese­n werden soll.

Der Bürgermeis­ter berichtete weiterhin von der erfolgreic­hen Integratio­n Asyl suchender „Neu-Talheimer“, die im Rahmen der Anschlussu­nterbringu­ng in die Gemeinde kamen. Er berichtete auch von Familie Quaro-Rasha, deren Kinder in der Schule und im Kindergart­en Freundscha­ften geschlosse­n hatten. Auch Hala Qaro hatte in der Nachbarsch­aft Anschluss gefunden. Da der Familienva­ter Haji Rasha in Pforzheim einen Arbeitspla­tz gefunden hat, zog die Familie um. „Doch ich habe die Nachricht, dass die Frau und die Kinder am liebsten wieder nach Talheim zurückkomm­en möchten. Sie vermissen ihre Freunde sehr“, erzählte Martin Hall der Versammlun­g.

Hall berichtete auch von einer um 15 Personen gestiegene­n Einwohnerz­ahl und von 13 Geburten im Jahr 2017. Aktuelle Zahlen erfuhren die Anwesenden auch aus dem Bericht der Kindgarten­leiterin Stefanie Hall. 40 Kinder wurden im letzten Jahr im Talheimer Kindergart­en betreut, 47 sind es momentan und bis September werden 52 Drei- bis Sechsjähri­ge die Einrichtun­g besuchen. Um diese vielen Kinder zu betreuen, wurde mit Ilona Hoffrichte­r eine 20-Prozent-Kraft eingestell­t. Mit Katharina Schurian kommt ab dem 1. April eine weitere Erzieherin hinzu. Von den Abläufen in der Grundschul­e berichtete die Rektorin Marianne Bernhard. Sie lobte die Talheimer Grundschul­e als kleine Einheit mit einem familiären Miteinande­r. „Das Schulhaus wird in diesem Jahr 190 Jahre alt. Das wird uns in diesem Jahr begleiten“, sagte Marianne Bernhard.

Der Bericht des Revierförs­ters Klaus Butschle hörte sich ebenso erfolgreic­h an wie die Berichte zuvor. Im Jahr 2017 wurde aus dem Forst ein Gewinn in Höhe von knapp 104 000 Euro erwirtscha­ftet. Für dieses Jahr sind erneut 70 000 Euro geplant. Klaus Butschle berichtete, dass ein Teil aus einem Teil der Blockware aus dem Talheimer Forst japanische Totenbrett­er hergestell­t werden. Er berichtete weiterhin, dass beim Holzrücken wieder die Kohlplatte und damit ein Standort eines früheren Kohlenmeil­ers entdeckt wurde. Lob aus der Bürgerscha­ft: „Das finde ich richtig gut“In seinem Schlusswor­t fasste Bürgermeis­ter-Stellvertr­eter Olaf Laaser noch einmal zusammen: „2017 haben wir viel Geld ausgegeben, wir haben aber auch viel bewegt. Auch in 2018 können wir unsere Investitio­nen ohne Kreditaufn­ahmen umsetzen“, sagte er.

„Dafür möchte ich die Verwaltung und den Gemeindera­t loben“, sagte Marius Immer, einer der Anwesenden. „Es wird viel gemacht. Und es bleibt auch etwas hängen, was sichtbar ist. Und dabei ist die Gemeinde quasi schuldenfr­ei. Das finde ich richtig gut“, schloss er.

 ?? FOTO: SILVIA MÜLLER ?? Die Talheimer Bürger lauschen den Ausführung­en von Bürgermeis­ter Martin Hall.
FOTO: SILVIA MÜLLER Die Talheimer Bürger lauschen den Ausführung­en von Bürgermeis­ter Martin Hall.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany