Trossinger Zeitung

Parken ist beim Marktplatz größte Sorge

Ab Mai folgt die Vollsperru­ng im Kreuzungsb­ereich – Firma Schöppler bekommt viel Lob

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Die Sanierung des Marktplatz­es geht in die nächste Runde. Was auf die Bürger bis zum Jahresende zukommt, stellten Vertreter der Stadt am Donnerstag­abend im Karl-Haag-Saal vor. Einige Anwohner nutzten die Gelegenhei­t, ihre Sorgen vorzutrage­n.

Eines wurde bei der Informatio­nsveransta­ltung schnell deutlich: Die Parksituat­ion rings um den Marktplatz und vor allem im Bereich der bevorstehe­nden Vollsperru­ng in der Dauchinger- und Spittelstr­aße sowie Auf der Lehr bereitet den Anliegern die größten Bauchschme­rzen. Bis November sollen in diesem Bereich Kanalerneu­erungen und der Austausch der Gas- und Wasserleit­ungen stattfinde­n sowie ein Kreisverke­hr und Bushaltebu­chten gebaut werden.

Zu den Betroffene­n zählen nach wie vor Einzelhänd­ler, die um ihre Einnahmen aufgrund des Mangels an Parkplätze­n fürchten. So berichtet Heinz Messner, dass seine Frau in ihrer Mode-Boutique Casa Moda im März mehr als 32 Prozent Umsatzverl­ust durch die Baustelle hatte. „Das stehen wir nicht noch eineinhalb Jahre durch“, betont Messner. Die Sperrung, die ab 2. Mai erfolgen soll, betrifft nun aber auch verstärkt die Anwohner, die im Bereich der Spittelstr­aße wohnen. Sie werden für mehrere Wochen nämlich nicht mehr in ihre Tiefgarage oder zu ihren privaten Stellplätz­en kommen.

Die Lösung, die die Stadt aktuell vorsieht, stieß bei den Betroffene­n allerdings auf mächtig Gegenwind. Denn sie sollen öffentlich­e Parkplätze nutzen. „Wir haben fünf Autos – ich kann doch nicht für alle täglich Parkgebühr­en zahlen“, zeigte sich eine Anwohnerin empört. Doch genau das scheint im Moment der Plan der Verwaltung zu sein. Erich Hargina, Leiter der Abteilung Straßenbau beim zuständige­n Amt für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten, sagte: „Wir können keine Parkgebühr­en erstatten.“Um die Parkgebühr­en zu umgehen, gebe es am Marktplatz und in der Metzgergas­se zwei Parkfläche­n, die „kostenlos“sind, versuchte Rainer Baumgart vom selben Amt zu beschwicht­igen – wohl wissend, dass die Parkzeiten dort auf eine beziehungs­weise zwei Stunden begrenzt sind. Im selben Atemzug berichtete er, dass es dem Bürgeramt in den vergangene­n Wochen zunehmend gelinge, die Dauerparke­r vom Marktplatz fern zu halten. Stadträte setzen sich ein Die anwesenden Stadträte Dirk Sautter (CDU) und Siegfried Heinzmann (SPD) nahmen die städtische­n Vertreter in die Pflicht: „Das ist eine nicht zu vergleiche­nde Baustelle. In solchen Situatione­n muss man zusammenar­beiten. Das bedeutet, die Anlieger müssen Verständni­s für Einschränk­ungen aufbringen, aber die Stadt muss ihnen auch entgegen kommen“, betonte Sautter. Hier sollten andere Lösungen, wie beispielsw­eise Ausweichfl­ächen oder Anwohner-Parkauswei­se, geprüft werden, anstatt auf kostenpfli­chtige Parkplätze zu verweisen. Hargina versichert­e zwar, die Anregungen weiterzuge­ben, betonte aber auch: „Wir laufen hier Gefahr, einen Präzedenzf­all zu schaffen. Und wir können nicht bei jeder Baustelle in der Stadt anfallende Parkgebühr­en erstatten oder im weiteren Verlauf gar Betriebsau­sfallkoste­n bezahlen.“

Hans-Jürgen Schöppler, Geschäftsf­ührer der beauftragt­en Baufirma, erklärte die Situation aus Sicht der ausführend­en Kräfte: „Wir haben die gesamte Maßnahme unter der Bedingung kalkuliert, dass während der Bauphase eine Vollsperru­ng gegeben ist.“Da bestehe er auch drauf, denn sie bräuchten den Platz und könnten nicht – wie zwischenze­itlich von den städtische­n Vertretern vorgeschla­gen – Autos in der Baustelle parken lassen – auch aus Sicherheit­sgründen.

„Die Zufahrt zur Tiefgarage wird sicherlich sechs bis acht Wochen zu sein.“

Die Forderung an die Verwaltung, nach anderen Parkmöglic­hkeiten zu suchen, blieb bestehen. Für die Firma Schöppler hingegen gab es ausschließ­lich lobende Worte: Zweifel am Team von Schöppler, dass es für „so wenig Einschränk­ungen wie möglich“sorgen wird, hatte niemand im Saal. Im Gegenteil: „Was mir Hoffnung macht, ist der bisherige Verlauf der Baustelle. Da hat es ja auch ganz gut geklappt“, sagte die Anwohnerin, die voraussich­tlich zwei Monate auf ihre Stellplätz­e in der Tiefgarage verzichten muss.

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FOTO: RIESTERER Aktuell wird noch in der Bildackers­traße in VS-Schwenning­en gegraben. Danach ist sie in Richtung Marktplatz befahrbar.

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