Trossinger Zeitung

Straßensan­ierung wird deutlich teurer

Untersuchu­ng unter der Tuninger Albstraße hat erhebliche­n Fremdwasse­reintritt in Kanäle festgestel­lt

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TUNINGEN (sbo) - Die Straßensan­ierung in der Albstraße in Tuningen wird deutlich teurer als zunächst geplant. Anfang Mai sollen die Bagger in der Albstraße anrücken.

Das Kanalnetz in der Querspange zwischen Lupfen- und Dengenstra­ße ist marode und muss erneuert werden. Hierzu hat die Gemeinde bereits an den günstigste­n Anbieter, die Trossinger Firma Walter, den Auftrag vergeben. Allem war weitgehend zugestimmt worden. Kamera stellt Wassereint­ritt fest Im Zuge der Vorbereitu­ng und Befahrung des Kanalnetze­s mit einer Kamera wurde nun aber festgestel­lt, dass an verschiede­nen Stellen ein erhebliche­r Fremdwasse­reintritt vorkommt.

Eine klassische Bodenversi­ckerung ist aufgrund der hohen Belastung der Böden nicht möglich. An drei festgestel­lten Eintrittss­tellen sind dies ein bis 1,5 Liter in der Sekunde, so der leitende Ingenieur Rainer Christ. Das Wasser fließt so in den Mischkanal und muss über die Kläranlage recht teuer abgerechne­t werden. Dies sind rund 10 000 Euro pro Jahr. Dies gilt es nun zu minimieren. Man könnte nun diese drei Hauptpunkt­e punktuell fassen und über die Dengenstra­ße in die dortige Regenwasse­rleitung einführen. Allerdings trifft dies lediglich für einen Teil zu, denn aufgrund des mangelnden Straßenund Kanalgefäl­les müsste ein Teil auch über die Lupfenstra­ße abgeleitet werden. Diese kleine Lösung wäre mit 30 000 Euro zwar überschaub­ar, sei jedoch langfristi­g nur eine übergangsw­eise Variante.

Oberhalb der jetzigen Industrieb­etriebe befindet sich noch ein weiteres, offiziell als Gewerbegeb­iet ausgewiese­nes, jedoch noch nicht erschlosse­nes Gelände. Im Zuge der Erschließu­ng ist die Gemeinde verpflicht­et, ein Trennsyste­m einzubauen, so dass man spätestens dann wieder vor einem neuen Problem steht.

Die zweite Lösung ist ein flächendec­kendes Trennsyste­m in der kompletten Albstraße, wo nicht nur das Fremdwasse­r, sondern auch das komplette Oberfläche­nwasser gefasst werden kann. Zahlreiche Hofräume könnten in diesem Zuge das Wasser in den getrennten Kanal einführen. Zudem sei dies eine vorsorglic­he Maßnahme für die spätere Geländeers­chließung.

Ein Teil des Wassers kann zur Dengenstra­ße geleitet werden, der Rest fließt zur Lupfenstra­ße vorerst noch in den Mischwasse­rkanal. Erst im Zuge der Lupfenstra­ßensanieru­ng könne man dann tatsächlic­h eine Trennung vornehmen. Aus diesem Grund will die Gemeinde diese Maßnahme anderen geplanten Sanierungs­maßnahmen vorziehen.

Mit 150 000 Euro Zusatzkost­en legt die Verwaltung nun einen erhebliche­n Nachschlag in die Gesamtmaßn­ahme der Albstraße. Dies sei jedoch langfristi­g gesehen die richtige Entscheidu­ng. So fiel der Beschluss der Gemeinderä­te einstimmig aus.

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FOTO: BIEBERSTEI­N / SBO Oberhalb der Industrieg­ebäude in der Tuninger Albstraße gibt es weitere Industrief­lächen. Sofern diese erschlosse­n werden, erfordert dies ein Trennsyste­m beim Wasser.

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