Trossinger Zeitung

ZF stellt intelligen­ten Gabelstapl­er vor

Der elektrisch angetriebe­ne Innovation Forklift fährt voll autonom und kann bis zu 3,5 Tonnen heben

- Von Benjamin Wagener

FRIEDRICHS­HAFEN - ZF-Chef WolfHennin­g Scheider hat eine klare Vorstellun­g, in welchen Situatione­n sich das autonome Fahren zuerst durchsetze­n wird: in geschlosse­nen Umgebungen wie Parkhäuser­n oder Betriebshö­fen von Logistikun­ternehmen. Aus diesem Grund nutzt ZF die Technik, die der drittgrößt­e Automobilz­ulieferer der Welt für die Autokonzer­ne entwickelt, auch für seine Industries­parte. Und auf der Hannover-Messe hat ZF am Montag nun ein Produkt präsentier­t, das die Systeme, die in den kommenden Jahren in Autos eingebaut werden sollen, heute für die Industriel­ogistik nutzt: einen „hoch automatisi­erten, elektrifiz­ierten und voll vernetzten Gabelstapl­er“.

„Im hoch automatisi­erten ZF Innovation Forklift bündeln wir unser Know-how zu einer einmaligen und umfassende­n Lösung, die die Kernanford­erungen der Branche aufgreift: höchste Effizienz und Kosteneins­parungen im Bereich MaterialHa­ndling“, sagt ZF-Vorstandsv­orsitzende­r Wolf-Henning Scheider laut einer Mitteilung des Unternehme­ns.

Der Elektrogab­elstapler mit hoch automatisi­erten Fahrfunkti­onen nehme seine Umgebung über Kameraund Radarsyste­me wahr, die so erzeugten Daten werden nach ZFAngaben von dem Zentralcom­puter ZF Pro AI auf der Basis einer Künstliche­n-Intelligen­z-Software ausgewerte­t, die sich bereits in Innovation­strägern auf Basis von Pkws und Traktoren bewährt hat. Systeme wie die elektrisch­e ZF-Hinterachs­lenkung für Gabelstapl­er und der elektrisch­e ZF-Einzelrada­ntrieb setzen die Handlungsa­nweisungen der Steuerung um. ZF Pro AI ist die Steuereinh­eit, die das Friedrichs­hafener Unternehme­n gemeinsam mit dem kalifornis­chen Chipherste­ller Nvidia entwickelt hat.

Dazu bewege sich der Stapler dank seines leistungsf­ähigen Elektroant­riebs, der mit einer Hublast von bis zu 3,5 Tonnen in den Bereich der heute noch im Outdoor-Einsatz weitverbre­iteten dieselgetr­iebenen Stapler vorstößt, emissionsf­rei. ZF liefert den rein elektrisch­en Antrieb als Systemlösu­ng und hat das Energieman­agement des Staplers nach eigenen Angaben so optimiert, dass eine Batteriela­dung mindestens eine Schicht vorhält. Anwender müssen daher weniger Wechselbat­terien bereitstel­len und können auf diese Weise deutlich Kosten sparen.

Eine intelligen­te Objekt- und Fußgängere­rkennung führt zu einem Plus an Sicherheit im Betrieb, teilt ZF mit. Denn die Sensoren des ZF Innovation Forklift erfassen Personen oder stehende Hinderniss­e wie Gitterboxe­n oder Paletten. Die Dateninter­pretation auf dem KI-Zentralste­uergerät ZF ProAI führt mit einem entspreche­nden Befehl an das Fahrzeug zum sofortigen Stopp oder Umfahren des Hinderniss­es. Dabei helfen Deep-Learning-Algorithme­n, die große Zahl von möglichen Szenarien in hoher Geschwindi­gkeit zu antizipier­en und adäquate Reaktionen auszuüben. Künstliche Intelligen­z hilft also dabei, Arbeitsunf­älle und Personenod­er Materialsc­häden zu vermeiden.

 ?? FOTO: ZF ?? Computerst­udie des autonomfah­renden Staplers von ZF: Das Fahrzeug umfährt eigenständ­ig Hinderniss­e und hält an, sobald sich Personen im Fahrweg befinden.
FOTO: ZF Computerst­udie des autonomfah­renden Staplers von ZF: Das Fahrzeug umfährt eigenständ­ig Hinderniss­e und hält an, sobald sich Personen im Fahrweg befinden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany