„Hochschule in der Provinz ist leistungsfähig“
Werner Till bleibt Vorsitzender des Fördervereins Schwierigkeiten durch Elisabeth Gutjahrs Weggang
TROSSINGEN - Der Förderverein der Hochschule für Musik Trossingen ist sich bei seiner Hauptversammlung am Wochenende einig gewesen: Das vergangene Jahr war ein erfolgreiches. Für Schwierigkeiten sorgte allerdings der Weggang der Rektorin Elisabeth Gutjahr.
Werner Till wurde einstimmig als erster Vorsitzender wiedergewählt und auch die beiden Rechnungsprüfer Marcus Zybarth und Erwin Amann wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Neben vier erfolgreichen „vis à vis“- Konzerten in der Trossinger Volksbank und einem Benefizkonzert im Museum ArtPlus in Donaueschingen, sei vor allem die Verleihung des Iris-Marquardt-Preises von Bedeutung gewesen, so Vorsitzender Werner Till. Zudem hätte es diverse Sitzungen im erweiterten Vorstandsteam gegeben, mit dem Ziel, künftige Aktivitäten zu planen. Das allerdings sei sehr schwierig gewesen, da mit dem Wechsel von Rektorin Elisabeth Gutjahr nach Salzburg ein wichtiger Partner fehlen würde. „Wenn wir neue Dinge planen wollen, wollen wir das natürlich mit dem Rektorat besprechen, aber das geht nicht, weil es noch keinen neuen Rektor gibt.“, stellte Till fest. Mitgliederzahl ist gestiegen Professor Michael Hampel, stellvertretender Rektor der Hochschule, zog ebenfalls eine positive Bilanz des vergangenen Semesters: „Es ist ein sehr ereignisreiches Wintersemester gewesen.“Dieses sei jedoch durch den Weggang von Rektorin Gutjahr getrübt worden, was Hampel bedauerte: Gutjahr hätte in den vergangenen Jahren neue Schwerpunkte gesetzt, reformiert und erneuert und damit die Hochschule Trossingen zukunftsfähig gemacht. Dass die Frage nach einem Nachfolger für Elisabeth Gutjahr noch offen ist, ist für Hampel aber kein Grund zur Sorge: „Mir ist überhaupt nicht bang, wenn es um die Zukunft dieser Hochschule geht. Im Gegenteil. Und das haben wir zu einem großen Teil Frau Gutjahr zu verdanken.“
Trotzdem sei der Verein alles andere als untätig gewesen. So freute sich Till über den Mitgliederzuwachs auf aktuell knapp 550 Mitglieder und die zahlreichen zur Verfügung gestellten Fördermittel, mit denen der Verein Trossinger Studenten unterstützt.
Auch Tills Blick in die Zukunft zeigte die rege Aktivität des Vereins: Geplant sei eine engere Verzahnung mit der Region, ebenso die kritische Begleitung des Strukturprozesses. Neben der Förderung bedürftiger Studierender und Projekte, wies Till auch auf das Ziel des Vereins hin, zu zeigen, „dass die Hochschule in der Provinz leistungsfähig ist.“Dies sei insbesondere durch den diesjährigen Iris-Marquardt-Preis wieder einmal deutlich geworden. Der Schlagzeuger Justin Auer erhielt beim Wettbewerb, der in den vergangenen Tagen stattfand, den ersten Preis, den Preis des Fördervereins teilen sich der Uwe Mattes (Schlagzeug) und Linda Evelina Heiberga (Cello). Die beiden Sonderpreise gingen an Robert Menczel (Gitarre) und Hannah Elisabeth Tilt (Music&Movement).
Schatzmeisterin und Kanzlerin Margit Mosbacher machte trotz ihres positiven Berichts deutlich, dass durch die Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer, die die Landesregierung zum Wintersemester 2017/ 18 eingeführt hat, neue finanzielle Herausforderungen auf den Förderverein zukommen. Die Gebührenstaffelung „treffe oftmals die ganz Falschen“. Nun seien mehr Studierende auf Unterstützung angewiesen.
Beim musikalischen Teil des Abends gestaltete die Klavierklasse von Professor Nedelkovic-Baynov einen Vortragsabend.