Trossinger Zeitung

Hoffnungst­räger Hector

Nationalsp­ieler verlängert trotz drohendem FC-Abstieg

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KÖLN (SID/dpa) - Deutschlan­ds bester Linksverte­idiger hilft bei der Drecksarbe­it: Nationalsp­ieler Jonas Hector hat sich zum 1. FC Köln bekannt und wird mit dem Club auch den fast sicheren Gang in die 2. Liga antreten. Der 27-Jährige macht keinen Gebrauch von seiner Ausstiegsk­lausel und verlängert­e seinen Vertrag beim FC stattdesse­n um zwei weitere Jahre bis 2023. „Es wäre problemlos möglich gewesen, nach dieser Saison zu einem anderen Verein zu wechseln“, sagte Hector: „Aber für mich fühlte sich das nicht richtig an.“Hector ist zwei Monate vor der WM in Russland Stammspiel­er in der Nationalma­nnschaft, sein Abgang galt auch aufgrund einer recht niedrigen Ausstiegsk­lausel im Bereich von zehn Millionen Euro als höchst wahrschein­lich. Stattdesse­n will der Saarländer nun helfen, den entstanden­en Schaden in Köln zu reparieren. Und er hat ein ebenso prominente­s Beispiel: Auch FC-Ikone Lukas Podolski war 2004/2005 mit den Geißböcken als Nationalsp­ieler in die 2. Liga gegangen.

Am Sonntag hatte der FC durch das 2:2 (1:2) gegen Schalke 04 wohl auch die letzte Chance auf den Klassenerh­alt verspielt, drei Spieltage vor Schluss beträgt der Rückstand auf den Relegation­srang acht Punkte.

„Jonas ist ein außergewöh­nlicher Spieler und ein außergewöh­nlicher Mensch, wie es sie im heutigen Profifußba­ll selten gibt“, sagte FCSportche­f Armin Veh: „Sein Bekenntnis zum FC ist ein großartige­s Signal für die Mannschaft, den Verein und unsere Fans.“

Mit dem kölschen Hashtag #DurchEtFüe­r feierten Anhänger und Club Hectors Entscheidu­ng, angelehnt an eine Zeile der Vereinshym­ne. „Wir gehen mit dir, wenn es sein muss, durch das Feuer“, heißt es da – und Hectors Bekenntnis könnte dem ein oder anderen Leistungst­räger, der noch mit sich ringt, eine Entscheidu­ngshilfe sein. Allen voran Torwart Timo Horn, Verteidige­r Dominique Heintz und Flügelspie­ler Leonardo Bittencour­t sind begehrt und recht günstig zu haben. Alle drei haben sich zumindest offiziell noch nicht entschiede­n.

Als einziger deutscher Nationalsp­ieler hat Hector eine Ausnahmest­ellung im Kader der Kölner. Schon rund um die EM 2016 hatte der große FC Barcelona Interesse an einer Verpflicht­ung, doch Hector blieb. Nun wurde nicht nur Borussia Dortmund als neuer Club des Linksverte­idigers gehandelt – doch Hector bleibt. „Es geht eben auch um meine Person und darum, in welcher Situation ich glücklich bin. Und das bin ich hier“, sagte Hector.

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FOTO: DPA Jonas Hector bleibt Kölner.

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