Klassenerhalt für den FCA
Lohn fürs 2:0 gegen Mainz ist ein achtes Bundesligajahr
AUGSBURG (SID) - Der FC Augsburg feierte in speziellen T-Shirts mit seinen Fans ausgelassen den Klassenerhalt, währenddessen schlichen die Profis des FSV Mainz 05 mit hängenden Köpfen in die Kabine. Nach einer 0:2 (0:1)-Niederlage beim FCA muss die Mannschaft von Trainer Sandro Schwarz weiter um den Ligaverbleib zittern, mit 30 Punkten auf Rang 15 ist die Situation für die Rheinhessen vor den Spielen gegen RB Leipzig, bei Borussia Dortmund und gegen Werder Bremen alles andere als rosig.
Das interessierte beim FCA nach dem Abpfiff aber niemand. „obACHT – auch im nächsten Jahr wieder Abstiegskandidat Nummer eins“, stand selbstironisch auf den Shirts, die sich Spieler, Trainer, Helfer und Offizielle überstreiften. Die bayerischen Schwaben, die kommende Saison in ihre achte Erstligaspielzeit gehen und immer zu den Abstiegsaspiranten gezählt werden, waren einfach nur überglücklich.
Michael Gregoritsch (29.) und Alfred Finnbogason (90.+2) hatten zuvor die Treffer für den FCA erzielt und damit die jüngste Negativserie beendet. Das Team von Manuel Baum, das auch vor dieser Saison wieder als Abstiegskandidat gehandelt worden war, hatte seine letzten vier Heimspiele verloren und war zuletzt viermal sieglos geblieben. „Das war ein hochverdienter Sieg, souverän herausgespielt“, sagte ein strahlender FCA-Manager Stefan Reuter bei Sky. Mainz hatte sich nach zuletzt drei Spielen ohne Niederlage im Aufwärtstrend gewähnt. Die Darbietung in Augsburg war aber ein deutlicher Rückschritt. „Das war ganz bitter, wir müssen jetzt ganz schnell den Fokus auf Leipzig richten“, sagte ein enttäuschter FSVSportvorstand Rouven Schröder.
Bereits in der 2. Minute hatte Finnbogason per Kopf die Chance zur Führung, verfehlte aber knapp das Mainzer Tor. Der isländische Angreifer feierte nach knapp dreimonatiger Verletzungspause sein Comeback. Auch in der Folge wirkte der FCA abgeklärter und vor allem entschlossener. Marco Richter verzog in der 26. Minute knapp, nachdem die 05er-Abwehr nicht das erste Mal unsortiert wirkte. Kurz darauf nutzte Gregoritsch die Mainzer Unzulänglichkeiten eiskalt aus. Der Österreicher ließ Jean-Philippe Gbamin, der viel zu schnell angriff, ins Leere laufen und schob überlegt ein. Für Gregoritsch war es bereits das zwölfte Saisontor. Der FCA blieb am Drücker. Kurz nach dem 1:0 scheiterte Richter per Hackentrick an Rene Adler. Und Mainz? Den harmlosen Gästen fehlte auch im Spiel nach vorne die Geradlinigkeit. Nach dem Wechsel verpasste zunächst Finnbogason (49.) die Vorentscheidung. Augsburg zog sich in der Folge zurück, Mainz konnte mit den Räumen aber nicht allzu viel anfangen. Finnbogason nutzte dann in der Nachspielzeit einen Konter zu seinem zwölften Saisontreffer, nachdem sich zuvor Adler in den Angriff der Mainzer eingeschaltet hatte.
Augsburgs Trainer Manuel Baum wollte die kleinen negativen Seiten lieber ausblenden und sich ganz über das Erreichte freuen: „Wir hätten uns das Leben heute ein bisschen einfacher machen können, wenn wir schon früher das 2:0 gemacht hätten. Aber es ist ein Tag, an dem wir feiern können. Drei Spieltage vor Schluss die Klasse zu erhalten, ist nicht selbstverständlich.“