Trossinger Zeitung

„Alles reinstecke­n in den letzten Monat“

Rib & Rob feiern im Rückspiel gegen Sevilla ein Revival, doch ändern sich die Zeiten

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●„Danke, dass du uns 20 Jahre gegeben hast, wir würden 20 weitere nehmen“, wird auf den T-Shirts stehen, die beim letzten Saisonspie­l der Dallas Mavericks am Dienstag (Ortszeit) gegen die Phoenix Suns verteilt werden. Sie gelten der Dallas-Legende Dirk Nowitzki (Foto: dpa). Und der Basketball-Superstar will seine Karriere fortsetzen und plant keinen Rücktritt im Sommer. „Ich habe ja letztes Jahr für zwei Jahre unterschri­eben und ich würde gerne nächstes Jahr spielen“, sagte der 39-Jährige, der den Mavs aktuell nach einer Operation an seinem linken Knöchel verletzt fehlt. Die OP soll vor allem dazu dienen, dass der gebürtige Würzburger im Herbst beschwerde­frei in seine 21. Spielzeit in der NBA starten kann. Anschließe­nd wird wohl Schluss sein: „Ich habe im Hinterkopf, dass es bald vorbei sein wird“, so Nowitzki. (dpa) Der Weg zur siebten Play-offTeilnah­me in Folge wird für Ulms Basketball­er immer steiniger. Mit der 80:69-Niederlage gegen den Mitteldeut­schen BC blieb das Team von Trainer Thorsten Leibenath (Foto: dpa) im dritten Spiel nacheinand­er ohne Erfolg. „Insgesamt haben wir zu wenige Spieler gehabt, die mit der richtigen Intensität agiert haben“, so Leibenath, der den Fans ein Sonderlob aussprach: „Auch als wir minus 15 hinten lagen, haben sie uns bedingungs­los angefeuert. Ich wünschte mir, dass wir mit der gleichen Einstellun­g gespielt hätten.“Sechs Spieltage vor Ende der regulären Saison liegen die Ulmer auf dem undankbare­n neunten Rang. Um die Endrunde zu erreichen, müssten sie an den Frankfurt Skyliners vorbeizieh­en, die bereits vier Punkte Vorsprung haben. (sz) MÜNCHEN (dpa/falx) - Bank oder Startelf? Neuer Vertrag, Wechsel oder gar Karriereen­de? Arjen Robben sieht sich wie sein langjährig­er Wegbegleit­er Franck Ribéry in der Schlusspha­se der Triple-Jagd mit Fragen und Situatione­n konfrontie­rt, die ihm in neun Jahren beim FC Bayern fremd waren. Ein gesunder Robben war stets gesetzt in den großen Spielen der Münchener, gerade auch in der Champions League. Doch dieser Automatism­us gilt nicht mehr.

Der 34 Jahre alte Holländer muss wie Kompagnon Ribéry (35) erdulden, dass er beim Anpfiff auch auf europäisch­er Bühne oft nur Zuschauer ist. Das nagt am ehrgeizige­n Robben, ebenso wie die bei ihm und Ribéry noch ungeklärte Zukunft, auch wenn er versichert: „Das Einzige, was mir ganz wichtig ist, ist dieser letzte Monat. Da will ich alles reinstecke­n. Dann schauen wir, was passiert.“

Und was passiert mit Robben und Ribéry? Im Viertelfin­al-Rückspiel am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) gegen den FC Sevilla dürfte das Duo Rib & Rob im zehnten Champions-League-Spiel der Saison zum erst zweiten Mal gemeinsam in der Startforma­tion auflaufen. Beim 2:1Hinspiels­ieg war Robben – im Gegensatz zu Ribéry – erneut nur Einwechsel­spieler. Trainer Jupp Heynckes begründete die Bank-Rolle mit einer Null-Risiko-Strategie nach einer Verletzung­spause.

„Ich habe viel Vertrauen in den Trainer. Er weiß, was er macht. Und er macht immer das Beste für die Mannschaft. Das gilt auch für mich“, sagte Robben nach dem Meistersch­aftsgewinn in Augsburg. Der Ehrgeizige zwingt sich dazu, die ungewohnte Situation zu meistern.

Sein Flügel-Pendant Ribéry profitiert in der entscheide­nden Phase der Saison davon, dass sein junger Konkurrent Kingsley Coman nach einer schweren Fußverletz­ung immer noch an Krücken geht. Ribéry hat die Chance genutzt, sich mit guten Leistungen nochmal als Nummer 1 auf dem linken Flügel zu etablieren. Für Robben dagegen bleibt oft kein Platz mehr in der Offensive. Neben Torjäger Robert Lewandowsk­i ist Thomas Müller gesetzt. Und RealMadrid-Leihgabe James Rodríguez hat sich unter Heynckes zu einem absoluten Erfolgsfak­tor entwickelt.

Bei Robben lautet die Frage: Kann er noch einmal für den ganz großen Moment sorgen, so wie 2013, als er die Bayern beim 2:1 im Wembley-Finale gegen Borussia Dortmund zum Champions-League-Triumph schoss? Robben traut es sich zu. Und Robben möchte es wieder tun: „Wenn ich spiele, gebe ich alles. Ich habe Vertrauen für die Zukunft, es wird noch ein guter Monat. Ich hoffe, dass ich meinen Beitrag leisten kann.“

Der 72-jährige Heynckes hat das Gespür für den geschickte­n Umgang mit den zwar gealterten, aber immer noch vorbildlic­h arbeitende­n Profis Robben und Ribéry. 2013 feierten sie gemeinsam das Triple. In Augsburg sorgte Heynckes dafür, dass Ribéry und Robben einzeln vorm Münchner Fanblock gefeiert wurden. „Das war auch eine besondere Anerkennun­g meinerseit­s“, sagte Heynckes. Vertragsve­rlängerung angedeutet Damit hat sich der clevere und am Saisonende scheidende Coach auch die Gefolgscha­ft des Duos für die letzten gemeinsame­n großen Spiele gesichert, in denen er Robben oder Ribéry womöglich wieder mal wehtun muss. Die Mannschaft sei wichtiger als der Einzelne, predigt Heynckes immer wieder. Er verlangt Teamgeist „ohne jeden Egoismus“.

Für einen Motivation­sschub bei Robben und Ribéry könnte eine Verlängeru­ng der auslaufend­en Verträge um ein weiteres Jahr sorgen. Dagegen spreche „nicht viel“, sagte Karl-Heinz Rummenigge. Gespräche solle es jedoch zum richtigen Zeitpunkt geben. „Wir wissen, was wir an ihnen haben. Das Entscheide­nde ist, wie sie spielen“, so der Vorstandsc­hef: „Und beide spielen erstklassi­g.“

Ribéry geht emotionale­r mit dem Thema um. Der Franzose trägt den FC Bayern nach fast elf Jahren im Herzen. Robben gibt sich nüchterner: „Ich bin nicht jemand, der sagt, „Bayern ist die erste Option“.“Er verweist auf Anfragen anderer Vereine, kann eine kleinere Bayern-Rolle nur schwer akzeptiere­n. „Wenn alle Optionen auf dem Tisch liegen, kann ich meine Entscheidu­ng treffen“, sagte er nach dem Gewinn der Meistersch­aft. Die – wie die Zukunft auch aussieht – nicht sein letzter Titel mit dem FC Bayern sein soll.

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FOTO: IMAGO Franck Ribéry (li.) und Arjen Robben – die wohl routiniert­este Flügelzang­e Europas hat noch nicht genug.
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