Berufsschullehrer werfen Ministerin vor, den Stellenbedarf zu vernebeln
STUTTGART (lsw) - Der Berufsschullehrerverband (BLV) fordert für das kommende Schuljahr 445 zusätzliche Stellen – und wirft dem Kultusministerium zugleich Tricks bei der Buchführung vor. Mit dieser Stellenzahl werde der bereits zum Schuljahresanfang eingeplante Ausfall von Pflichtunterricht von derzeit 1,8 Prozent beseitigt, sagte BLV-Landeschef Herbert Huber am Montag in Stuttgart. In der Forderung sei noch nicht einmal eine Überstundenbugwelle in einer Größenordnung von 1800 Stellen berücksichtigt. Die Stellen müssten aber auch tatsächlich geschaffen werden.
Das Ministerium neige dazu, die Verlängerung befristeter Stellen oder der Stellen für die Flüchtlingsbeschulung als Zuwachs auszuweisen. Huber sprach von „kreativer
Mooswand gegen Feinstaub in Stuttgart abgebaut
STUTTGART (lsw) - Deutschlands erste Mooswand gegen gesundheitsschädlichen Feinstaub ist am Montag in Stuttgart abgebaut worden. Wie wirksam der Großversuch tatsächlich war, wird jedoch erst im Sommer feststehen, wie die Stadt mitteilte. Messungen ohne Moos sollen demnach klären, ob die Landpflanze nicht nur im Labor, sondern auch im realen Einsatz fähig ist, Feinstaubpartikel aus der Luft zu filtern. Von Mai bis Juni wird daher an gleicher Stelle – unweit von Deutschlands schmutzigster Straßenkreuzung – ohne Moos gemessen.
Geldautomaten-Bande muss lange ins Gefängnis
HECHINGEN (pl) - Drei Mitglieder einer südosteuropäischen Bande, die seit April 2016 insgesamt neun Geldautomaten in Baden-Württemberg und Hessen mit sogenannten Hydraulik-Spreizern gewaltsam geknackt und dann das Bargeld daraus gestohlen hatten, müssen wegen schweren Bandendiebstahls ins Gefängnis. Einer erhält acht Jahre und neun Monate Haft, ein zweiter sechs Jahre und der dritte muss für zwei Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Zwei weitere Bandenmitglieder wurden vom Hechinger Landgericht gestern freigesprochen. Ihnen konnte keine aktive Beteiligung an den Automatenaufbrüchen nachgewiesen werden. Die Bande hatte insgesamt eine sechsstellige Summe aus den Automaten entwendet. Drei der Aufbrüche fanden im Landkreis Sigmaringen statt. Buchführung“des Ressorts von Ministerin Susanne Eisenmann (CDU), um den wahren Stellenbedarf zu verschleiern. Das Kultusministerium bestritt das. „Wir sind gerade dabei, ganz reale 600 Stellen an den beruflichen Schulen zu besetzen“, sagte Eisenmann. Insgesamt werde die Stellensituation 2018 dadurch begünstigt, dass auf den ursprünglich vorgesehenen Abbau von 440 Stellen zum 1. August 2018 verzichtet werde.
Aus Sicht des Ministeriums ist das Problem die Stellenbesetzung. „Forderungen nach kleineren Klassen, zusätzlichen Poolstunden oder einer geringeren Arbeitszeit, die deutlich mehr Personal auslösen, gehen deshalb schlicht an der Realität vorbei“, sagte Eisenmann. Ihr Haus werbe intensiv um Direkteinsteiger aus der freien Wirtschaft.
Mann filmt im Kaufhaus Sechsjähriger in den Schritt
KARLSRUHE (lsw) - Ein 55 Jahre alter Mann ist dabei erwischt worden, wie er in einem Karlsruher Kaufhaus in den Schritt eines kleinen Mädchens filmte. Dafür habe er in der Abteilung für Kinderkleidung eine Tragetasche zwischen die Füße der Sechsjährigen fallen lassen, berichtete die Polizei am Montag. In der Tasche habe sich sein präpariertes Handy befunden. Per Smartwatch startete er bisherigen Erkenntnissen zufolge die Videofunktion des Handys. Eine Frau, die mit der Mutter des Kindes einkaufen war, hatte das Geschehen beobachtet und den Mann lautstark zur Rede gestellt, wie es weiter hieß. Ein Fluchtversuch wurde von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes verhindert. Nach dem Vorfall vom Samstag wurden Auto und Wohnung des Mannes durchsucht und unter anderem auch sein Computer sichergestellt.
Mannheim grundsätzlich offen für Flüchtlingszentrum
MANNHEIM (lsw) - In der Diskussion um die Unterbringung von Flüchtlingen hat der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) ein mögliches „Anker-Zentrum“in der nordbadischen Stadt abgelehnt. Eine solche zentrale Aufnahmestelle, wie sie die große Koalition vereinbart habe, sei keine tragbare Konzeption für Mannheim und seine Bevölkerung, teilte Kurz am Montag mit. Vorstellbar sei lediglich ein reines Registrierzentrum, in dem sich der Aufenthalt der Flüchtlinge auf ein bis zwei Wochen beschränke. Hier bestehe Einigkeit mit Innenminister Thomas Strobl (CDU), hieß es.
400 Bahnhöfe benötigen noch eine Sanierung
HEILBRONN (lsw) - In Baden-Württemberg muss Medieninformationen zufolge mindestens jeder zweite Bahnhof saniert werden. Derzeit bestehe „noch an etwa 400 Bahnstationen im Südwesten Sanierungsbedarf beziehungsweise Bedarf an barrierefreiem Ausbau“, heißt es in einer Antwort des Stuttgarter Verkehrsministeriums auf eine Landtagsanfrage der Grünen. Darüber berichten die „Heilbronner Stimme“und der „Mannheimer Morgen“.