Trossinger Zeitung

„Schlabbert­ass“komplettie­rt das Trio

Mundartkab­arett „Die drei vom Dohlengäss­le“treibt Publikum Lachtränen in die Augen

- Von Bianka Roith

Betrunken am Steuer

SPAICHINGE­N (pz) - Wegen eines defekten Abblendlic­hts hat ein 44-jähriger Autofahrer am Sonntag, gegen 4.45 Uhr im Spaichinge­r Ochsenkrei­sel die Aufmerksam­keit der Polizei auf sich gelenkt. Die Streifenbe­satzung kontrollie­rte den 44-Jährigen, der sich auf Grund seiner starken Alkoholbee­influssung kaum auf den Beinen halten konnte. Ein Atemalkoho­ltest ergab einen Wert von knapp zwei Promille. Der Autofahrer musste seinen Führersche­in abgeben. SPAICHINGE­N – Natürlich sind blitzschne­ll alle Karten weg gewesen. Denn wenn die „Drei Damen vom Dohlengäss­le“vom Tübinger Mundart-Kabarett aufschlage­n, ist der Andrang groß. So schön kann sonst niemand in bestem Schwäbisch die Wörter verdrehen. Das Publikum in der Aula des Spaichinge­r Gymnasiums hatte seinen Spaß an diesen mündlichen Akrobat-Stückchen.

Dieses Mal ist die Neue im Mittelpunk­t gestanden, die dann mit einem großen Plakat begrüßt wurde „Jetzt grüß Gott.“Wobei dies bereits für erste Irritation­en sorgte. Denn Gott war ja nicht anwesend.

Emma (Gina Maas) ist von Hildegard (Ida Ott) und Josefe (Dietlinde Elsässer) gespannt erwartet worden. Denn schließlic­h soll sie das Klatschbas­entrio wieder komplett machen. Und erst galt es, das neue Frauenzimm­er abzuchecke­n. Kopfkino springt an Zuerst mussten die beiden Damen alles vorbereite­n, den Kaffeetisc­h adrett decken, was zur Freude des längst begeistert­en Publikums die erste Herausford­erung darstellte. Und dann mussten die Damen ja überlegen, wer da wohl kommen wird. Das Kopfkino der beiden war in vollem Gange. Vielleicht habe sie ja nen „Allmachtsz­enka“(sehr große Nase) oder sie komme aus der Highsociet­y oder aber aus dem Knast. Sehr gern hätten die Damen auch eine Apothekeri­n zur Nachbarin gehabt, um Auskunft über Arzneimitt­el zu bekommen. „Do kennt ma se froga, was ma nehma sott, wenn man des hot“.

Bei aller Aufregung war auch Hildegards Uhr stehen geblieben. Die Kirchturmu­hr sei nicht so gut zu sehen und sie könne ihren Karle ja auch nicht dazu verdonnern, dass er immer die Uhrzeit sage. Der Wecker ist schon besser geeignet, fehlt aber dann im Schlafzimm­er. „Kräht Dei Karle dann und flattert mit de Ärm?“, erkundigt sich Josefe trocken.

Die Damen träumten noch von den tollsten Torten oder einem Kalbsbrate­n, falls die Neue nicht „fegan“sei, also allergisch, wie Hildegard vermutete.

Dann schneite sie herein, Emma aus Australien, mit ihrer abenteuerl­ichen Kluft. Mitgebrach­t hatte sie einen Hefezopf mit Zibeben (Rosinen), denn sie sei eine Mülltauche­rin. Da fische man die abgelaufen­en Sachen aus der Tonne und rette so Lebensmitt­el vor der Sonne.

Emma hat viel zu erzählen. Auch davon, wie sie in Down-Under Weintraube­n gepflückt hat. „A Schlabbert­ass auf Reisen“, so der Kommentar von Josefe. Aber die Chemie stimmte zwischen den Damen dann doch. Darauf einen Schnaps: „Aufs Leba, eba, Prost!“

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FOTO: ROITH Mit einem Schnaps macht das Lästern noch viel mehr Spaß.

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