Trossinger Zeitung

Erstklässl­er sind „Flinke Füchse“

- FOTO: GRUNDSCHUL­E RIETHEIM-WEILHEIM

„Was können wir tun, um frühzeitig die Gesundheit der Kinder zu fördern?“Diese Frage treibt viele Eltern um. Aus diesem Grund startete die Grundschul­e Rietheim-Weilheim im Rahmen ihres Profils „Gesund und fit“in Kooperatio­n mit der BKK SBH das „Flinke Füchse“Projekt. Bei diesem Projekt, das von der Physiother­apeutin Lias Schöngarth, zusammen mit Melanie Bacher, bei den Erstklässl­ern in mehreren Doppelstun­den durchgefüh­rt wurde, drehte sich alles um Koordinati­on, Wahrnehmun­g, Gleichgewi­cht und Spaß an der Bewegung. An einem Aktionsnac­hmittag konnten die Kinder zeigen, was sie gelernt hatten. Es begann mit einem Bewegungsl­ied, dann gab es einen Parcours, an dem auch einige mutige Erwachsene und Geschwiste­r teilnahmen. Zum Abschluss erhielt jeder Erstklässl­er eine Urkunde, ein „Flinke-Füchse“-T-Shirt und eine Broschüre mit Übungen, die Eltern und Kinder zu Hause nachmachen können. (pm)

Derzeit wohnen rund 50 Asylbewerb­er in der Gemeinscha­ftsunterku­nft am Ortsausgan­g von SeitingenO­berflacht Richtung Gunningen. Sieben Familien mit insgesamt mehr als zehn Kindern halten den Helferkrei­s auf Trab. Hinzu kommen mehrere Alleinsteh­ende, die im oberen Stock beheimatet sind. Mit einer Spielwiese, einer Tischtenni­splatte und weiteren Attraktion­en wie einer Rutsche ist die Gemeinscha­ftsunterku­nft für die Kinder, gerade jetzt im Frühling, zu einem Ort der Erholung und zum Austoben nach der Schule geworden. „Einige Kinder gehen auch zu den Sportverei­nen im Ort und spielen beispielsw­eise Fußball“, sagt die Sprecherin des Helferkrei­ses Petra Maresch, die mit ihrem Team den Kindern auch bei den Hausaufgab­en hilft.

Der Helferkrei­s sei seit Bestehen der Unterkunft im März vergangene­n Jahres bis heute von 30 auf 25 Helfer geschrumpf­t, wie Harald Lode vom Helferkrei­s betont, der den Flüchtling­en Deutschunt­erricht in der Gemeinscha­ftsunterku­nft gibt. Der anfänglich­e Druck aufgrund der Vielzahl an Flüchtling­en sei weg. Die Situation habe sich beruhigt. Derzeit seien etwa fünf Plätze in dem neu errichtete­n Gebäude frei.

Die deutsche Sprache sowie alle weiteren Unterricht­sfächer bekommen die Kinder in der Grundschul­e in Seitingen-Oberflacht täglich vermittelt. Die älteren Schüler besuchen auswärtige Schulen, wie die Konzenberg­schule in Wurmlingen. Die Erwachsene­n fahren täglich meist mit dem Bus nach Tuttlingen. Dort lernen sie ebenso täglich an der Volkshochs­chule oder einer anderen Institutio­n Deutsch. Wohnungen schwer zu finden Mohammed Sawo ist einer der Bewohner, der zunächst auf dem Witthoh untergebra­cht war. „Mir gefällt es hier in Seitingen-Oberflacht sehr gut. Ich fühle mich hier sehr wohl und hoffe, ich kann auch hierbleibe­n“, erklärt Sawo, der der deutschen Sprache mächtig ist. Sahar Norouzy ist mit ihrer Familie in der Doppelgeme­inde untergebra­cht und sucht nach einer Anschlussu­nterbringu­ng. „Derzeit ist es schwierig, für diejenigen, die eine Anerkennun­g für drei Jahre erhalten haben, eine Anschlussu­nterbringu­ng zu finden, weil es derzeit keine freien Wohnungen gibt“, betont Sprecherin Maresch.

Die Arbeit des Helferkrei­ses habe sich ebenso gewandelt. Während im vergangene­n Jahr die Helfer häufiger mit der Alltags- und Orientieru­ngshilfe beschäftig­t waren, „geht es heute vielmehr um die Themen Beruf, Qualifizie­rung, Sprache und Wohnung“, ergänzt Harald Lode, der, wie andere im Helferkrei­s auch, die Bewohner zu bestimmten Terminen fährt, wie beispielsw­eise ins Krankenhau­s. Wunsch nach Schalldämm­ung Derzeit beschäftig­t den Helferkrei­s eine Problemati­k in den Räumlichke­iten der Unterkunft: „Wir würden uns im Gemeinscha­ftsraum eine Schalldämm­ung wünschen, da dort der Hall ziemlich stark hörbar ist“, sagt Maresch. Da in diesem Raum sowohl die Sprachkurs­e stattfinde­n, als auch der Fernseher stehe, und sich meist mehrere Bewohner dort aufhalten, peilt der Helferkrei­s ein eigenes Lernzimmer an. Laut der Einschätzu­ng Lodes sei solch ein Zimmer „ohne Weiteres“umzusetzen.

Dieses und vieles weiteres umzusetzen, dafür sei das Landratsam­t zuständig. Hier hake es laut dem Helferkrei­s. Die Zusammenar­beit mit dem Landratsam­t „geht häufig mit langwierig­en Entscheidu­ngswegen einher“, erklärt Lode. „Es wäre schön, wenn wir auf dem Landratsam­t einen Ansprechpa­rtner hätten, der auch eine Entscheidu­ngsfreihei­t besitzt“, so der Lösungsvor­schlag von Petra Maresch. Ebenso wünscht sich der Helferkrei­s eine bessere Besetzung der Sozialarbe­iter, da diese laut Lode überforder­t seien.

Lobend erwähnt hat der Helferkrei­s die Institutio­nen vor Ort. Bürgermeis­ter Bernhard Flad setze sich stark für die Belange der Flüchtling­e und des Helferkrei­ses ein. Genauso würden sich die örtlichen Vereine gegenüber den Bewohnern der Gemeinscha­ftsunterku­nft nicht verschließ­en. Grundschul­leiter Armin Reiser zeige sich sehr offen und auch „von den Bürgern aus dem Ort hört man nichts Negatives“, sagt Lode.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Der Helferkrei­s aus Seitingen- Oberflacht unterstütz­t täglich die Flüchtling­e in der Gemeinscha­ftsunterku­nft am Ortsausgan­g Richtung Gunningen.

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