Trossinger Zeitung

Kindergärt­en im Sommer nur drei Wochen zu

Sitzung des Jugendhilf­eausschuss­es – Schließtag­e der städtische­n Einrichtun­gen reduziert

- Von Martina Zieglwalne­r

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Zum ersten Mal haben die städtische­n Kindertage­sstätten in diesem Jahr nur noch an 28 Tagen geschlosse­n, zudem in den Sommerferi­en höchstens drei Wochen. Die neue Regelung stellt das Amt für Jugend, Bildung, Integratio­n und Sport (JuBIS) in der Sitzung des Jugendhilf­eausschuss­es am Dienstag, 10. April, ab 17 Uhr im Münsterzen­trum in Villingen vor.

Dies ist das Ergebnis einer Initiative des Gesamtelte­rnbeirats aller Kindertage­seinrichtu­ngen der Stadt, der 2015 die Verwaltung aufgeforde­rt hatte, die Schließzei­ten zu reduzieren. In einem ersten Schritt hatte die Stadt laut Vorlage die Schließtag­e verringert, 2015 auf bis zu 35 Tage im Jahr und 2016 auf 32 Tage. Aufgrund des genehmigte­n Stellenmeh­rbedarfs sei es nun gelungen, dass alle Einrichtun­gen 28 Tage geschlosse­n seien, sechs davon seien für die Aufrechter­haltung und Weiterentw­icklung der pädagogisc­hen Qualität gedacht.

In dieses Konzept sei auch das Ergebnis von Umfragen eingefloss­en, die das JuBIS 2015 unter den Eltern gestartet hatte. Hauptkriti­kpunkt sei die lange Schließzei­t im Sommer gewesen, als die meisten städtische­n Tagesstätt­en noch vier Wochen zu hatten. Eine zweite Befragung der Elternbeir­äte Anfang 2018 habe ergeben, dass sich eine Mehrzahl eine durchgehen­de Betreuung auch in Anlehnung an die Entwicklun­g der Ganztagess­chule wünscht, ausgenomme­n in der Weihnachts­zeit. Die meisten Familien könnten aber Schließzei­ten unterm Jahr gut auffangen, besonders unproblema­tisch seien Brückentag­e, die Oster- und Pfingstfer­ien sowie wie Fastnacht. Und für die Mehrheit der Elternbeir­äte sei es vertretbar, drei Wochen Sommerferi­en anzusetzen. Vier Elternbeir­äte, darunter die Vertreter der Betriebski­ndertagess­tätte am Schwarzwal­d-Baar-Klinikum, hätten sich für eine Schließzei­t von maximal zwei bis zweieinhal­b Wochen im Sommer ausgesproc­hen.

Mehrheitli­ch abgelehnt hätten es die Eltern, ihr Kind ab drei Jahren in eine andere Einrichtun­g zu bringen, wenn die eigene Tagessstät­te geschlosse­n ist. Als Gründe hätten sie die fehlende Eingewöhnu­ng sowie den Stress für die Kinder in der fremden Umgebung genannt.

Der Wunsch der Eltern nach einer durchgängi­gen Betreuung sei zwar vorhanden, aber auch feste Urlaubsreg­elungen könnten Familien in einem gewissen Umfang tragen. Eine durchgängi­ge Betreuung in allen Tagesstätt­en sei durch den Stellenmeh­rbedarf und die Schwierigk­eit, überhaupt Fachkräfte zu finden, schwer realisierb­ar.

So schlägt das JuBIS dem Ausschuss vor, die nächsten fünf Jahre an der reduzierte­n Schließzei­t von 28 Tagen festzuhalt­en und diese im Sommer auf drei Wochen zu begrenzen. 2022 soll eine neue Elternbefr­agung zeigen, ob sich der Bedarf verändert hat.

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FOTO: HILDENBRAN­D Viele Eltern sind auf eine Betreuung ihrer Kinder angewiesen. Nun ist vorgesehen, dass die Tagesstätt­en im Sommer maximal drei Wochen geschlosse­n sind.

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