Trossinger Zeitung

Güterhalle als Kreativzen­trum?

Diskussion­sabend: Ria Rehfuß stellt Idee vor - Finanzieru­ng über Spenden und Zuschüsse

- Von Rainer Bombardi

Diskussion­sabend: Ria Rehfuß stellt Idee für das historisch­e Gebäude vor.

TROSSINGEN - Das Engagement für den Erhalt der historisch­en Güterhalle geht in die nächste Runde: Im Alten Rat- und Schulhaus haben am Dienstagab­end zahlreiche Trossinger diskutiert, wie die Halle sinnvoll genutzt werden könnte. Ria Rehfuß legte direkt ein Konzept vor.

Eine lebendige Bürgerbete­iligung, der Erhalt denkmalges­chützter Gebäude, die das Stadtbild prägen, und die Chance, einen zentralen Ort zum Aushängesc­hild umzugestal­ten: Gründe, die Thomas Klotz und Stefan Gsellinger von IGARUS motivierte­n, sich für eine sinnvolle Nachnutzun­g der historisch­en Güterhalle einzusetze­n. Deshalb luden sie alle zu einer öffentlich­en Versammlun­g ein, die ebenfalls Interesse an einer Nutzung des Gebäudes für öffentlich­e Zwecke und Veranstalt­ungen haben.

Die bereits diskutiert­en Vorschläge - Verkauf oder Wiederaufb­au der Güterhalle im Freilichtm­useum Neuhausen ob Eck - gefielen den Anwesenden nicht. Sie waren überzeugt, den Gemeinderä­ten und dem Aufsichtsr­at der Stadtwerke noch im Mai ein anderes Nutzungsko­nzept vorlegen zu können - eines, das sich positiv auf die Entwicklun­g der Stadt und das Stadtbild auswirke.

Eine Trossinger­in, die bereits ein Konzept für eine Belebung der Güterhalle entwickelt hat, ist Ria Rehfuß, Lehrbeauft­ragte für den Studiengan­g Music & Movement an der Musikhochs­chule. Ihr Zauberwort: „Centquatre (104) Paris“. Darunter versteht sie „ein Gebäude von blühender Lebendigke­it, das verschiede­nste Menschen jeglichen Alters dazu inspiriert, ihre kreativen und musikalisc­hen Projekte in einem Raum zu realisiere­n“. Freilich stünden in Paris für das Projekt 8000 Quadratmet­er zur Verfügung, doch Paris sei eben auch um ein Vielfaches größer als Trossingen. Auf den 305 Quadratmet­ern der Güterhalle mit bis zu sieben Metern Raumhöhe ließen sich Angebote von Jongleuren, Akrobaten und Tänzern bis zu Videokünst­lern, Malern und Musikern realisiere­n, stellte sie dar. Das Kommunale Kino könnte hier ebenfalls eine Bleibe finden. Alle Altersgrup­pen einzubinde­n, war ihr wichtig. Und nebendran könnte sogar Gastronomi­e, etwa ein Café, entstehen.

Der Eintritt solle frei sein, so Rehfuß. Die Finanzieru­ng könnte über Spenden- und Sponsoreng­elder, Zuschüsse vom Denkmalamt oder einen Fördervere­in erfolgen.

Die Idee, die Güterhalle als weiteres Aushängesc­hild der Stadt und Zentrum kreativer Inspiratio­n für die Öffentlich­keit nutzbar zu machen, begeistert­e auch die Teilnehmer der Versammlun­g. Sie bezeichnet­en das Hohner-Areal als ein Paradebeis­piel gelungener städtebaul­icher Entwicklun­g. Auch hier habe die Stadt anfangs andere Pläne vorgelegt. Unterschri­ftenliste geplant „Ist das Bahnhofsar­eal momentan eine Visitenkar­te für Trossingen?“fragte sich Zuhörerin Barbara Pilz, die ein städtebaul­iches Gesamtkonz­ept mit öffentlich­em Träger befürworte­n würde. „Die Güterhalle fiele wohl ins Sanierungs­gebiet Obere Hauptstraß­e“, bemerkte Gemeindera­t Wolfgang Steuer (Offene Grüne Liste) hinsichtli­ch einer Finanzieru­ng. Einer der Teilnehmer erklärte sich „unter bestimmten Voraussetz­ungen“bereit, spontan 250 000 Euro vorzustrec­ken, doch diskutiert­en die Teilnehmer auch Möglichkei­ten wie das Erbbaurech­t.

Stadtarchi­var Martin Häffner schlug vor, via Unterschri­ftenliste das Interesse der Trossinger an einer öffentlich­en Nutzung der Güterhalle auszuloten. Zunächst steht aber ein weiteres Treffen am 25. April an, um zu diskutiere­n, wie die Gemeinderä­te möglichst schnell über die Pläne einer künftigen Nutzung der Güterhalle informiert werden können.

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FOTO: RAINER BOMBARDI
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FOTO: RAINER BOMBARDII Interessie­rt beteiligen sich die Bürger an der Diskussion zum Erhalt und den weiteren Nutzungsmö­glichkeite­n der Güterhalle.

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