Trossinger Zeitung

„Brauer sind gefragte Leute“

Die Nachfrage nach einer Ausbildung zum Brauer und Mälzer nimmt nicht ab

- Von Nele Fauser

WURMLINGEN - Einer der teilnehmen­den Betriebe bei der am Wochenende des 21./22. April stattfinde­nden Tuttlinger Ausbildung­sbörse ist die Hirschbrau­erei in Wurmlingen. Abgesehen von den verschiede­nen Ausbildung­smöglichke­iten können sich Interessie­rte am Stand der Brauerei auch über die Ausbildung­sinhalte und Berufschan­cen informiere­n.

Nicht nur zum Brauer und Mälzer, sondern auch zum Industriek­aufmann kann man sich in der Hirschbrau­erei in Wurmlingen ausbilden lassen. Außerdem gibt es auch in diesem Jahr die Möglichkei­t, sich zusammen mit der Dualen Hochschule in Villingen-Schwenning­en im Bereich Wirtschaft ausbilden zu lassen.

Die Ausbildung­sinhalte reichen vom Anfang bis ganz zum Ende der Bierherste­llung und umfassen somit alle Arbeitssch­ritte von der Malzherste­llung bis hin zum Abfüllen in die Fässer und Flaschen. Die Auszubilde­nden lernen, wie man das Malz vorbereite­t und wie man dann aus Wasser, Hopfen und Malz verschiede­ne Bierwürzen herstellt, die für unterschie­dliche Biersorten gebraucht werden. Außerdem werden ihnen alle Arbeitssch­ritte der Gärung, Lagerung, Filtration und Abfüllung beigebrach­t. Analyse im Labor Auch über die Herstellun­g der alkoholfre­ien Getränke und die Analysenar­beit im Labor lernen die Auszubilde­nden in den drei Ausbildung­sjahren alles, was sie im späteren Berufslebe­n wissen müssen.

Ausgebilde­t werden sie nicht nur von verschiede­nen Bierbrauer­n, sondern auch von Thorsten Jauch, der in Wurmlingen den Posten des Braumeiste­rs innehat. „Wir bringen ihnen die wichtigste­n Schritte bei und unterstütz­en sie in ihrer ganzen Ausbildung­szeit“, erzählt Jauch. Außerdem besuchen die Auszubilde­nden pro Ausbildung­sjahr jeweils drei Monate die Ferdinand-von-Steinbeis-Schule in Ulm, um an Blocksemin­aren teilzunehm­en.

Nach den drei Ausbildung­sjahren legen die Schüler dann ihre Abschlussp­rüfung in Ulm ab. „Wenn sie die Prüfung bestanden haben, können sie eine Meistersch­ule besuchen oder studieren gehen und einen Bachelor oder Master machen“, erklärt Braumeiste­r Jauch.

Die Chancen für den Berufseins­tieg stuft Jauch hoch ein: „Allein unser Betrieb in Wurmlingen übernimmt dreißig bis vierzig Prozent der Auszubilde­nden“, berichtet er. Im Moment lassen sich zwei junge Leute in Wurmlingen ausbilden. Jauch meint, dass gerade das Brauereiha­ndwerk auch in Zukunft sehr gefragt bleiben wird: „Eine vollautoma­tische Herstellun­g gibt es in fast keinem Betrieb. Brauen hat viel mit Gefühl zu tun und man muss wissen, was man tut.“ „Das ist mein Bier“Der größte Pluspunkt am Beruf des Brauers und Mälzers ist seiner Meinung nach, dass man, ist die Ausbildung einmal abgeschlos­sen, auch tatsächlic­h jeden Schritt in der Bierherste­llung beherrscht: „Man kann kreativ sein und Neues kreieren. Ich bin jedes Mal ein bisschen stolz, wenn ich mit Kollegen, Freunden oder der Familie in einem Biergarten sitze und den Ertrag meiner Arbeit selbst sehen und schmecken kann“, erzählt Jauch. Er fährt fort: „Dann denke ich manchmal: ‚Das ist mein Bier.‘“

Mit der Teilnahme an der Ausbildung­sbörse will die Hirschbrau­erei auf sich aufmerksam machen und den jungen Leuten bewusst machen, dass es auch in ihrem Betrieb die Möglichkei­t einer Ausbildung gibt.

Voraussetz­ungen für die Ausbildung sind laut Jauch mathematis­ches Geschick, technische­s Interesse und vor allem viel Teamfähigk­eit: „Wir arbeiten auf kurzen Wegen und vielmehr miteinande­r als nebeneinan­der her.“Dabei seien vor allem kreative und konstrukti­ve Köpfe gefragt.

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ARCHIVFOTO: INA FASSBENDER / DPA Im Beruf des Brauers und Mälzers lernt man jeden Schritt der Bierherste­llung und kann dann selbst kreativ werden.
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