Trossinger Zeitung

Hier entstehen „Betten“für Hermle-Maschinen

Das Gosheimer Unternehme­n stellt seine Mineralgus­sfertigung in Zimmern ob Rottweil vor

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GOSHEIM/ZIMMERN OB ROTTWEIL - Das riesige rot-graue Hermle-Logo zeigt einer Gruppe von zwei Dutzend Fachjourna­listen aus Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz, dass sie zur Pressekonf­erenz hier richtig sind. Auf dem vier Hektar großen Firmengelä­nde im Schwarzwal­dring 20 im Gewerbegeb­iet Inkom, zwischen Rottweil und Zimmern, wurde von Mai 2016 bis Juni 2017 eine riesige Halle errichtet für die Hermle-Mineralgus­sfertigung.

Marketingl­eiter Udo Hipp begrüßt die ersten Gäste vom Fenster im oberen Stock des Verwaltung­sgebäudes aus. Benjamin Hermle, Vorstand (Produktion, Service, Materialwi­rtschaft), führt die höchst interessie­rte Gruppe durch die neue Produktion­shalle. 25 Mitarbeite­r sind am Standort Zimmern beschäftig­t. Fast 24 Meter hoch und 102 Meter lang ist die neue Halle; das Verwaltung­sgebäude misst 32 mal 6 Meter. Die Produktion­sfläche beträgt 3200 Quadratmet­er. Hermle hat rund acht Millionen Euro investiert.

Wie große schwarze Plastiken in einer Kunsthalle stehen die frisch gegossenen Mineralgus­s-Betten zum Auskühlen im Raum. Mit großen und kleinen Krananlage­n werden sie für den anschließe­nden Transport ins Werk Gosheim fertig gemacht. Wenn die unsauberen Kanten nachbearbe­itet sind, und nach ein paar weiteren „kosmetisch­en Korrekture­n“, können auf diesen „Betten“die HermleMasc­hinen der verschiede­nen Modelle aufgebaut werden.

Der schwarz eingefärbt­e Mineralgus­s sei im Vergleich zu Stahlguss sehr energiearm in der Herstellun­g und auch bei der Entsorgung einfach zu handhaben, so Benedikt Hermle. „Es entsteht kein Sondermüll.“Die Silos sind im Gebäude untergebra­cht, was für eine konstante Temperatur beim Gießen unabhängig von der Außentempe­ratur sorge. Eine Mischanlag­e bereitet nach einem Code die spezielle Rezeptur mit stets gleicher Konsistenz zu.

Im Kernstück der Halle sorgen neun Silos dafür, dass drei bis vier Stahlforme­n stets parallel gefüllt werden können. Hocheffizi­ente Kompressor­en befüllen die Silos mit Sand, Granulat, Epoxit-Binder und weiteren Komponente­n. Die großen Formen haben eigene Rüttelmoto­ren, die die Formen zum Vibrieren bringen, damit die Gussmasse verdichtet und der Entgasungs­prozess gefördert wird. Die kleinen Formen werden auf einem Rütteltisc­h gerüttelt.

Eine Wärmepumpe in Kombinatio­n mit einer Industrief­lächenheiz­ung sorgt für die komplette und energiered­uzierte Heizung der Büros der gesamten Produktion­shalle – und das bei bis zu minus fünf Grad. Erst bei tieferen Temperatur­en muss zugeheizt werden. Hermle bringt noch ein paar Fakten, die zur Entscheidu­ng für den Standort Zimmern geführt hatten: „Alles, was uns in Gosheim stört, haben wir in Zimmern – eine perfekte Infrastruk­tur, ein reines Industrieg­ebiet, wo nicht ständige Gutachten alles verzögern. Und es sind nur 20 Minuten nach Gosheim.“ Fertigungs­halle in Gosheim Benedikt Hermle liefert – wieder zu Hause in Gosheim – auch die Fakten für die neue Fertigungs­halle in Gosheim, die als Überbauung des Gebäudes sechs von Januar 2016 bis Ende 2017 entstanden ist. Die Decke wurde von fünf auf 12,50 Meter erhöht. Die Halle ist 66 Meter lang, 37 Meter breit und fast 19 Meter hoch.

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