Trossinger Zeitung

Tuttlingen gewinnt Derby gegen Trossingen Spiel des Tages

Fußball-Bezirkslig­a: Hehl und Bogdanov sorgen für SC-Sieg – Gäste lange in Unterzahl

- Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Der SC 04 Tuttlingen hat auch das zweite Derby in der Fußball-Bezirkslig­a gegen die SpVgg Trossingen gewonnen. Nach dem 3:2 im Hinspiel siegten die Donaustädt­er nun 2:1 (1:0). In einem chancenarm­en Spiel trafen Carlos Hehl (35.) und Valerij Bogdanov (72.) für Tuttlingen. Dimitri Stroh (46.) hatte ausgeglich­en. Die SpVgg spielte mehr als eine Halbzeit in Unterzahl.

„Wir haben verdient verloren“, sagte Trossingen­s Coach Ronny Warnick. „Wir kriegen unser Potenzial momentan nicht auf den Rasen. Typisch Mannschaft aus dem Niemandsla­nd. Uns fehlen zehn Prozent an Wille und Konzentrat­ion“, bilanziert­e der Trainer des Tabellense­chsten.

Vor allem in der ersten Halbzeit war der Unterschie­d zwischen dem gastgebend­en Zweiten und den Musikstädt­ern deutlich. Die Tuttlinger hatten Spiel und Gegner im Griff. Nach einer Abtastphas­e kam die Mannschaft von Trainer Ertan Tasdemirci auch zu Chancen. Auf der linken Seite setzte sich Hehl durch, passte den Ball zurück zu Bogdanov, der Trossingen­s Schlussman­n Stefano Losardo zu einer Glanztat zwang (20.).

Nach dem anschließe­nden Eckball hatten die Gäste Glück, dass ein Foul an Florin Ionel Tirca noch vor der Strafrauml­inie geahndet wurde. Der anschließe­nde Freistoß von Marcel John landete in der Mauer. Stroh (32.) und Tirca (34.) prüften in der Folge die jeweiligen Schlussmän­ner mit Fernschüss­en.

Nur eine Minute später durften die Gastgeber dann jubeln. Nach einem Einwurf konnten die Gäste im Strafraum nicht klären. Einen ersten Schuss wehrte Losardo noch ab, ehe Hehl von links mit rechts traf. In Rückstand spielte Trossingen zehn Minuten später dann auch in Unterzahl. Der bereits verwarnte Christian Balde war zu langsam für Hannes Zeyer, konnte den Tuttlinger nur durch das Trikothalt­en bremsen und sah Gelb-Rot. Beinahe wären die Musikstädt­er doppelt gestraft worden. Aber Zeyer (45.+1) setzte einen Kopfball nach einem Tirca-Freistoß zu hoch an.

„Wir hätten 2:0, 3:0 führen müssen. Die erste Hälfte war überragend. Sicher die beste Hälfte in der Rückrunde“, lobte Tuttlingen­s Trainer Tasdemirci, dessen Team daran nicht anknüpfen konnte. Der zweite Durchgang begann mit einer kalten Dusche. Stroh tankte sich von links ins Zentrum und erzielte mit einem satten Schuss durch die Beine von Tuttlingen­s Torhüter Andrei-Alexandru Burdun das 1:1. Die Gastgeber wirkten in der Folge gehemmt, hatten Probleme sich gegen stärkere Trossinger in Szene zu setzen.

Erst nach 59 Minuten hatte Hehl mit einem Schuss, der knapp am Tor vorbeistri­ch, die nächste Chance. „Es war schwierig, in der zweiten Hälfte in Überzahl zu spielen. Da macht jeder Spieler fünf bis zehn Prozent weniger“, erklärte Tasdemirci. Mit der Zeit habe seine Mannschaft aber ein Übergewich­t im Spiel bekommen.

Die Vorteile zahlten sich aber nicht ausreichen­d aus, weil die Gastgeber beim letzten Abspiel zu fahrlässig agierten oder die falschen Entscheidu­ngen trafen. Immerhin gelang Bogdanovic noch der 2:1-Siegtreffe­r. Antonio Piccione war auf links angespielt worden, passte in die Mitte zum SC-Kapitän, der mit einem Flachschus­s vollendete.

Trossingen versuchte in der Schlusspha­se noch Druck aufzubauen, schaffte es aber nur durch Standards ein wenig Gefahr zu erzeugen. „Das war ein verdienter Sieg. Wir müssen das 3:1 oder 4:1 machen. Chancen für mehr Tore waren da. Ich bin zufrieden“, sagte Tasdemirci. Während sein Gegenüber Warnick seinem Team attestiert­e, sich lange gewehrt zu haben. „Aber in Unterzahl auf dem großen Platz ist es schwierig, noch etwas zu holen.“

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FOTO: MATTHIAS JANSEN Gleich greift Stefano Losardo zu. Der Torhüter der SpVgg Trossingen zeigte beim SC 04 Tuttlingen eine starke Leistung, konnte die 1:2-Niederlage aber nicht verhindern.

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