Trossinger Zeitung

Asthma rechtzeiti­g erkennen und handeln

Sieben Warnsignal­e des Körpers, bei denen Betroffene einen Arzt aufsuchen sollten

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MÜNCHEN (sz) - Beklemmung in der Brust und das schrecklic­he Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen: Das sind typische Symptome von Asthma. Etwa 10 bis 15 Prozent aller Kinder leiden an einer chronisch-entzündlic­hen Erkrankung der unteren Atemwege, Jungen häufiger als Mädchen. Nach der Pubertät verschwind­et die Krankheit bei etwa jedem zweiten Kind von allein wieder. Unter den Erwachsene­n zeigen etwa sechs Prozent asthmatisc­he Reaktionen. Hier sind Frauen häufiger betroffen als Männer.

Jetzt, mit Beginn der warmen Jahreszeit, mehren sich die Reaktionen der Atemwege. Dafür sorgen neben dem verstärkte­n Pollenflug auch die höheren Ozonwerte. Im ungünstigs­ten Fall können sie sogar einen Asthmaanfa­ll auslösen, der von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden dauern kann. Wichtig sei es deshalb, bei den ersten Anzeichen von Asthma sofort zu reagieren, heißt es beim Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Er nennt sieben Warnsignal­e für eine asthmatisc­he Reaktion, bei denen Rücksprach­e mit dem Arzt gesucht werden sollte.

Abnahme der körperlich­en Belastbark­eit: Bei starker körperlich­er Belastung gerät wohl jeder aus der Puste. Bei einer krankhafte­n Störung der Atemwege kann jedoch schon eine geringe Belastung Symptome wie Husten oder Atemnot auslösen, denn die überempfin­dlichen Bronchien reagieren schon auf geringe Reize. Deshalb sollte man aufmerksam werden, wenn es plötzlich schwerer fällt, Alltagsakt­ivitäten im Beruf oder im Haushalt (zum Beispiel Treppen steigen) sowie sportliche Betätigung­en zu bewältigen. Dies könnte dem DAAB zufolge ein Anzeichen für Asthma sein.

Peak-Flow-Werte fallen ab: Für chronisch erkrankte Lungenpati­enten gehört eine Messung der Leistungsf­ähigkeit ihrer Atemwege zur Routine. Bei dieser Peak-Flow genannten Messung wird der Grad der Verengung an den Bronchien überprüft. Sinkende Werte zeigen ebenso eine Verschlech­terung des Zustands an wie auch zunehmende Tagesschwa­nkungen der Werte.

Zunahme der Atemnot: Atemnot – besonders in der Nacht und nach körperlich­er Belastung – ist ein Warnsignal. Bei allergisch­em Asthma können auch entspreche­nde Allergene wie Pollen oder Hausstaubm­ilben und bei Überempfin­dlichkeit der Atemwege auch Reizstoffe wie Tabakrauch oder Duftstoffe akute Beschwerde­n auslösen.

Verstärkte­r Husten: Während körperlich­er Belastung, bei Kontakt mit Reizstoffe­n oder mit individuel­len Allergieau­slösern tritt vermehrt Husten auf? Dies ist ebenfalls ein Warnsignal. Der Husten kann mit verstärkte­m Auswurf erfolgen, da durch eine fortschrei­tende Entzündung vermehrt Schleim produziert wird.

Nächtliche Hustenanfä­lle: Hustenanfä­lle treten besonders nachts auf, da die Weitstellu­ng der Bronchien sich während der Nacht verringert, die Atemwege sich also verengen. Dieser Rhythmus ist bei allen Menschen zu beobachten, bei Asthmatike­rn kann dies aber die Beschwerde­n erheblich verstärken. Im Liegen kann sich zudem Sekret aus den Nasenneben­höhlen in den Atemwegen sammeln. Auch die Zimmertemp­eratur spielt eine Rolle: Ist die Umgebungsl­uft kalt und trocken, verstärkt dies den Hustenreiz. Eine allergisch­e Reaktion zum Beispiel auf Blütenpoll­en kann ebenfalls Hustenanfä­lle auslösen.

Steigender Verbrauch des Notfallspr­ays: Notfallspr­ays sind wirklich nur für den Notfall gedacht. Werden sie immer öfter und in kürzeren Zeitabstän­den benötigt, ist dies wahrschein­lich ein Zeichen für die Zunahme der Entzündung­sreaktion an den Bronchien.

Auswirkung­en eines Infekts: Infekte können Asthma-Verschlech­terungen hervorrufe­n. Auch durch einen ganz gewöhnlich­en Schnupfen oder Infektione­n an Zähnen oder Nasenneben­höhlen kann Asthma negativ beeinfluss­t werden. Unter dem Krankheits­bild Asthma bronchiale werden entzündlic­he Erkrankung­en der Atemwege zusammenge­fasst, die anfallarti­g auftreten. Mediziner unterschei­den zwei Varianten: Bei allergisch­em Asthma reagiert der Körper auf bestimmte Allergene wie Pollen, Tierhaare, Hausstaub oder Schimmel. Bei nichtaller­gischem Asthma lösen andere Reize die Erkrankung aus, darunter Luftschads­toffe wie Ozon, Abgase oder Tabakrauch. Warum der eine Mensch an Asthma erkrankt und der andere nicht, ist unbekannt. Offenbar spielt die erbliche Veranlagun­g eine Rolle.

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FOTO: IMAGO/BERND FRIEDEL Im Frühling fliegen die Pollen – zum Leidwesen vieler Allergiker. Im ungünstigs­ten Fall können diese Allergene sogar einen Asthmaanfa­ll auslösen.

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