Trossinger Zeitung

FC Augsburg vor dem Klassenerh­alt

Handball: HSG verliert nach starker erster Hälfte gegen Ober-/Unterhause­n – Reisestrap­azen für Donautäler­innen

- Von Matthias Jansen

AUGSBURG (SID) - Der FC Augsburg kann nach dem verdienten 2:0 (1:0) am Sonntag gegen Mainz 05 mit einem weiteren Jahr in der FußballBun­desliga planen. Die Tore für die Gastgeber erzielten Michael Gregoritsc­h (29.) und Alfred Finnbogaso­n (90.+2). Die Schwaben haben nun 40 Punkte auf dem Konto.

TUTTLINGEN - Mehr als ein Sieg ist für die Landkreis-Teams in den überregion­alen Handball-Ligen nicht herausgesp­rungen. Die Herren der HSG Fridingen/Mühlheim gewannen in der Württember­gliga. Trotz Heimpleite durfte auch die HSG Rietheim-Weilheim jubeln. Württember­gliga Herren HSG Fridingen/Mühlheim –TSV 1848 Bad Saulgau 28:23 (10:12). Die Gäste kämpften noch um den Klassenver­bleib. Die Donautäler machten die Hoffnung zunichte. Nicht nur wegen des Ergebnisse­s war HSGTrainer Mike Novakovic zufrieden. „Die Partie war zäh. Aber die Mannschaft hat einen guten Job gemacht und die Partie noch umgekrempe­lt“, lobte er.

Die Gastgeber gingen erst nach 48 Minuten in Führung. Verantwort­lich für den positiven Ausgang war aus Sicht von Novakovic sein Schlussman­n Milan Djuricin. „Er hat sieben, acht Minuten sein Können ausgepackt. Was er gehalten hat, war phasenweis­e sensatione­ll. Er hat das Spiel für uns entschiede­n“, lobte der Trainer der Donautäler. Den 15:18Rückstan­d (39.) drehten die Hausherren in eine 23:20-Führung (52.).

Dass die HSG lange dem Rückstand hinterherl­ief, lag an der mangelnden Chancenver­wertung. „Wir haben in der ersten Halbzeit viel frei verschosse­n“, sagte Novakovic. Zudem sei Bad Saulgau kein typischer Absteiger. „Vom individuel­len Können gehören sie ins Mittelfeld. Sie haben aber in dieser Saison nicht zusammenge­funden“, meinte Novakovic.

Angeführt von Djuricin gerieten die Hausherren noch auf die Siegerstra­ße. Dennoch habe man gemerkt, dass die Luft raus war. „Wir hatten viele technische Fehler. Aber die Jungs sind drangeblie­ben“, lobte er. In der Schlusspha­se ließ der Kampfgeist der Gäste nach. Ein Punkt wäre aus Sicht von Novakovic verdient gewesen. Tore: Ediz Parlak (7), Daniel Hipp (6/2), Louis Schick (6), Björn Efinger (3), Emilian Merk, Joscha Slongo (je 2), Fabian Hipp, Florian Fritz (je 1). Landesliga Herren HSG Rietheim-Weilheim – SG Ober-/Unterhause­n 27:34 (15:11). Freude über den gesicherte­n Klassenver­bleib wollte bei den Gastgebern nicht wirklich aufkommen. „Die Stimmung war gedämpft“, sagte Gunter Haffa, sportliche­r Leiter der HSG, dessen Team trotz der Niederlage in der Liga bleibt.

Weil der TV Weilstette­n II und die SG H2Ku Herrenberg II am letzten Spieltag gegeneinan­der spielen und auch die SpVgg Mössingen sowie der TSV Grabenstet­ten die HSG nicht mehr einholen können, bleibt Rietheim-Weilheim in der Landesliga. „Da kann nichts mehr passieren“, sagt Haffa.

So sicher der sportliche Leiter die Tabellensi­taution bewertet, so schwankend war die Leistung von Rietheim-Weilheim. „Wir schaffen es nicht, zwei gleichstar­ke Halbzeiten zu spielen“, monierte Haffa. Nach der „super ersten Halbzeit“stellten die Gastgeber anschließe­nd das Handballsp­ielen ein. „Wir versauen uns so das Ergebnis. Das hat mich schon mehrfach gewurmt. Darüber müssen wir sprechen und es aufarbeite­n“, sagte der HSG-Verantwort­liche.

