Neue Hoffnung im Nordkorea-Konflikt
US-Präsident Trump spricht von „Denuklearisierung“– Besuch von CIA-Chef Pompeo bei Kim
WASHINGTON/SEOUL (AFP/dpa) Die Bemühungen um eine Lösung des seit Jahren schwelenden Nordkorea-Konflikts gewinnen an Tempo. Der CIA-Chef und designierte USAußenminister Mike Pompeo hat vergangene Woche den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un in Pjöngjang getroffen. Das zunächst geheim gehaltene Treffen sei „sehr reibungslos“verlaufen, erklärte USPräsident Donald Trump am Mittwoch. Er äußerte Hoffnungen, dass es zu einem Friedensvertrag zwischen Seoul und Pjöngjang kommt.
Bei dem Gespräch zwischen Pompeo und Kim sei eine „gute Beziehung“aufgebaut worden, schrieb Trump im Kurznachrichtendienst Twitter. Der Besuch diente offenbar zur Vorbereitung eines Gipfels zwischen Trump und Kim. Der US-Präsident äußerte sich optimistisch mit Blick auf diese Begegnung. Er wolle Kim zur atomaren Abrüstung bewegen: „Die Denuklearisierung wird ein große Sache für die Welt sein, aber auch für Nordkorea.“
Der US-Präsident stellte zudem Verhandlungen zwischen Nord- und Südkorea über eine Beendigung des seit dem Koreakrieg (1951-1953) offiziell herrschenden Kriegszustands in Aussicht. Seoul und Pjöngjang hätten dabei seinen „Segen“, sagte Trump am Dienstag bei einem Treffen mit Japans Regierungschef Shinzo Abe in seinem Luxusressort Mara-Lago in Florida. „Es gibt eine große Chance, ein Weltproblem zu lösen“, sagte er mit Blick auf den Atomstreit Pjöngjangs mit dem Westen. Am 27. April ist ein Treffen zwischen Kim und dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in geplant. Trump bekräftigte beim Treffen mit Abe, er wolle Kim „Anfang Juni oder davor“treffen, „falls die Dinge gut laufen“. Es sei aber auch möglich, „dass die Dinge nicht gut laufen und wir (...) diesen harten Weg weitergehen, den wir eingeschlagen haben“, schränkte der US-Präsident ein.
Pompeos Gespräch mit Kim war seitens der USA das höchstrangige Treffen mit Nordkorea, seit im Jahr 2000 die damalige Außenministerin Madeleine Albright Machthaber Kim Jong-il, den Vater von Kim Jongun, traf.
China begrüßt die Annäherung zwischen den verfeindeten Staaten. „Wir befürworten direkte Kontakte und Dialog zwischen Nordkorea und den USA“, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Hua Chunying. „Ein guter Anfang ist der halbe Erfolg“, zitierte sie eine Redensart. China hoffe, dass die Parteien gegenseitig Vertrauen und Verständnis aufbauten und „Schritt für Schritt“auf eine koreanische Halbinsel ohne eine Atombedrohung hinarbeiteten. Kim hatte im März überraschend erstmals Peking besucht. Dort traf er Staats- und Parteichef Xi Jinping, um Rückendeckung für Gespräche mit den Vereinigten Staaten zu suchen. (dpa)