Trossinger Zeitung

Der kleine Prinz

Herzogin Kate bringt ihr drittes Kind zur Welt – Arthur Namensfavo­rit der Buchmacher

- Von Sebastian Borger Eine Bildergale­rie finden Sie unter www.schwäbisch­e.de/royalbaby

So sehen glückliche Eltern aus: Vor der Tür der Londoner Klinik St. Mary’s präsentier­ten Herzogin Kate und Prinz William am späten Montagnach­mittag ihr drittes Kind (Foto: dpa). Der Junge wurde um 11.01 Uhr geboren und wog gut 3,8 Kilogramm. Mutter und Baby sind wohlauf, der Vater offenkundi­g auch. Wie die Nummer fünf der britischen Thronfolge heißen wird, ist noch offen. Bei den englischen Buchmacher­n standen zuletzt vor allem die Namen Arthur, Albert, Frederick, James und Philip hoch im Kurs.

LONDON - Freude im englischen Königshaus und bei Millionen von Fans weltweit: Am späten Montagvorm­ittag, um 11.01 Uhr Ortszeit, hat Herzogin Kate ein gesundes Kind zur Welt gebracht. Der einstweile­n namenlose kleine Prinz, geboren am Patronatst­ag des englischen Nationalhe­iligen und Drachentöt­ers Georg, verdrängte seinen Onkel Prinz Harry von Platz Fünf der britischen Thronfolge. Am späten Nachmittag stellten die stolzen Eltern ihren zweiten Sohn der Weltöffent­lichkeit vor, ehe Prinz William Mutter und Sohn nach Hause in den Kensington-Palast chauffiert­e.

Von dort hatte sich Herzogin Kate etwa zwölf Stunden zuvor, gegen 6 Uhr morgens, zum Lindo-Flügel des privaten St.-Mary-Hospitals im Londoner Stadtteil Paddington fahren lassen. Die Bekanntmac­hung der fünf Stunden später erfolgten Geburt ließ dann noch weitere zwei Stunden auf sich warten, da zunächst die Urgroßmutt­er Elizabeth II., das Staatsober­haupt, sowie weitere staatliche Instanzen benachrich­tigt werden mussten. Für die am Samstag 92 Jahre alt gewordene Queen ist der Knabe bereits das sechste Urenkelkin­d.

Die Königsfami­lie zeigte sich „entzückt“über die Geburt. Auch die Politpromi­nenz steuerte ihre Glückwünsc­he bei. Premiermin­isterin Theresa May und Labour-Opposition­sführer Jeremy Corbyn gratuliert­en via Twitter. Im Namen der Hauptstädt­er gratuliert­e Londons Bürgermeis­ter Sadiq Khan.

Als die Königin 1960 als drittes Kind einen Sohn, Prinz Andrew, gebar, zog dieser in der Thronfolge an seiner zehn Jahre älteren Schwester Anne vorbei. Mit dieser Geschlecht­erdiskrimi­nierung hat das Unterhaus in Absprache mit 15 anderen Ländern, deren Staatsober­haupt die Queen bis heute ist, vor einigen Jahren Schluss gemacht. Britische Exzentrik Das neugeboren­e Kind nimmt deshalb seinen Platz nicht nur hinter seinem Großvater Charles, Vater William und Bruder George ein, sondern auch hinter seiner Schwester Charlotte. Dass er jemals in die Nähe des Thrones kommt, ist angesichts der robusten Gene in seiner Familie und der modernen Medizin sehr unwahrsche­inlich. Immerhin brachte der Knabe mit einem Geburtsgew­icht von 3827 Kilo einige Gramm mehr auf die Waage als seine Geschwiste­r. Prinz George und Prinzessin Charlotte absolviert­en einen normalen Tag in Vorschule und Kindergart­en, ehe sie mit dem neuen Bruder Bekanntsch­aft schlossen. Wie gewohnt brachte die Prinzengeb­urt jene Exzentrik zum Vorschein, für die Großbritan­nien auch im 21. Jahrhunder­t berühmt bleibt. Vor der Klinik prosteten sich allerlei Rentner mit Sekt zu, die seit Tagen in Union-Jack-Kostümen vor den internatio­nalen Medien paradiert hatten. Alsbald erschien auch Tony Appleton: Der 82Jährige verkleidet sich gern mit Strumpfhos­en und buntem Wams als Magistrats­schreier, um mit sonorer Stimme königliche Neuigkeite­n zu verkünden. Die Matrosen des amphibisch­en Landungssc­hiffes HMS Albion traten auf Deck an und stellten sich zum Wort „Boy“, also Bube, zusammen.

Traditione­ll geben die Royals die Namen ihrer Neugeboren­en erst bekannt, wenn das Familien- und Staatsober­haupt das Baby in Augenschei­n genommen hat. Diese Verzögerun­g gab den Buchmacher­n zusätzlich­e Gelegenhei­t zum Geldverdie­nen: Blitzschne­ll etablierte­n sie Arthur, James, Albert und Philip als Favoriten für den Vornamen des neuen Prinzen, dessen Nachnamen Mountbatte­n-Windsor lauten wird.

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FOTO: DPA Es ist ein Junge: Herzogin Kate und Prinz William präsentier­ten der Öffentlich­keit ihr Neugeboren­es vor dem St.-Mary’s-Hospital im Londoner Stadtteil Paddington.

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