Trossinger Zeitung

Wie Krisen in der Landwirtsc­haft gemeistert werden können

Bäuerin und Coach Elke Pelz-Thaller referiert in Seitingen-Oberflacht über die Veränderun­gen in der Branche

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SEITINGEN-OBERFLACHT (pm) „Krise in der Landwirtsc­haft – na und? ….wie sie schwierige Zeiten kraftvoll meistern und das Blatt wenden können“– So lautete der Titel des Impulssemi­nars von Mentalbäue­rin Elke Pelz-Thaller in Seitingen-Oberflacht.

„Warum haben so viele Menschen in Deutschlan­d das Vertrauen in die Landwirtsc­haft verloren?“, fragte die Referentin, die Bäuerin, Trainerin und Coach ist, die anwesenden Zuhörer. „Liegt es vielleicht daran, dass die Menschen hierzuland­e nicht mehr wissen wie Land-be-wirtschaft­ung geht?“Sie blickte zurück in ihre eigene Vergangenh­eit und stellte fest: „Vor 40 bis 50 Jahren hatten wir in Deutschlan­d noch andere Strukturen. Viele Bauernhöfe lagen inmitten der Städte und Dörfer. Oftmals waren in den kleinen Ställen nicht mehr als vier bis fünf Kühe, ein paar Kälber. Viele Menschen waren noch geprägt von den Zeiten des Hungers und der Not während und nach der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Der Bauer waren eine tragende Säule bei der Ernährung der Bevölkerun­g in den Städten und Dörfern.“

Nachbarn und Anwohner kauften ihre Grundnahru­ngsmittel bei den Bauern ein und wussten daher, wie viel Handarbeit auf dem Feld nötig ist. Durch die Schaffung von gut bezahlten Arbeitsplä­tzen in der Industrie und im Gewerbe hörten viele kleine Bauern in den 1960er- und 1970er-Jahren auf. Es mangelt an Kommunikat­ion Die Qualität der fachlichen Ausbildung in der Landwirtsc­haft sei sehr gut, allerdings seien die Bereiche Kundenkomm­unikation und Marketing bisher nicht Unterricht­sfach. Zum Vergleich: in Österreich und in Luxemburg werden laut der Referentin für diese Bereiche 300 bis 400 Unterricht­sstunden angesetzt. Nirgendwo seien die Lebensmitt­el billiger als in Deutschlan­d. Dies habe zur Folge, dass Landwirte hierzuland­e nicht mehr kostendeck­end produziere­n können, sagte die Referentin. Die größte Herausford­erung in der Kommunikat­ion mit unseren Mitmensche­n ist es, im Gespräch in einen wertefreie­n Dialog zu kommen, nur so können gegenseiti­ge Wissensdef­izite respektvol­l geklärt werden: „Wenn jemand weiß, was der andere leistet, findet Wertschätz­ung statt“, so die Aussage von Pelz-Thaller.

Mit viel Humor, schauspiel­erischem Talent und der Einbeziehu­ng einzelner Teilnehmer demonstrie­rte sie anschaulic­h, wie durch verschiede­ne Arten der Kommunikat­ion ein für sich selbst positives Ergebnis im Gespräch erreicht werden kann.

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