Parken ist beim Marktplatz größte Sorge
Ab Mai folgt die Vollsperrung im Kreuzungsbereich – Firma Schöppler bekommt viel Lob
VS-SCHWENNINGEN (sbo) - Die Sanierung des Marktplatzes geht in die nächste Runde. Was auf die Bürger bis zum Jahresende zukommt, stellten Vertreter der Stadt am Donnerstagabend im Karl-Haag-Saal vor. Einige Anwohner nutzten die Gelegenheit, ihre Sorgen vorzutragen.
Eines wurde bei der Informationsveranstaltung schnell deutlich: Die Parksituation rings um den Marktplatz und vor allem im Bereich der bevorstehenden Vollsperrung in der Dauchinger- und Spittelstraße sowie Auf der Lehr bereitet den Anliegern die größten Bauchschmerzen. Bis November sollen in diesem Bereich Kanalerneuerungen und der Austausch der Gas- und Wasserleitungen stattfinden sowie ein Kreisverkehr und Bushaltebuchten gebaut werden.
Zu den Betroffenen zählen nach wie vor Einzelhändler, die um ihre Einnahmen aufgrund des Mangels an Parkplätzen fürchten. So berichtet Heinz Messner, dass seine Frau in ihrer Mode-Boutique Casa Moda im März mehr als 32 Prozent Umsatzverlust durch die Baustelle hatte. „Das stehen wir nicht noch eineinhalb Jahre durch“, betont Messner. Die Sperrung, die ab 2. Mai erfolgen soll, betrifft nun aber auch verstärkt die Anwohner, die im Bereich der Spittelstraße wohnen. Sie werden für mehrere Wochen nämlich nicht mehr in ihre Tiefgarage oder zu ihren privaten Stellplätzen kommen.
Die Lösung, die die Stadt aktuell vorsieht, stieß bei den Betroffenen allerdings auf mächtig Gegenwind. Denn sie sollen öffentliche Parkplätze nutzen. „Wir haben fünf Autos – ich kann doch nicht für alle täglich Parkgebühren zahlen“, zeigte sich eine Anwohnerin empört. Doch genau das scheint im Moment der Plan der Verwaltung zu sein. Erich Hargina, Leiter der Abteilung Straßenbau beim zuständigen Amt für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten, sagte: „Wir können keine Parkgebühren erstatten.“Um die Parkgebühren zu umgehen, gebe es am Marktplatz und in der Metzgergasse zwei Parkflächen, die „kostenlos“sind, versuchte Rainer Baumgart vom selben Amt zu beschwichtigen – wohl wissend, dass die Parkzeiten dort auf eine beziehungsweise zwei Stunden begrenzt sind. Im selben Atemzug berichtete er, dass es dem Bürgeramt in den vergangenen Wochen zunehmend gelinge, die Dauerparker vom Marktplatz fern zu halten. Stadträte setzen sich ein Die anwesenden Stadträte Dirk Sautter (CDU) und Siegfried Heinzmann (SPD) nahmen die städtischen Vertreter in die Pflicht: „Das ist eine nicht zu vergleichende Baustelle. In solchen Situationen muss man zusammenarbeiten. Das bedeutet, die Anlieger müssen Verständnis für Einschränkungen aufbringen, aber die Stadt muss ihnen auch entgegen kommen“, betonte Sautter. Hier sollten andere Lösungen, wie beispielsweise Ausweichflächen oder Anwohner-Parkausweise, geprüft werden, anstatt auf kostenpflichtige Parkplätze zu verweisen. Hargina versicherte zwar, die Anregungen weiterzugeben, betonte aber auch: „Wir laufen hier Gefahr, einen Präzedenzfall zu schaffen. Und wir können nicht bei jeder Baustelle in der Stadt anfallende Parkgebühren erstatten oder im weiteren Verlauf gar Betriebsausfallkosten bezahlen.“
Hans-Jürgen Schöppler, Geschäftsführer der beauftragten Baufirma, erklärte die Situation aus Sicht der ausführenden Kräfte: „Wir haben die gesamte Maßnahme unter der Bedingung kalkuliert, dass während der Bauphase eine Vollsperrung gegeben ist.“Da bestehe er auch drauf, denn sie bräuchten den Platz und könnten nicht – wie zwischenzeitlich von den städtischen Vertretern vorgeschlagen – Autos in der Baustelle parken lassen – auch aus Sicherheitsgründen.
„Die Zufahrt zur Tiefgarage wird sicherlich sechs bis acht Wochen zu sein.“
Die Forderung an die Verwaltung, nach anderen Parkmöglichkeiten zu suchen, blieb bestehen. Für die Firma Schöppler hingegen gab es ausschließlich lobende Worte: Zweifel am Team von Schöppler, dass es für „so wenig Einschränkungen wie möglich“sorgen wird, hatte niemand im Saal. Im Gegenteil: „Was mir Hoffnung macht, ist der bisherige Verlauf der Baustelle. Da hat es ja auch ganz gut geklappt“, sagte die Anwohnerin, die voraussichtlich zwei Monate auf ihre Stellplätze in der Tiefgarage verzichten muss.