Nicht kandidiert und doch gewählt
Jessica Wunderlich ist neue zweite Vorsitzende der Trossinger Kolpingsfamilie - Beitrag wird doch nicht erhöht
Jessica Wunderlich ist neue zweite Vorsitzende der Kolpingsfamilie.
TROSSINGEN - Freude bei der Trossinger Kolpingsfamilie: Jessica Wunderlich hat bei der Hauptversammlung am Dienstagabend überraschend das vakante Amt der stellvertretenden Vorsitzenden übernommen und vervollständigt somit das Vorstandsteam. „Nun sind wir wieder komplett“, sagte die Vorsitzende Andrea Lienhard.
Der Weg dahin war allerdings ungewöhnlich. Bei den Mitgliedern der Kolpingsfamilie wurde geheim gewählt. Auf einem Wahlzettel standen die Namen der zur Wahl stehenden Personen. „Es ist noch Platz, die Namen weiterer Kandidaten einzutragen“, erklärte Wahlleiter Robert Schuster - dem kamen die Mitglieder auch nach. Bei der Auszählung der Stimmen stellte sich heraus, dass vier Mitglieder für den vakanten Posten vorgeschlagen wurden darunter Jessica Wunderlich, auf die mit sechs Nennungen die meisten Stimmen entfielen.
Wunderlich nahm das Ergebnis mit Erstaunen und Freude gleichzeitig zur Kenntnis. „Möchtest du das Amt annehmen“, stellte Robert Schuster die entscheidende Frage. Zunächst zögernd und nachdenklich, entschloss sich Jessica Wunderlich dann doch. „Ich habe gar nicht kandidiert und wurde doch so oft genannt“, sagte sie, „Das hat wohl etwas zu bedeuten.“Unter viel Applaus und großem Jubel wurde ihre Wahl von der Versammlung noch einmal einstimmig bestätigt. Wirtschaftlich läuft es rund Alle anderen Amtsinhaber wurden wiedergewählt. Andrea Lienhard bleibt die kommenden drei Jahre Vorsitzende. Thomas Lienhard ist weiterhin Kassierer und Helmut Distel sowie Franz Aschenbrenner sind Revisoren. Bernd Lienhard wurde als Wirtschaftführer bestätigt, geistliche Leiterin ist Ines Rabus und für besondere Aufgaben ist das Team Klaus Loes und Erik Pattloch zuständig.
Aus den Jahresberichten ging hervor, dass die Arbeit des vergangenen Jahres erneut erfolgreich verlaufen ist. Der Begegnungstag der Familienkreise, der im vergangenen Sommer auf dem Gelände der Kolpingsfamlie stattgefunden hat, fand so viel Zuspruch, dass daraus zwei neue Familienkreise entstanden sind, die sich nach wie vor treffen. Darauf wurde die Diözese aufmerksam: Andrea Lienhard und Ines Rabus wurden eingeladen, beim Diözesantag bei einem Workshop einen Vortrag zum Thema „Familienkreise - wie geht das“zu halten.
Auch wirtschaftlich läuft es rund bei der Kolpingsfamilie. Wurde im letzten Jahr noch überlegt, den Mitgliedsbeitrag zu erhöhen, ist der Gedanke nun verworfen worden. Das Ergebnis aus der Bewirtung beim Pfingstmarkt und beim Weihnachtsmarkt war so gut, dass die Vorstandschaft keine Notwendigkeit mehr sieht, die Mitglieder höher zu belasten als bisher.
Bürgermeister Clemens Maier, der die Entlastung vornahm, lobte die thematische Breite im Angebot der Kolpingsfamilie. „Kameradschaft wird hier groß geschrieben. Man sieht dass sie zusammenstehen, das ist etwas besonderes“, sagte der Bürgermeister.