In Zukunft wird mehr Holz geschlagen
Gemeinderat beschließt Forstbetriebsplan: Hiebsatz erhöht sich von 26 500 auf 33 000 Festmeter
TROSSINGEN (bom) Im Anschluss an eine umfangreiche Waldbegehung hat der Gemeinderat am Montagabend den Betriebsplan für den Stadtwald von 2018 bis 2027 beschlossen. In diesem Zeitraum wird unter anderem mehr Holz geschlagen werden als bisher.
Die Erhöhung des Hiebsatzes von 26 500 auf 33 000 Festmeter in den kommenden zehn Jahren nahmen die Gemeinderäte erfreut zur Kenntnis. Möglich ist das unter anderem durch das gestiegene Vorratsniveau.
Alexander Jentsch von der Forstverwaltung im Regierungspräsidium Freiburg präsentierte die erfolgreiche Entwicklung eines Waldes als ein nachhaltiges Zusammenspiel zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Faktoren. Das derzeitige Baumartenverhältnis, das sich zu 84 Prozent aus Nadelholz und zu 16 Prozent aus Laubholz zusammensetzt, soll erhalten bleiben. Dabei sollen Tannen gefördert und Buchen integriert werden.
Durchschnittlich 41 643 Euro jährlich spülte der Stadtwald in den vergangenen Jahren in die Gemeindekasse. Dazu beigetragen habe eine „pflegliche Waldarbeit und geeignete Holzernteverfahren“bemerkte Jentsch. Die Waldarbeit hatten zum größten Teil eine interkommunale Arbeitsgruppe und Fachleute aus der Region übernommen. „Für die Zukunft ist eine standortgerechte künstliche Verjüngung des Bestandes und Maßnahmen zur Steigerung der ökologisch-sozialen Funktion erforderlich und möglich“, so Jentsch. Er verwies auf den Bedarf an Ökopunkten und Ausgleichsmaßnahmen, die die Ausweisung neuer Gewerbegebiete wie „Neuen“mit sich bringe - durch diese ist der Trossinger Wald kleiner geworden.
„Mit unserem heutigen Beschluss treffen wir eine Entscheidung, deren Resultat in 60 bis 80 Jahren greift“, leitete Bürgermeister Clemens Maier die Diskussion ein. Wolfgang Schoch (CDU) interessierte sich für die Zukunft der Waldarbeiter und die Stellung des Privatwaldes. In welchem Ausmaß die Waldarbeiter kommunale Beschäftigte blieben, hänge von der Konstellation der Zukunft ab, so Forstamtsleiter Frieder Dinkelacker. Ein Zweckverband sei zum Beispiel eine Option der interkommunalen Zusammenarbeit. Auf Grund ihrer Größe empfehle sich für Privatwälder ein Zusammenschluss der werde auch staatlich gefördert.
„Es ist schwer, heute festzulegen, was in 20 Jahren ist“, sagte Revierförster Klaus Butschle (CDU). „In den 1990er-Jahren beschäftigten wir bis zu acht Arbeitskräfte über ABMMaßnahmen, heute hat sich die soziale Verantwortung auf einige wenige reduziert“, bestätigte er eine Anfrage von Susanne Reinhardt-Klotz (Offene Grüne Liste).
Hermann Maier (Freie Wähler) freute sich über den Holzzuwachs, plädierte für Verjüngung mit Douglasie und Lärche und empfahl, die Kosten für Maßnahmen gegen Wildverbiss jährlich dem Gemeinderat vorzulegen. Ein Video zur Waldbegehung des Gemeinderats finden Sie unter https://bit.ly/2HcWPna