Trossinger Zeitung

„Otto Schoch liegt falsch“

Bürgermeis­ter Joachim Löffler über die Vorwürfe zum geplanten Ärztehaus in Liptingen

-

EMMINGEN-LIPTINGEN - Vor über einer Woche haben die Gemeinderä­te Angelika Störk (Frauen initiativ) und Otto Schoch (Freie Wähler) die Gemeindeve­rwaltung von Emmingen-Liptingen wegen eines Meinungswe­chsels zum Thema „Ärztehaus“in Liptingen stark kritisiert (wir berichtete­n). Im Gespräch mit Simon Schwörer nimmt Bürgermeis­ter Joachim Löffler Stellung zu den Anschuldig­ungen. Herr Löffler, der neue Investor will komplett selbst bauen. Das war ursprüngli­ch anders geplant. Der Gemeindera­t ist das oberste Organ einer Gemeinde und hat diese Entscheidu­ngen zu treffen. Und der Gemeindera­t hat das beschlosse­n. Otto Schoch liegt also falsch, dass die Verwaltung umgefallen sei. Ich bin ja beauftragt worden, mit einem Investor in Gespräche einzutrete­n, Konditione­n zu klären und dem Gemeindera­t zu berichten. Und wenn der Investor sagt, ich möchte selber bauen, dann muss ich das dem Gemeindera­t sagen. Der Gemeindera­t hätte dann die Chance zu sagen: „In dem Fall wollen wir Mangold Invest nicht.“Aber er hat ja das Gegenteil gesagt: „Okay, das passt uns eigentlich auch.“ Gab es einen Alternativ­investor? Es ist in der Tat so, dass ganz kurz vor der Sitzung bei mir ein Alternativ­investor aufgeschla­gen hat, auf Vermittlun­g von Herrn Schoch. Davon habe ich dem Gemeindera­t berichtet. Aber wir haben auch die Zeit im Kopf. Denn wenn ich jetzt wieder neue Prüfungen mache, gehen vier Wochen ins Land, bevor ich überhaupt etwas höre. Und gerade Herr Schoch ist immer der, der kritisiert, dass ihm alles zu langsam geht. Dann hätte er den Investor vier Wochen früher bringen müssen. Das wäre ja auch eine Möglichkei­t gewesen. Zudem wollte man auch nicht, das Mangold Invest abspringt. Das hätte ja sein können und bei uns im ländlichen Raum stehen die Investoren nicht Schlange. Warum wurde der Beschluss für diesen Investor nichtöffen­tlich gefasst? Wenn mir der Investor nicht freigibt, seinen Namen zu nennen, bis alles eingetütet ist, dann möchte ich das auch beachten, sonst ist er weg. Und genau das, was Mangold befürchtet hat und was auch ich gesehen habe als Problem, das haben jetzt Schoch und Störk thematisie­rt. Die sagen: „Klar, er ist nur Investor, damit er den Schlatterh­of kriegt.“Aber das ist eben nicht so. Genau deshalb sollte keine persönlich­e Debatte erfolgen, weil wir genau gewusst haben, dass die dann darauf aufsitzen. Es ist ihr gutes Recht, das dürfen sie machen. Aber ich würde sie erleben wollen, wenn man ihren Namen mit solchen Dingen in Verbindung bringt. Gibt es schon Pläne, was mit den 250 000 Euro passiert, die jetzt im Haushalt eingespart werden? Nein, es gibt noch keinen Plan, wo die 250 000 Euro hingehen. Wir haben ja einen Haushalt mit 15 Millionen Euro jedes Jahr. Da kommen immer unvorherge­sehene Dinge dazu oder es fallen Dinge weg. Oder sie verschiebe­n sich, wie zum Beispiel der Breitbanda­usbau. Da haben wir im letzten Jahr über eine Million finanziert gehabt, das ist gar nicht zum Bau gekommen. Das wird dieses Jahr gemacht. Otto Störk sprach sich für ein kommunales Ärztehaus aus, um den Arzt zu subvention­ieren. Ist das schwierige­r, wenn es in Privathand ist? Gar nicht. Der Investor wird am Schluss, wenn die Gemeinde Mieter ist, seinen Mietpreis festlegen. Und ich werde dann als Untermiete­r Herrn Kaufmann (Anm. d. Red.: Jürgen Kaufmann ist Hausarzt in Emmingen-Liptingen.) reinnehmen und einen anderen Mietpreis ausmachen, als ich an den Investor zu zahlen habe. Mit einem Teileigent­um hätte ich rechnerisc­h auch eine Miethöhe, die ich erreichen muss und die wir subvention­ieren würden. Für den Schlatterh­of wird ein neuer Bebauungsp­lan aufgestell­t. Wie lange war das schon in Planung? Wir sind schon über ein Jahr an der ganzen Geschichte dran. Der Bebauungsp­lan ist notwendig, weil das Landratsam­t gesagt hat: Das könnt ihr nicht über einen Außenberei­chsfall konstruier­en, der ist nicht privilegie­rt. Aber um einen Bebauungsp­lan zu konstruier­en, muss man einen Flächennut­zungsplan haben. Der muss aber erst aufgestell­t werden. Jetzt läuft ein sogenannte­s Parallelve­rfahren.

 ?? ARCHIVFOTO: MARIUS LECHLER ?? Joachim Löffler bezieht Stellung zu den Vorwürfen zum geplanten Ärztehaus.
ARCHIVFOTO: MARIUS LECHLER Joachim Löffler bezieht Stellung zu den Vorwürfen zum geplanten Ärztehaus.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany