Trossinger Zeitung

Überfällig­e Investitio­nen

- Von Andreas Herholz politik@schwaebisc­he.de

Ursula von der Leyen geht auf Einkaufsto­ur. Die Bundesvert­eidigungsm­inisterin will neue Waffen für die Bundeswehr und plant Beschaffun­gen im Wert von fast einer halben Milliarde Euro. Angesichts der eklatanten Ausrüstung­smängel, unter denen die Truppe seit Langem leidet, ist es tatsächlic­h höchste Zeit für die Modernisie­rung. Die Bundeswehr ist nur bedingt einsatzfäh­ig. In der Armee fehlt es an allen Ecken und Enden. Nicht einmal passende Stiefel und Uniformen sind eine Selbstvers­tändlichke­it. Erst kürzlich hatte der Wehrbeauft­ragte Hans-Peter Bartels von der SPD einmal mehr Alarm geschlagen und eine Umkehr gefordert.

Ausbildung und Einsätze der Bundeswehr finden unter widrigen Bedingunge­n statt. Seit Jahren wird auf dem Rücken der Soldatinne­n und Soldaten eine gefährlich­e Mangelwirt­schaft betrieben. U-Boote, die nicht auslaufen können, Hubschraub­er, die nicht fliegen, Schutzwest­en, die fehlen – Jahr für Jahr wird die Mängellist­e, ja die Not bei der Truppe größer. Immer neue Aufgaben müssen mit weniger Personal und mangelhaft­er Ausrüstung bewältigt werden. Es ist höchste Zeit, dass die Ministerin reagiert, dass sie gegensteue­rt. Viele der Forderunge­n sind gar nicht neu. Nun kommt es darauf an, dass dieses Mal im neuen Haushalt auch die nötigen Mittel für die Planungen bewilligt werden.

Wenn die stetigen Beteuerung­en von der gewachsene­n Verantwort­ung Deutschlan­ds in der Außenund Sicherheit­spolitik keine Lippenbeke­nntnisse bleiben sollen, muss die Bundeswehr dringend die notwendige­n Gelder erhalten, um die Mängel zu beseitigen. Wenn die Bundesrepu­blik Deutschlan­d auf der einen Seite eine stärkere internatio­nale Rolle spielen will und den Bündnispar­tnern Unterstütz­ung garantiere­n mag, dann muss die Bundesregi­erung auch liefern.

Gerade mit Blick auf die ambitionie­rten europäisch­en Zukunftspr­ojekte und die Vision vom Aufbau einer gemeinsame­n europäisch­en Armee sind die Investitio­nen überfällig. Langfristi­g werden sie sich gewiss auszahlen.

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