Einbruchsserie hielt Trossinger in Atem
2003 waren gleich mehrere Tätergruppen in der Stadt aktiv
TROSSINGEN (sfk) - Eine Einbruchsserie hielt im Jahr 2003 die Trossinger in Atem. Gleich mehrere Gruppen hatten sich im Laufe des Jahres formiert, um in Wohnhäuser, Geschäfte und Arztpraxen einzubrechen. Am Ende halfen sogar Beamte der Einsatzhundertschaft der Landespolizeidirektion Freiburg bei der Jagd auf die Täter. Unsere Serie „Mordsgeschichten“blickt auf diese spannenden Tage zurück.
Polizisten, die in Zivil durch die Stadt fahren, Ermittler, die sich auf die Lauer legen und verängstigte Bürger: Im Frühjahr und im Herbst schlugen Einbrecherbanden in Trossingen zu. Der damalige Pressesprecher der Polizeidirektion Tuttlingen erklärte im September 2003: „Es ist wie bei einer Hydra. Hat man die eine Gruppe erwischt, wächst von unten sofort eine neue nach.“
Und tatsächlich schien die Arbeit der Polizei ein Kampf gegen Windmühlen zu sein. Kaum hatten die Beamten eine Einbruchsserie aufgeklärt und die Täter festgenommen, formierte sich die nächste Gruppe.
Im Frühjahr 2003 nahm die Polizei vier Jugendliche fest, die innerhalb weniger Wochen 48 Einbrüche und zwölf Autoaufbrüche verübt hatten. Sogar in Kirche eingebrochen Schon kurz danach bildete sich eine neue Gruppe: Drei Jugendliche brachen Zigarettenautomaten auf und brachen in Gäststätten ein. Ende August wuchteten Täter den Opferstock der Martin-Luther-Kirche auf und stahlen die Kollekte. In die Diakoniestation wurde gleich zweimal eingebrochen, die Löhrschule war ebenso betroffen wie das Trossinger Stadion. Hier ließen die Einbrecher einen Laptop, ein Handy und sogar eine Lautsprecheranlage mitgehen.
Kaum hatte die Polizei auch diese Bande dingfest gemacht, folgte eine dritte Einbruchswelle: Sechs Personen zogen nachts durch Trossingen und stahlen im großen Stil Leergut. Sie schlugen in Getränkemärkten, Kiosken und Lokalen zu. Das Leergut tauschten sie ganz regulär bei Getränkemärkten gegen das Pfand ein. Zum Verhängnis wurde den Dieben ihr Zwischenlager. Die Polizei entdeckte massenhaft Leergut in einer Scheune, die Spur führte direkt zur Tätergruppe.
Der Pessimismus Wolfgang Schochs bestätigte sich auf längere Sicht nicht. Die Einbruchszahlen in Trossingen gingen merklich zurück. Im Jahr 2016 gab es in der Stadt nur zehn Einbrüche. Die Zahlen für 2017 gibt die Polizei im Frühjahr bei der jährlichen Pressekonferenz zur Kriminalitätsstatistik bekannt.