Tuttlingen gewinnt Derby gegen Trossingen Spiel des Tages
Fußball-Bezirksliga: Hehl und Bogdanov sorgen für SC-Sieg – Gäste lange in Unterzahl
TUTTLINGEN - Der SC 04 Tuttlingen hat auch das zweite Derby in der Fußball-Bezirksliga gegen die SpVgg Trossingen gewonnen. Nach dem 3:2 im Hinspiel siegten die Donaustädter nun 2:1 (1:0). In einem chancenarmen Spiel trafen Carlos Hehl (35.) und Valerij Bogdanov (72.) für Tuttlingen. Dimitri Stroh (46.) hatte ausgeglichen. Die SpVgg spielte mehr als eine Halbzeit in Unterzahl.
„Wir haben verdient verloren“, sagte Trossingens Coach Ronny Warnick. „Wir kriegen unser Potenzial momentan nicht auf den Rasen. Typisch Mannschaft aus dem Niemandsland. Uns fehlen zehn Prozent an Wille und Konzentration“, bilanzierte der Trainer des Tabellensechsten.
Vor allem in der ersten Halbzeit war der Unterschied zwischen dem gastgebenden Zweiten und den Musikstädtern deutlich. Die Tuttlinger hatten Spiel und Gegner im Griff. Nach einer Abtastphase kam die Mannschaft von Trainer Ertan Tasdemirci auch zu Chancen. Auf der linken Seite setzte sich Hehl durch, passte den Ball zurück zu Bogdanov, der Trossingens Schlussmann Stefano Losardo zu einer Glanztat zwang (20.).
Nach dem anschließenden Eckball hatten die Gäste Glück, dass ein Foul an Florin Ionel Tirca noch vor der Strafraumlinie geahndet wurde. Der anschließende Freistoß von Marcel John landete in der Mauer. Stroh (32.) und Tirca (34.) prüften in der Folge die jeweiligen Schlussmänner mit Fernschüssen.
Nur eine Minute später durften die Gastgeber dann jubeln. Nach einem Einwurf konnten die Gäste im Strafraum nicht klären. Einen ersten Schuss wehrte Losardo noch ab, ehe Hehl von links mit rechts traf. In Rückstand spielte Trossingen zehn Minuten später dann auch in Unterzahl. Der bereits verwarnte Christian Balde war zu langsam für Hannes Zeyer, konnte den Tuttlinger nur durch das Trikothalten bremsen und sah Gelb-Rot. Beinahe wären die Musikstädter doppelt gestraft worden. Aber Zeyer (45.+1) setzte einen Kopfball nach einem Tirca-Freistoß zu hoch an.
„Wir hätten 2:0, 3:0 führen müssen. Die erste Hälfte war überragend. Sicher die beste Hälfte in der Rückrunde“, lobte Tuttlingens Trainer Tasdemirci, dessen Team daran nicht anknüpfen konnte. Der zweite Durchgang begann mit einer kalten Dusche. Stroh tankte sich von links ins Zentrum und erzielte mit einem satten Schuss durch die Beine von Tuttlingens Torhüter Andrei-Alexandru Burdun das 1:1. Die Gastgeber wirkten in der Folge gehemmt, hatten Probleme sich gegen stärkere Trossinger in Szene zu setzen.
Erst nach 59 Minuten hatte Hehl mit einem Schuss, der knapp am Tor vorbeistrich, die nächste Chance. „Es war schwierig, in der zweiten Hälfte in Überzahl zu spielen. Da macht jeder Spieler fünf bis zehn Prozent weniger“, erklärte Tasdemirci. Mit der Zeit habe seine Mannschaft aber ein Übergewicht im Spiel bekommen.
Die Vorteile zahlten sich aber nicht ausreichend aus, weil die Gastgeber beim letzten Abspiel zu fahrlässig agierten oder die falschen Entscheidungen trafen. Immerhin gelang Bogdanovic noch der 2:1-Siegtreffer. Antonio Piccione war auf links angespielt worden, passte in die Mitte zum SC-Kapitän, der mit einem Flachschuss vollendete.
Trossingen versuchte in der Schlussphase noch Druck aufzubauen, schaffte es aber nur durch Standards ein wenig Gefahr zu erzeugen. „Das war ein verdienter Sieg. Wir müssen das 3:1 oder 4:1 machen. Chancen für mehr Tore waren da. Ich bin zufrieden“, sagte Tasdemirci. Während sein Gegenüber Warnick seinem Team attestierte, sich lange gewehrt zu haben. „Aber in Unterzahl auf dem großen Platz ist es schwierig, noch etwas zu holen.“