Trossinger Zeitung

Finale: VfB lässt in Tirol nichts anbrennen

Nach dem 3:0 gegen die Alpenvolle­ys stehen die Häfler Volleyball­er im Endspiel gegen den Dauerrival­en Berlin

- Von Peter Schlefsky

INNSBRUCK - Mit 3:0 (25:20, 25:20, 25:15) hat der VfB Friedrichs­hafen am Mittwochab­end auch das zweite Halbfinals­piel gegen Hypo Tirol Alpenvolle­ys gewonnen und damit das Finale um die deutsche Volleyball­meistersch­aft erreicht. Dort treffen die Häfler auf Berlin Reycling Volleys, die sich zeitgleich bei den United Volleys Rhein/Main ebenfalls in drei Sätzen behauptete­n.

1240 Zuschauer in der Olympiahal­le Innsbruck sahen eine Partie, welche die Gäste vom Bodensee letztlich souverän über die Bühne brachten. Anders als noch am Sonntag in der ZFArena und beim Gastspiel der Häfler Mitte Januar in Tirol, als der Liganeulin­g der Volleyball-Bundesliga dem VfB jeweils den ersten Satz abluchsen konnte, ließ der Deutsche Pokalsiege­r diesmal von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer am Ende die Oberhand behalten würde.

Großen Anteil am Erfolg der Mannschaft von VfB-Trainer Vital Heynen hatte Simon Tischer, der seine Angreifer Philipp Collin und Andreas Takvam (Mitte) sowie Athanasios Protopsalt­is, David Sossenheim­er (Außen) und Barthlomie­j Boladz (Diagonal) überaus variabel einsetzte – was nicht zuletzt an der sehr guten Annahme lag. „Die war heute echt super. Da hast du dann auch mehr Möglichkei­ten, gegen den Block durchzukom­men“, sagte Tischer, der zum MVP gekürt wurde, zum Schlüssel für den klaren Erfolg. Ein weiterer Pluspunkt für den VfB waren die wenigen Fehlaufsch­läge.

Während die Häfler, die bereits am Vortag anreisten und in Vollbesetz­ung antreten konnten, mussten die Gastgeber auf Mittelbloc­ker Pedro Frances verzichten, der sich im ersten Halbfinale einen Muskelfase­rriss zuzog und somit nur zuschauen konnte. Bereits im ersten Durchgang zeichnete sich der klare Dreisatzer­folg des VfB ab. Nach ausgeglich­enem Beginn (5:5) legten die Häfler vor. Vor allem beschäftig­en sie Außenangre­ifer Igor Grobelny in der Annahme und ließen ihn im Angriff nicht viel zur Entfaltung kommen. Nach der zweiten technische­n Auszeit (16:13, VfB) eilten die Gäste davon. Ein Blockpunkt von Collin gegen Douglas Duarte Da Silva – fertig war das 25:20.

Immer wieder über die Mitte suchte der VfB zu Beginn des zweiten Durchgangs sein Glück – und das sehr erfolgreic­h: Takvam und Collin brachten ihre Schnellang­riffe durch, dennoch ließen sich die Alpenvolle­ys nicht abschüttel­n (2:2, 5:5). Erst zwei missglückt­e Bälle von Außenangre­ifer Bartosz Pietruczuk, die ihr Ziel verfehlten, verschafft­en den Häflern einen Drei-Punkte-Vorsprung (9:6). Den bauten sie über 17:12 auf 18:13 aus.

Wie schon im ersten Satz reagierte Alpenvolle­ys-Coach Stefan Chrtiansky mit Auszeiten und dem Doppelwech­sel auf der Zuspieler- und Diagonalpo­sition. Doch der fruchtete auch diesmal nicht, wenngleich der VfB nach der 22:16-Führung – durch einen fantastisc­hen Einerblock von Tischer gegen Grobelny – kurzzeitig das Volleyball­spielen fast einstellte (22:19, Auszeit VfB) und sich unnötige Fehler leistete. Doch kurz danach war Schluss mit lustig: Sossenheim­er und Protopsalt­is über Außen und ein Aufsteiger von Takvam brachten Friedrichs­hafen Satzgewinn Nummer zwei an diesem Abend.

Die anschließe­nde Zehn-MinutenPau­se verdaute der VfB recht gut: Über 5:3 und 7:4 legte die HeynenTrup­pe auf 11:6 und 13:7 und wenig später 17:9 21:13 vor. Vonseiten der Alpenvolle­ys, die nach dem Spiel die Bronzemeda­ille in Empfang nehmen durften und von den Zuschauern begeistert in die Sommerpaus­e verabschie­det wurden, kam kaum noch Gegenwehr. Gleich den ersten Matchball verwandelt­en die Häfler, als der kurz zuvor eingewechs­elte Stefan Chrtiansky junior im gegnerisch­en Block hängenblie­b.

Damit steht der VfB Friedrichs­hafen im Finale zur deutschen Meistersch­aft und trifft im Modus „Best of five“ab 26. April auf den amtierende­n Champion Berlin Reycling Volleys. „Das ist die logische Finalrunde. Ich erwartete mindestens drei Spiele auf hohem Niveau“, sagte Simon Tischer. Für ihn wäre ein Titelgewin­n über Berlin der krönende Abschluss seiner Profikarri­ere.

 ?? FOTO: GÜNTER KRAM ?? Zum MVP gewählt: Zuspieler Simon Tischer. Nach dem 3:0-Erfolg steht der VfB-Kapitän mit seiner Mannschaft in der Finalrunde um die deutsche Volleyball­meistersch­aft.
FOTO: GÜNTER KRAM Zum MVP gewählt: Zuspieler Simon Tischer. Nach dem 3:0-Erfolg steht der VfB-Kapitän mit seiner Mannschaft in der Finalrunde um die deutsche Volleyball­meistersch­aft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany