Mongolische Königinnen tanzen und singen
Gruppe „Denkinger Filz“organisiert Schaufilzen und Ausstellung
DENKINGEN - Im 1200-Jahr-Jubiläum der Gemeinde hat der „Denkinger Filz“sein zwölfjähriges Bestehen mit einem kreativen Wochenende in Jurte und Scheune des Bürgerhauses gefeiert. Schaufilzen mit den Künstlerinnen Ulrike von Kutzleben-Hausen, Susanne Breuling und Gabi Kremm, Filzen mit Kindern und Erwachsenen sowie Spinnen und Märchenerzählen standen unter dem Thema „Vom Spinnen und Spindeln“zwei Tage auf dem Programm.
Dazu gab es eine Ausstellung von Arbeiten aus den Kursen unter dem Motto: „Die Denkinger Scheune – ein Ort der Begegnung, der Kreativität und Vielfalt“. Viele heimische Filzkünstlerinnen aus der ganzen Umgebung haben hier ihre Werke ausgestellt. Die Besucher waren begeistert: Denn obwohl die Gruppe bereits seit zwölf Jahren besteht und viele Kurse angeboten und geleitet hat, kannten viele Filz nur vom Hörensagen. Doch dass die Filzer in den Kursen neben Sitzkissen, Schals, Hüte, Taschen, Dekoartikel und vieles mehr auch kunstvolle Bodenteppiche, Westen, Kleider, Jacken und sogar Mäntel aus Wolle, Wasser, Seife und ein bisschen Fantasie hergestellt haben, erweckte großes Staunen.
In der Jurte konnte man sich weiter informieren über Wolle und Filzen. Interesse erweckte das Kadieren der von Hand gewaschenen Schafwolle. Hauptsächlich die Kinder wollten die Kadiermaschine drehen. Denn aus der kadierten Wolle konnten sie unter Anleitung Schäfchen, Kugeln und Seile filzen. In einer anderen Ecke wurde das alte Handwerk Spinnen vorgeführt. Doch so einfach, wie dies aussah, ist das nicht: Denn Spinnen erfordert ein gewisses Fingerspitzengefühl. „Es ist ein einziges Wechselspiel aus Festhalten und Loslassen der Faser“, erklärte Isolde Wachter einer Frau, die sich ans Spinnrad setzte.
Bei den Kindern ging es lebhaft zu: Die kleineren horchten dem „Rumpelstilzchen“, das seine eigene Geschichte erzählte, während die größeren sich beim Nassfilzen versuchten. Zum Abschluss ließen sich die Kinder die gebackenen Häschen munden. Rasch füllte sich die Jurte zum Festabend mit den „3 mongolischen Königinnen“. Leider waren nur zwei gekommen. Auf Stroh und Filzdecken saß man gut und konnte den Schwestern Baadma und Baaka in ihren traditionellen bunten Kostümen beim Singen der mongolischen Gesänge zuhören. Der Urtin Du Gesang, mit dem Nationalinstrument Morin Khur begleitet, versetzte die Besucher in die Mongolei. Mit ihrem netten Akzent erzählte Baadma vom Lebensalltag der Mongolei, der Wiege des Filzes. Die Menschen in dem wenig besiedelten Land mit der Nomadenkultur seien freundlich und glücklich, deshalb werde den ganzen Tag gesungen. Mit ihren kräftigen Stimmen gaben die Königinnen Zeugnis davon. Baadma Samdandamba ist Kulturbotschafterin der Mongolei und gilt als eine der wichtigsten Sängerinnen ihres Landes.