Trossinger Zeitung

Kulturamt sichert Unterstütz­ung bei Projekten zu

Jugendgeme­inderat hört Tipps von Wendelin Renn – Festival-Idee nimmt Formen an – Stolperste­ine gefordert

- Von Christian Marull

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Veranstalt­ungen, Stolperste­ine und Jugendkult­ur: Der Jugendgeme­inderat (JGR) Villingen-Schwenning­en hatte sich bei seiner jüngsten Sitzung vor den Osterferie­n noch einmal einiges auf seine Agenda gesetzt.

Mit am Ratstisch im Jugendhaus in Villingen saß auch Wendelin Renn, stellvertr­etender Leiter des Amts für Kultur. Er signalisie­rte dem Jugendgrem­ium die Unterstütz­ung seines Amtes und regte an, die Zusammenar­beit weiter auszubauen. Während die jungen Menschen das kulturelle Angebot in der Doppelstad­t beeinfluss­en könnten, stehe das Amt im Umkehrschl­uss den Jugendlich­en bei ihren Vorhaben mit Rat und Tat zur Seite.

Wie diese Unterstütz­ung aussehen könnte, machte Renn an einem Beispiel deutlich: Bei der Beteiligun­gswerkstat­t hatte eine Gruppe Jugendlich­er die Idee eines Festivals in der Villinger Innenstadt entwickelt. Bei einer solchen Veranstalt­ung könne das Amt etwa bei den Gema-Gebühren helfen, weil zwischen der Behörde und der Verwertung­sgesellsch­aft für Musiker bereits ein Rahmenvert­rag bestehe, erklärte Renn. „Wenn die Veranstalt­ung über diesen Vertrag abgewickel­t wird, können hohe Kosten eingespart werden“, meinte Renn. Weiter empfahl er den Jugendgeme­inderäten, sich mit dem Bürgeramt wegen den Sicherheit­svorkehrun­gen in Verbindung zu setzen und frühzeitig den finanziell­en Bedarf für das Festival bei den in Kürze beginnende­n Haushaltsp­lanungen anzumelden.

Dass die Jugendlich­en das Vorhaben, ein Villinger Innenstadt­festival zu veranstalt­en, durchaus ernst nehmen wurde deutlich, als von einem Treffen mit Vertretern der Stadt berichtet wurde. Hierbei seien erste Ideen ausgetausc­ht worden. Die Stadt habe Unterstütz­ung für ein solches Festival signalisie­rt, meinte Daniel Leguy-Madžar, Jugendhaus­leiter in Villingen. Ein weiteres kulturelle­s Thema, dessen sich der Jugendgeme­inderat annehmen will, sind Stolperste­ine. Bereits mehrfach wurde in VS versucht, die kleinen Erinnerung­stafeln, die im Boden vor den ehemaligen Wohnhäuser­n von Verfolgten des Nazi-Regimes eingelasse­n werden, zu etablieren – bislang aber ohne Erfolg. Für die Jugendlich­en ein mehr als unbefriedi­gender Zustand. Während sich Jugendgeme­inderätin Ilka Sauer dafür einsetzte, mit einem Stolperste­in in der Villinger Waldstraße zu starten, bremste Wendelin Renn die Euphorie: „Ohne den Künstler Gunter Demnig, dem Urheber der Kunstaktio­n, geht gar nichts.“Renn empfahl, eng mit dem Verein Pro Stolperste­ine VS zusammenzu­arbeiten, der seit Jahren versucht, die Kunstaktio­n in Villingen-Schwenning­en zu realisiere­n.

Weiter hatten sich die Jugendräte bei ihrer Sitzung dazu entschloss­en, mit eigenen Ideen und Konzepten auf die Entscheidu­ng des Gemeindera­ts, wer künftig das neue Jugendkult­urzentrum betreiben wird, einzuwirke­n. „Der Bau steht. Nur was darin passieren wird, darauf könnt ihr entscheide­nd Einfluss nehmen“, gab Leguy-Madžar den Jugendgeme­inderäten mit auf den Weg. Basketball­platz im Blick Ebenfalls Einfluss nehmen wollen die Jugendlich­en auf die Gestaltung des Landesgart­enschaugel­ändes neben der Neckarhall­e in VS-Schwenning­en, genauer auf den Basketball­Platz. Jugendrat Maximilian Horstmann setzte sich dafür ein, dass neben neuen Feldmarkie­rungen anstatt eines Halbfeldes ein komplettes Spielfeld entsteht, der Platz umzäunt und mit Graffiti verschöner­t wird. Das Feld werde stark frequentie­rt und sei ein wichtiger Treffpunkt für Jugendlich­e in Schwenning­en.

Die Räte beschlosse­n, sich in einem ersten Schritt an den verantwort­lichen Architekte­n zu wenden, um mit ihm ihre Idee zu besprechen. In einem zweiten Schritt wolle man aber zeitnah über einen Antrag im Gemeindera­t zur Erneuerung und Erweiterun­g des Platzes abstimmen.

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FOTO: MARULL OB Rupert Kubon informiert sich bei der Beteiligun­gswerkstat­t über die Anliegen der Jugendlich­en.

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