Wertschätzung und Achtsamkeit im Alter
Facharzt referierte vor Nachbarschaftshilfeverein.
BÄRENTHAL (wk) - Dr. Alexander Lux, Facharzt für Innere Medizin und Palliativmedizin aus Mühlheim an der Donau, hat im Gasthof „Ochsen“in Bärenthal bei einer Veranstaltung des Nachbarschaftshilfevereines „Hilfe von Haus zu Haus“(dazu gehören die Gemeinden Beuron, Buchheim, Bärenthal, Irndorf, Leibertingen und Schwenningen) mit Sitz in Schwenningen referiert. Thema war „Wertschätzung und Achtsamkeit im Alter“.
Alle Menschen würden ja an einem Strang ziehen, auch wenn sie ganz verschieden seien. Alle seien Individualisten, aber es eint uns, dass wir alle älter werden. „Wenn man grätig (schlecht gelaunt) ist, kann man schlecht mit anderen umgehen“, stellte Lux mit schwäbischem Unterton fest. Die Wertschätzung sei es, das Positive in einem Menschen zu sehen.
Dann teilte er die Zuhörer in zwei Gruppen ein. Die erste Gruppe sollte die Frage beantworten, wo sie im Alter leben wollen. Leibertingens Bürgermeister Armin Reitze meinte als Gruppensprecher, man wolle möglichst lange in den eigenen vier Wänden zusammen mit denen leben, die wir lieben. Die zweite Gruppe kümmerte sich um die Frage „Wie soll man mir im Alter begegnen?“. Bärenthals Bürgermeister Tobias Keller und Helmut Meck aus Buchheim sprachen von respektvoller Behandlung und Wahrnehmung. Vorteile eines Eigenheims Der Referent stellte die Vorteile eines Hausbesitzers auf dem Land heraus, der sein Heim alters- oder behindertengerecht umbauen könne. Somit sei das eigene Heim auf dem Land besser dem Alter anpassbar als eine Stadtwohnung. Aber auch Senioren-Wohngemeinschaften könnten in die Landschaft in den Kreisen Tuttlingen und Sigmaringen passen, meinte Lux. Er nannte als weiteren Grund die wirtschaftsstarke Region, die verschiedene Vorteile bringe. „Der alte Mensch kann hier ein Stück weit aufgefangen sein, wenn die Angehörigen in der Nähe wohnen“, erklärte der Facharzt.
Wenn man einem alten Menschen wertschätzend entgegen treten will, dann muss dieser auch lernen, dass er nicht herumkommandieren darf. Zum Thema Überlastungen bei Pflegenden meinte er: „Viele, die jetzt Alte pflegen, haben dann auch noch die Enkel im Haus, was oft zu viel ist.“Da müssten Entlastungen her durch den Nachbarschaftshilfeverein.
Die Vorsitzende des Vereins, Monika Kohler, meinte es, könne sein, dass die Hilfe im Alter künftig eventuell komplett von Pflegediensten übernommen werde. Dazu meinte der Referent, dass die Vorteile klar bei den Nachbarschaftshilfevereinen liegen würden, denn die Helfer könnten besser soziale Kontakte pflegen oder versuchen, Konflikte zu entschärfen. Eine Pflegekraft habe aber einen ganz anderen Auftrag. „Deshalb sind die Helferinnen des Nachbarschaftshilfevereines ein wichtiger Bestandteil in der Versorgung älterer Menschen“, so der Arzt.
Die Vorsitzende stellte abschließend fest, dass zwischen Helfern und Hilfesuchendem einfach auch die Chemie stimmen müsse. „Aber meistens hatten wir da Glück“, freute sie sich. Mit einem Geschenk dankte sie Dr. Alexander Lux für seinen Vortrag, den die 30 Zuhörer mit viel Beifall quittierten.
Über die Mitgliederversammlung des Nachbarschaftshilfevereins werden wird noch berichten.