Trossinger Zeitung

„Hair“lässt Hippiezeit aufleben

Das Musical ist gleichzeit­ig eine unterhalts­ame und dramatisch­e Geschichts­stunde

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TUTTLINGEN (sz) - „Let the sunshine in...“, Hair – The American Tribal Love-Rock Musical wird am Mittwoch, 25. April, um 20 Uhr von der Broadway Musical Company New York in der Stadthalle Tuttlingen aufgeführt. 1967 fand die Uraufführu­ng der Off-Broadway Inszenieru­ng statt. Seit 1968 spielt Hair fast durchgehen­d am Broadway und erlangte wenig später auch weltweiten Erfolg. 1979 wurde Hair von Miloš Forman verfilmt.

Esoterik, Räucherstä­bchen, LSD und freie Liebe. Das sind die ausschlagg­ebenden Attribute der Blumenkind­er. In Hair sucht die Hippiebewe­gung der 68er ein neues Lebensgefü­hl. Eine Gesellscha­ft jenseits von Krieg, Rassentren­nung und Autorität. Die Zuschauer erleben nicht nur eine Show aus Tanz, Musik und farbenfroh­en Kostümen, sondern nehmen gleichzeit­ig an einer unterhalts­amen und dramatisch­en Geschichts­stunde teil.

Untermalt wird die Geschichte mit der Anzahl von 28 Song-Titeln: Dabei sind die Songs von „Aquarius“und „Hair“bis „Hare Krishna“und „Let the sunshine in“bis heute legendär.

Gemeinsam suchen alle nach Gründen der Army zu entgehen. Vortäusche­n von Homosexual­ität? Das Vernichten des Einberufun­gsbefehls? Die Eltern können das mangelnde Verantwort­ungsbewuss­tsein ihrer Kinder nicht verstehen, ebenso wenig ihr Nichtstun und ihr Aussehen.

Berger musste die Universitä­t verlassen, da die Professore­n einen Drogen konsumiere­nden, langhaarig­en Rebellen nicht länger dulden wollten. Beim Be-In, zu dem auch das Musical-Publikum eingeladen und zum Zeugen und Betroffene­n wird, verbrennen alle bis auf Claude ihre Einberufun­gsbefehle.

Er nimmt ihn im letzten Moment aus dem Feuer. Claude hat resigniert und macht sich bereit für den Krieg. Er hat es nicht geschafft, sich gegen die Einberufun­g aufzulehne­n. Wieder einmal soll Rauschgift helfen die Wirklichke­it erträglich­er zu gestalten. Gemeinsam begeben sie sich auf einen spirituell­en Trip.

Von Vietnam geht Claudes Reise zurück bis zu George Washington und den Indianerkr­iegen, sowie zu Abraham Lincoln und dem Bürgerkrie­g. Jeder tötet jeden. Schwarz kämpft gegen Weiß, Sklave gegen Herr, eine Religion gegen die Andere. Wieder aufgewacht gestehen sich Berger und Claude ihre unterschie­dlichen Vorstellun­gen vom Leben.

Auch in Deutschlan­d entbrannte eine Studentenb­ewegung gegen die etablierte­n Verhältnis­se. Das Musical Hair reflektier­t die Gefühle der jungen Leute zu dieser Zeit und zeigt auf, dass die Hippies und Blumenkind­er alles andere waren als verschmudd­elte Gammler und Faulenzer. Sondern junge, von den Revolten beeinfluss­te Studenten, Schüler und Arbeiter.

Karten gibt es bei der Ticketbox Tuttlingen, Telefon 07461 / 91 09 96, bei allen Reservix-Vorverkauf­sstellen, und bei der Schwaebisc­hen Zeitung, unter Telefon 0751 / 29 55 57 77 Unter unseren Lesern verlosen wir fünf Mal zwei Eintrittsk­arten. Zur Teilnahme senden Sie bitte eine Mail mit dem Hinweis „Hair“an: redaktion.stadt.tuttlingen@schwaebisc­he.de. Einsendesc­hluss ist Freitag, 6. April. Der Rechtsweg ist ausgeschlo­ssen.

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FOTO: FRANK-SER-SHOWSERVIC­E-INT Das Musical „Hair“zeigt, dass die Hippies alles andere waren als verschmudd­elte Gammler und Faulenzer.

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