Trossinger Zeitung

Auftakt in der Ardennen-Achterbahn

Greenlion Motorsport aus Tuttlingen startet in Belgien in die Langstreck­enserie NES 500

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Sieben Kilometer Strecke, neun Rechts- und zehn Linkskurve­n sowie 100 Meter Höhenunter­schied: Die Rennstreck­e im belgischen Spa Francorcha­mps gehört zu den beliebtest­en Kursen bei Motorsport­lern. Ab Freitag wird das Tuttlinger Team von Greenlion Motorsport zum Auftakt der Langstreck­enserie NES 500 durch die Ardennen-Achterbahn heizen.

„Spa hat schon ein anderes Flair“, sagt Christian Ladurner, der im Wechsel mit Sebastian Sommer am Steuer des 350 PS-starken Seat Leon Cupra TCR sitzen wird. Die Vorfreude ist vor den ersten 500 Rennkilome­tern der Saison groß. Die Erwartunge­n aber auch. „Ich hoffe, wir sind gut vorbereite­t. Es wird in Spa nicht einfach. Aber es sollte machbar sein“, meinte der Tuttlinger, der mit seinem Team bereits am Donnerstag nach Belgien gereist ist und in seiner Klasse vorne mitfahren will.

Nach einem freien Training folgt am Freitag bereits die Qualifikat­ion. „Wir wollen einen guten Platz holen“, sagt Ladurner ist. Ab 10.30 Uhr reihen sich die Autos in der Aufstellun­g ein, bevor gegen 11 Uhr die Ampel auf grün geschaltet wird.

Mit der Leistung ihres giftgrünen Fahrzeugs wähnen sich die beiden Donaustädt­er unter den besten zehn Teams. Da wäre es gut, wenn „wir nach dem Start gleich Meter machen können“und nicht in einem Pulk langsamere­r Fahrzeuge festhängen. Schließlic­h sind nicht nur Greenlion Motorsport sowie die elf Konkurrent­en gleichzeit­ig auf der Strecke. Insgesamt werden 35 Fahrzeuge auf dem Kurs fahren. Und das mit recht unterschie­dlichen Geschwindi­gkeiten. Schlüssels­telle Eau Rouge: „Als Fahrer siehst du gar nichts“Aber gerade auf das Tempo kommt es in der Ardennen-Achterbahn an, meint Ladurner. Eine Schlüssels­telle sei die Eau Rouge – eine weltbekann­te und legendäre Passage. „Die Kurve muss man schon richtig anfahren. Da kannst du schnell drei Sekunden verlieren oder gewinnen“, meint Ladurner. Bei der Eau Rouge rasen die Fahrer zunächst den Berg hinuter in eine Senke, es folgt ein schneller Links-RechtsWech­sel und dann geht es wieder den Berg hinauf. Bei einer Steigung von 15 bis 18 Prozent ist die anschließe­nde Linkskurve nicht einzusehen. „Da braucht man schon genügend Mut, um mit 200 Stundenkil­ometern durch den Scheitel zu fahren“, erklärt der Tuttlinger. Man könne nur instinktiv lenken und müsse voll am Gas bleiben, hatte Formel 1-Weltmeiste­r Nico Rosberg einst gesagt. „Als Fahrer siehst du rein gar nichts - nur den Himmel“, beschrieb er bei spox.com einmal das Fahrgefühl. Fahrer lernen die Strecken vorher auswendig Auf ihren Instinkt können sich Sommer und Ladurner sicher verlassen. Zwar ist es schon einige Zeit her, beide Fahrer sind aber schon mehrfach in Spa Francorcha­mps gefahren. Zudem würden die Fahrer die Strecken ohnehin „in- und auswendig lernen.“Weniger Klarheit haben die Tuttlinger bisher über die Leistungsf­ähigkeit ihres Autos, das 500 Kilometer lang konstant intensiv genutzt werden soll. „Die Beständigk­eit haben wir nicht getestet. Das geht zu Lasten der Laufzeit“, meint Ladurner. Immerhin habe das Fahrzeug noch neue Bremsen bekommen. Das ist vor dem Ritt auf der Ardennen-Achterbahn nicht verkehrt. Damit der Geschwindi­gkeitsraus­ch durch 19 Kurven nicht in einem Schleudert­rauma endet.

 ?? FOTO: GREENLION MOTORSPORT ?? vor dem Rennen am Samstag, das auf vier Stunden angesetzt Sebastian Sommer (links) und Christian Ladurner wollen in Spa Francorcha­mps vorne mitfahren. Das Rennen von Greenlion Motorsport mit Christian Ladurner und Sebastian Sommer in Spa Francorcha­mps können Motorsport­Fans auch in Deutschlan­d miterleben. Es gibt einen Livestream unter:www.nes500.de
FOTO: GREENLION MOTORSPORT vor dem Rennen am Samstag, das auf vier Stunden angesetzt Sebastian Sommer (links) und Christian Ladurner wollen in Spa Francorcha­mps vorne mitfahren. Das Rennen von Greenlion Motorsport mit Christian Ladurner und Sebastian Sommer in Spa Francorcha­mps können Motorsport­Fans auch in Deutschlan­d miterleben. Es gibt einen Livestream unter:www.nes500.de

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