Viel Sonne, wenig Schatten
Bei der Bürgerversammlung informieren sich die Talheimer zum Stand der Gemeinde
TALHEIM - So viele Einwohner wie schon lange nicht mehr sind am Freitagabend zur Einwohnerversammlung von Talheim gekommen. Der Saal des Gasthauses „Sonne“war bis auf den letzten Platz besetzt.
Bürgermeister Martin Hall freute sich, mit Marianne Bernhard, der Rektorin der Grundschule und der Pfarrerin Marion Pipiorke, zwei neue Gesichter in der Versammlung begrüßen zu können.
Den Auftakt der Versammlung, die einmal im Jahr stattfindet, machte die Ehrung der Blutspender. Für zehn Spenden erhielten Regina Grandic, Albrecht Mauthe und Kevin Dufner das Abzeichen Eichenkranz in Gold. Für 25 Spenden wurden Ruth Mauthe und Michael Dietrich mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Die Ehrung wurde von Ulrich Adrion, dem Bereitschaftsleiter des DRK Trossingen, ausgesprochen.
Bürgermeister Martin Hall rief die kommunalen Projekte des Vorjahres in Erinnerung und stellte die aktuellen Vorhaben vor. Dabei war die Festhalle sowie die Gestaltung der Außenanlage ein Thema. Ebenso das Baugebiet Halde, in dem beinahe alle Bauplätze verkauft seien, das Gewerbegebiet Ried, in dem eine Nachfrage nach Flächen besteht und in dem ein weiterer Bauabschnitt erschlossen wird. Gemeinde Talheim hat 800 000 Euro Rücklagen Hall berichtete von einer erfreulichen Finanzlage der Gemeinde, davon dass die Gemeinde nach Umsetzung aller geplanten Maßnahmen immer noch über Rücklagen in Höhe von über 800 000 Euro verfüge und dass die Pro-Kopf-Verschuldung zum Jahresende bei 26 Euro liegen werde. In einem Ausblick stellte Hall das Gewann „Faugelen“vor, das laut einstimmigem Beschluss des Gemeinderates in seiner jüngsten Sitzung als nächstes Neubaugebiet ausgewiesen werden soll.
Der Bürgermeister berichtete weiterhin von der erfolgreichen Integration Asyl suchender „Neu-Talheimer“, die im Rahmen der Anschlussunterbringung in die Gemeinde kamen. Er berichtete auch von Familie Quaro-Rasha, deren Kinder in der Schule und im Kindergarten Freundschaften geschlossen hatten. Auch Hala Qaro hatte in der Nachbarschaft Anschluss gefunden. Da der Familienvater Haji Rasha in Pforzheim einen Arbeitsplatz gefunden hat, zog die Familie um. „Doch ich habe die Nachricht, dass die Frau und die Kinder am liebsten wieder nach Talheim zurückkommen möchten. Sie vermissen ihre Freunde sehr“, erzählte Martin Hall der Versammlung.
Hall berichtete auch von einer um 15 Personen gestiegenen Einwohnerzahl und von 13 Geburten im Jahr 2017. Aktuelle Zahlen erfuhren die Anwesenden auch aus dem Bericht der Kindgartenleiterin Stefanie Hall. 40 Kinder wurden im letzten Jahr im Talheimer Kindergarten betreut, 47 sind es momentan und bis September werden 52 Drei- bis Sechsjährige die Einrichtung besuchen. Um diese vielen Kinder zu betreuen, wurde mit Ilona Hoffrichter eine 20-Prozent-Kraft eingestellt. Mit Katharina Schurian kommt ab dem 1. April eine weitere Erzieherin hinzu. Von den Abläufen in der Grundschule berichtete die Rektorin Marianne Bernhard. Sie lobte die Talheimer Grundschule als kleine Einheit mit einem familiären Miteinander. „Das Schulhaus wird in diesem Jahr 190 Jahre alt. Das wird uns in diesem Jahr begleiten“, sagte Marianne Bernhard.
Der Bericht des Revierförsters Klaus Butschle hörte sich ebenso erfolgreich an wie die Berichte zuvor. Im Jahr 2017 wurde aus dem Forst ein Gewinn in Höhe von knapp 104 000 Euro erwirtschaftet. Für dieses Jahr sind erneut 70 000 Euro geplant. Klaus Butschle berichtete, dass ein Teil aus einem Teil der Blockware aus dem Talheimer Forst japanische Totenbretter hergestellt werden. Er berichtete weiterhin, dass beim Holzrücken wieder die Kohlplatte und damit ein Standort eines früheren Kohlenmeilers entdeckt wurde. Lob aus der Bürgerschaft: „Das finde ich richtig gut“In seinem Schlusswort fasste Bürgermeister-Stellvertreter Olaf Laaser noch einmal zusammen: „2017 haben wir viel Geld ausgegeben, wir haben aber auch viel bewegt. Auch in 2018 können wir unsere Investitionen ohne Kreditaufnahmen umsetzen“, sagte er.
„Dafür möchte ich die Verwaltung und den Gemeinderat loben“, sagte Marius Immer, einer der Anwesenden. „Es wird viel gemacht. Und es bleibt auch etwas hängen, was sichtbar ist. Und dabei ist die Gemeinde quasi schuldenfrei. Das finde ich richtig gut“, schloss er.