Betriebe zeigen Schülern Vielfalt an Ausbildungen
Schulabgänger knüpfen bei Ausbildungsbörse erste Kontakte mit Ausbildern und Azubis
TUTTLINGEN – Die 16. Ausbildungsbörse in und um die Stadthalle am vergangenen Wochenende können die Veranstalter erneut als Erfolg verbuchen. Die vielfältigen Angebote von Industrie und Handwerk sowie die vielen Weiterbildungsmöglichkeiten zeigen die hohe Wirtschaftskraft der Region.
Organisator Gerd Rettkowski vom Gewerbe- und Handelsverein ProTUT, der die Börse zusammen mit den Tuttlinger Hallen veranstaltet, begrüßte knapp 100 Aussteller und betonte in seiner Rede, dass diese erneut ein „umfangreiches Spektrum der beruflichen Chancen und Möglichkeiten aus der Region für die Region“präsentieren. Ziel müsse es sein, die Karrierechancen vor Ort vorzustellen mit der Überzeugung, dass auch in der Region eine erfolgreiche Karriere möglich sei. Er hoffe, dass die Betriebe ihre Ausbildungsplätze entsprechend der Bewerber besetzen können.
Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck findet, dass die Anzahl von 97 Austellern deutlich zeigt, dass man von allen Seiten erkannt habe, dass das Ringen um den Nachwuchs wichtig sei. Die Schüler hätten bei der Ausbildungsbörse die Möglichkeit, die Chefs der großen Unternehmen kennenzulernen.
Der scheidende Präsident der Industrieund Handelskammer (IHK), Dieter Teufel, sprach das Thema des Fachkräftemangels an. Das duale Ausbildungssystem habe in der Region und in ganz Deutschland eine lange Tradition. Er erinnerte daran, dass in anderen Ländern eine viel höhere Jugendarbeitslosigkeit herrsche als in Deutschland. Dazu hätten nicht nur die Betriebe, sondern auch die Berufsschulen einen hohen Anteil beigetragen. Als weiteres Problem in Bezug auf den Fachkräftemangel sprach Teufel das Fehlen der Jugendlichen an, was an der demografischen Entwicklung liege und daran, dass sich mehr als die Hälfte der Schulabgänger für ein Hochschulstudium entscheiden würden. Dies sei zwar recht und gut, „aber ich meine, dass die Balance hier etwas verloren gegangen ist“, so Teufel, der findet, dass die Ausbildungsbörse für die Schüler und deren Eltern eine sehr gelungene Informationsveranstaltung sei. Maschinen mit dabei Die Stadthalle ließ mit einem Teilnehmerrekord keine Wünsche in Sachen Ausbildung offen. Der Maschinenbauer Hohner präsentierte den Schülern beispielsweise eine kompakte Drahtheftmaschine. Eine kühle Abwechslung in Form von Eis gab es passend zu den Sommertemperaturen in den Klimaschränken der Firma Binder. Während der Automobilzulieferer Marquardt die Jugendlichen, die meist mit ihren Eltern die Börse besuchten, mit einem Spiel an Buzzern anzog, war bei Stryker Fingerspitzengefühl an einem Billiard ähnlichen Spiel gefragt. Mit einem weniger aufwändigen Stand, aber genauso informativ, zeigten die Polizei Tuttlingen, das Landratsamt oder die weiterführenden Schulen, wie die Jungs und Mädels ihre Weichen für die Zukunft stellen können.
Auch das zum ersten Mal aufgestellte Messezelt war gut besucht. Dort erfuhren die Schüler beispielsweise alle Infos über eine Ausbildung bei Aldi Süd oder der Bundeswehr.
Damit zeigte auch die diesjährige Ausbildungsbörse, welche große Vielfalt, Wirtschaftskraft und Ausbildungsmöglichkeiten der Landkreis Tuttlingen für die Schulabgänger zu bieten hat.