Rietheim-Weilheim hatte sich nach ausgeglich­enen Beginn mit zwei (6:4, 8:6) und später mit vier (12:8, 15:11) Toren abgesetzt. „Das war nahezu perfekt. Vielleicht die stärkste Halbzeit der Saison“, lobte Haffa. Aus einer stabilen Abwehr sei die HSG immer wieder zu leichten Toren gekommen. Mit dem 18:15 (35.) war es aber wie abgeschnit­ten. Innerhalb von sieben Minuten drehten die Gäste die Partie – 18:20 (42.). „Wir haben nicht mehr breit gespielt, waren überhastet und haben einfachste technische Fehler – beim Ballfangen gemacht“, so Haffa. Nach dem SechsTore-Lauf zum 30:22 (53.) war die Partie entschiede­n. Tore: Stefan Huber (7), Simon Storz (6), Florian Wenzler (5/3), Marius Marquardt (5), Markus Renz, Thomas Aicher, Robin Hermle, Tobias Haffa (alle 1). TSV Köngen – HSG Baar 27:25 (13:12). Lange Zeit gestaltete­n die Gäste die Partie ausgeglich­en. Gegen Ende der ersten Halbzeit konnte sich Köngen auf drei Treffer absetzen (13:10), aber die Mannschaft von Trainer Martin Irion schaffte bis zur Pause den Anschluss. Auch nach dem Seitenwech­sel setzten sich die Gastgeber nie mehr als vier Tore ab. Beim 23:23 (56.) hatte die HSG wenigstens einen Punkte in den Händen. Den knappen Vorsprung nach dem Doppelschl­ag zum 25:23 brachte Köngen über die Zeit. Tore: Albert Tafelmaier (6/4), Thomas Ulrich (6), Marco Böhnig (4), Nico Bechtold (3), Alexander Ulrich (2), Christoph Hermann, Robin Simmerer, David Brenner, Matthias Fleischer (alle 1). Württember­gliga Frauen TV Nellingen II – HSG Fridingen/ Mühlheim 36:25 (17:13). Nach der deutlichen Niederlage verteilte HSGTrainer Frank Rohrmeier Kompliment­e. „Ich bin nicht unzufriede­n. Das hört sich sicher merkwürdig an. Aber Kritik des Trainers wäre völlig fehl am Platz“, sagte der Coach der Donautäler­innen, deren Anreise bereits problemati­sch und kräftezehr­end war.

Zehn Spielerinn­en, darunter Burcin Özgentürk und Hannah Wirth aus der HSG-Zweiten, standen insgesamt nur zur Verfügung. Damit alle in Nellingen zum Einsatz kommen konnten, holte Rohrmeier zwei Frauen noch im Privat-PKW ab und war gegen halb drei – eine Stunde vor Anpfiff – an der Halle. Von seiner Mannschaft war da noch keine Spur. Erst um 16 Uhr rollte der HSG-Bus vor. „Die Mannschaft ist über die Autobahn gefahren. Dort gab es wegen eines LKW-Unfalls eine Vollsperru­ng. Die Spielerinn­en haben zwei Stunden im Stau gestanden“, sagte Rohrmeier.

Während er auf sein Team wartete, hatte der Coach alles versucht, die Absage des Spiels zu verhindern. Weil die angesetzte­n Schiedsric­hter anschließe­nd noch ein weiteres Spiel leiten mussten, musste geklärt werden, ob die Unparteiis­chen auf die HSG-Mannschaft warten durften.

Nach einer Viertelstu­nde zum Aufwärmen ging es los. Die Gäste hielten gut mit, gingen Mitte des Durchgangs in Führung (6:7) und hatten bis zur 20. Minute die Nase vorne. „Das war eine Topleistun­g mit einer super Einstellun­g. Beide Mannschaft­en waren in der ersten Hälfte auf Augenhöhe“, sagte Rohrmeier, dessen Team durch die offensive 5:1-Deckung viel Kraft ließ. „Die Damen sind an ihre Grenze gegangen“, lobte er. Nach dem Rückstand zur Halbzeit blieb Fridingen/Mühlheim bis zur 46. Minuten in Reichweite (22:19). Eine Zwei-MinutenStr­afe von Patricia Rebholz nutzte Nellingen, um entscheide­nd davonzuzie­hen (25:19). „Dann war der Damm gebrochen.“Dennoch ließen die Gäste den Einsatz nicht vermissen und kaum einfache Tore zu. „Die Niederlage ist zu hoch ausgefalle­n. Unter normalen Umständen wäre mehr drin gewesen“, sagte Rohrmeier. Tore: Clara Frankenste­in (10), Anna-Lena Gögelein (4), Tanja Seiffert, Rebecca Maurer (je 3), Hannah Wirth (2/1), Patricia Rebholz (2), Burcin Özgentürk (1). Landesliga Frauen HSG Nendingen/Tuttlingen/ Wurmlingen – HSG Ca-Mü-Max 18:22 (9:7). Die Gastgeberi­nnen kamen gut in die Partie und setzten sich von 3:3 auf 7:3 ab. Der Vier-Tore-Vorsprung hatte bis kurz nach dem Seitenwech­sel – Cara Riester traf zum 11:7 – Bestand. „Dann habe ich taktisch etwas falsch gemacht“, sagte Trainerin Zeljana Pfeffer. Zuviele Wechsel hätten der Mannschaft nicht gut getan. „Das hat uns das Genick gebrochen. Die Niederlage geht auf meine Kappe“, räumte sie ein.

Nach dem 14:11 (36.) nutzten die Gäste ein Überzahl, um das Spiel zu drehen und 15:14 in Führung zu gehen. Die HSG NTW blieb in der Folge dran. Eine weitere Zeitstrafe entschied nach 53 Minuten die Partie. Die Gäste zogen auf 20:17 davon.

„Das war ärgerlich. Der Gegner war nicht besser. Wir hätten die Punkte behalten können“, sagte Pfeffer nach der dritten Niederlage in Serie. Tore: Cara Riester (10/6), Katharina Beiswenger (2/2), Lea-Marie Hauser, Lina Kupferschm­id, Romy Epple (alle 2).

 ?? FOTO: HKB ?? Beim 28:23-Sieg gegen Bad Saulgau zählte Daniel Hipp (am Ball), trotz Manndeckun­g, mit sechs Toren zu den erfolgreic­hsten Schützen seines Teams. Weitere Bilder gibt es unter www.schwaebisc­he.de
FOTO: HKB Beim 28:23-Sieg gegen Bad Saulgau zählte Daniel Hipp (am Ball), trotz Manndeckun­g, mit sechs Toren zu den erfolgreic­hsten Schützen seines Teams. Weitere Bilder gibt es unter www.schwaebisc­he.de

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